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* Verhalten wird nicht erzwungen, sondern erarbeitet.
* Verhalten wird nicht erzwungen, sondern erarbeitet.
* Bei [[Unsicherheit]] oder Problemen professionelle Begleitung hinzuziehen.
* Bei [[Unsicherheit]] oder Problemen professionelle Begleitung hinzuziehen.
* Kooperatives Handling unterstützt sowohl das emotionale Wohlbefinden als auch die körperliche Gesundheit des Hundes.
* Kooperatives Handling unterstützt sowohl das emotionale Wohlbefinden als auch die körperliche [[Gesundheit]] des Hundes.


=== Gut vorbereitet in die Hundeschule ===
=== Gut vorbereitet in die Hundeschule ===
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=== Fachliche Empfehlungen ===
=== Fachliche Empfehlungen ===
* Trainingseinheiten bewusst mit Pausen unterbrechen.
* Trainingseinheiten bewusst mit Pausen unterbrechen.
* Warten auf der Decke statt auf Kommandos wie „[[Platz]]“ oder „Bleib“ – Fokus auf freiwilliges Verhalten.
* Warten auf der Decke statt auf Kommandos wie „[[Platz]]“ oder „Bleib“ – [[Fokus]] auf freiwilliges Verhalten.
* [[Beschäftigung]] bei Wartezeiten (z. B. Kauartikel, Malbuch bei jungen Hunden) einplanen.
* [[Beschäftigung]] bei Wartezeiten (z. B. Kauartikel, Malbuch bei jungen Hunden) einplanen.
* Selbstkontrolle durch ruhiges Verhalten fördern und belohnen.
* Selbstkontrolle durch ruhiges Verhalten fördern und belohnen.
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* Belohnungszonen bewusst gestalten (z. B. bei der Bezugsperson).
* Belohnungszonen bewusst gestalten (z. B. bei der Bezugsperson).
* Wechsel von Futter-, Spiel- und Umweltbelohnung zur Motivationserhaltung.
* Wechsel von Futter-, Spiel- und Umweltbelohnung zur Motivationserhaltung.
* Verstärkerzonen (Nähe zum Menschen) durch Apportieren oder Zerrspiele attraktiv machen.
* Verstärkerzonen (Nähe zum Menschen) durch [[Apportieren]] oder Zerrspiele attraktiv machen.


=== Strukturierte Spaziergänge & Erregungsregulation ===
=== Strukturierte Spaziergänge & Erregungsregulation ===
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\== Besuchssituationen trainieren ==
\== Besuchssituationen trainieren ==
Ein häufiges Alltagsthema ist der Umgang mit Besuch. Viele Hunde bellen, springen auf oder geraten in Aufregung. Ziel ist ein ruhiger, kontrollierter Ablauf.
Ein häufiges Alltagsthema ist der Umgang mit Besuch. Viele Hunde [[bellen]], springen auf oder geraten in Aufregung. Ziel ist ein ruhiger, kontrollierter Ablauf.


\=== Vorbereitung ===
\=== Vorbereitung ===
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* Kein Schimpfen bei Bellen – lieber Verhalten umlenken
* Kein Schimpfen bei Bellen – lieber Verhalten umlenken
* Entspannung vorher üben, nicht erst in der Besuchssituation
* Entspannung vorher üben, nicht erst in der [[Besuchssituation]]


\== Alleinbleiben aufbauen ==
\== Alleinbleiben aufbauen ==
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* Kein Ball oder Spielzeug, das zu Frust führen kann
* Kein Ball oder Spielzeug, das zu Frust führen kann


\== Stubenreinheit trainieren ==
\== [[Stubenreinheit]] trainieren ==
Bei Welpen ist Geduld und Beobachtung entscheidend.
Bei [[Welpen]] ist Geduld und Beobachtung entscheidend.


\=== Tagesstruktur ===
\=== Tagesstruktur ===
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* Kauspiel fördern (geeignete Kauartikel)
* Kauspiel fördern (geeignete Kauartikel)
* Schnüffelspiele und Nasenarbeit einbauen
* Schnüffelspiele und [[Nasenarbeit]] einbauen
* Trainingsimpulse über den Tag verteilt anbieten
* Trainingsimpulse über den Tag verteilt anbieten


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* Hund läuft locker, aber scannt die Umgebung? Jetzt eingreifen
* Hund läuft locker, aber scannt die Umgebung? Jetzt eingreifen
* Appetenzverhalten stoppen: Blick ins Dickicht, Spürmuster erkennen
* [[Appetenzverhalten]] stoppen: Blick ins Dickicht, Spürmuster erkennen


\=== Unterbrechen statt verbieten ===
\=== Unterbrechen statt verbieten ===
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* Kombinieren mit Geruchsunterscheidung
* Kombinieren mit Geruchsunterscheidung


\== Spielverhalten sinnvoll nutzen ==
\== [[Spielverhalten]] sinnvoll nutzen ==
Spielen schafft Bindung, Lernsituationen und mentale Auslastung.
Spielen schafft Bindung, Lernsituationen und mentale Auslastung.


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\=== Beisshemmung etablieren ===
\=== Beisshemmung etablieren ===


* Welpe darf Hand ins Maul nehmen, aber bei Schmerz: Quieken, Hand entziehen
* Welpe darf Hand ins Maul nehmen, aber bei [[Schmerz]]: Quieken, Hand entziehen
* Danach neue Chance geben, korrekt zu interagieren
* Danach neue Chance geben, korrekt zu interagieren


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== Hochspringen abgewöhnen ==
== Hochspringen abgewöhnen ==
Viele Hunde springen in Begrüßungssituationen Menschen an. Das Ziel ist, vier Pfoten am Boden zu belohnen, statt das Hochspringen zu beachten.
Viele Hunde springen in Begrüßungssituationen Menschen an. Das Ziel ist, vier Pfoten am Boden zu belohnen, statt das [[Hochspringen]] zu beachten.


=== Management & Training ===
=== Management & Training ===

Aktuelle Version vom 2. Juli 2025, 13:32 Uhr

Kooperatives Handling für Alltagssituationen aufbauen

Einleitung / Themenüberblick

Kooperatives Handling wandelt alltägliche Handlungen wie Geschirr anlegen, An- und Ableinen oder Pfotenpflege in angenehme Routinen um. Ziel ist es, die Mitwirkung des Hundes durch kleinschrittiges, positiv verstärktes Training zu fördern, um Stress zu vermeiden und die Beziehung zu stärken.

Grundlagen

  • Körpersprache lesen: Stresssignale erkennen (z. B. Lecken, Gähnen, Abwenden, Weggehen). Keine Handlung unter Zwang durchführen.
  • Positive Emotionen fördern: Gute Stimmung steigert Lernbereitschaft.
  • Selbstwirksamkeit zulassen: Hund darf mitentscheiden, wann und wie er kooperiert.
  • Kleinschrittiges Lernen: Verhalten wird in kleinste, nachvollziehbare Schritte zerlegt.
  • Geduld und Ruhe bewahren: Zwang führt zu Frust, freiwillige Mitarbeit zu Vertrauen.

Trainingsmethoden / Übungen

Brustgeschirr anziehen

  1. Geschirr kennenlernen: Hund darf es erkunden, Markersignal und Belohnung bei Interesse.
  2. Kopf eigenständig durchstecken: Hund bewegt sich selbstständig Richtung Öffnung.
  3. Signal einführen: Neues Signal (z. B. „Geschirr“) einführen, bei erfolgreichem Verhalten belohnen.
  4. Geschirr am Körper anlegen: Geschirr vorsichtig auflegen, markieren und belohnen.
  5. Teilweises Schließen: Erst eine Schnalle, ggf. vorher an Klickgeräusch gewöhnen.
  6. Komplett schließen: Beide Schnallen schließen, Verhalten erneut bestätigen.
  7. Mit positiven Erlebnissen verknüpfen: Spaziergänge, Spiel oder Futter nach dem Anlegen.

An- und Ableinen

  1. Ankündigungssignal einführen: z. B. „Leine“ mit Sichtzeichen und Leckerli verknüpfen.
  2. Positive Verknüpfung: Signal geben, Leckerli streuen, Leine anlegen während der Hund frisst.
  3. An- und Ableinen belohnen: Karabiner einklicken markieren und belohnen. Ablenken durch Leckerli, damit Ableinen ruhig erfolgt.

Pfoten abputzen

  1. Tuch positiv belegen: Hund schnuppert am Tuch, bekommt Belohnung.
  2. Ankündigung einführen: Neues Signal wie „Abputzen“ einführen.
  3. Pfote berühren: Kurz mit Tuch berühren, markieren und belohnen.
  4. Pfote anheben: Pfote leicht heben, wiederholt belohnen.
  5. Pfote länger halten: Dauer langsam steigern.
  6. Pfoten abtrocknen: Abwischen jeder Pfote mit Markersignal und Belohnung, später auch gezielt jede Kralle.

Fachliche Empfehlungen

  • Vertraute Rituale erleichtern die Kooperation.
  • Trainingsschritte sollten individuell angepasst werden.
  • Verhalten wird nicht erzwungen, sondern erarbeitet.
  • Bei Unsicherheit oder Problemen professionelle Begleitung hinzuziehen.
  • Kooperatives Handling unterstützt sowohl das emotionale Wohlbefinden als auch die körperliche Gesundheit des Hundes.

Gut vorbereitet in die Hundeschule

Proaktiv ans Training herangehen

  • Ziel ist es, dem Hund möglichst viele Gelegenheiten zu geben, erwünschtes Verhalten zu zeigen und positiv zu verstärken.
  • Vermeidung unangenehmer Konsequenzen zugunsten vorausschauender Gestaltung von Lernsituationen.
  • Hund vor Trainingsbeginn mit hochwertigen Leckerlis versorgen, die leicht und schnell zu fressen sind.
  • Nicht direkt vor dem Training füttern – ein leichter Hunger unterstützt die Motivation.

Planung vorab

  • Hund sollte vor Ankunft auf dem Trainingsgelände ausreichend Gelegenheit zum Lösen gehabt haben.
  • Ankunft ca. 10 Minuten vor Beginn ermöglicht eine entspannte Orientierung.
  • Attraktive Belohnungen vorbereiten (z. B. kleine Stückchen Fleisch, Käse oder weiche Snacks).
  • Zuhause mit weniger attraktiven Leckerchen trainieren, damit beim Training „besondere“ Belohnungen zur Verfügung stehen.

Ankunft auf dem Hundeplatz

  • Bereits die Konzentration trotz anderer Hunde und Reize ist ein Trainingsschritt.
  • Emotionen des Hundes beeinflussen den Trainingsverlauf – freudige Begrüßung vermeiden.
  • Ziel ist es, dass der Hund in neuer Umgebung ruhig bleibt und sich konzentrieren kann.
  • Begrüßung anderer Hunde erst nach Eingewöhnung in die Situation.

Pausen und Entspannung vorbereiten

  • Hund sollte die Entspannungsdecke bereits aus dem Alltag kennen.
  • Entspannendes Verhalten (z. B. auf Decke mit Kong oder Kauartikel) trainieren.
  • Verknüpfung der Decke mit Ruhe und positiven Erfahrungen (Leckerli, Kuscheln).
  • Decke auch in der Hundeschule nutzen, um Pausen zu ermöglichen.

Fachliche Empfehlungen

  • Trainingseinheiten bewusst mit Pausen unterbrechen.
  • Warten auf der Decke statt auf Kommandos wie „Platz“ oder „Bleib“ – Fokus auf freiwilliges Verhalten.
  • Beschäftigung bei Wartezeiten (z. B. Kauartikel, Malbuch bei jungen Hunden) einplanen.
  • Selbstkontrolle durch ruhiges Verhalten fördern und belohnen.

Fazit

Die richtige Vorbereitung, inklusive Planung, Belohnungsmanagement und Pausen, verbessert langfristig die Trainingsqualität. Ein entspannter und lernbereiter Hund profitiert deutlich mehr von jeder Unterrichtsstunde.

Freilauf

Rückruftraining

  • Aufbau eines zuverlässigen Rückrufs durch belohnungsbasiertes Training mit variabler Verstärkung.
  • Rückruftraining getrennt vom Einsatz in kritischen Situationen etablieren.
  • Verwendung klarer, lauter und frühzeitig eingesetzter Signale.
  • Integration des Rückrufs in den Alltag – auch in Bewegungs- oder Spielphasen.
  • Einsatz des 3-zu-1-Leckerlispiels: Drei kleine Belohnungen am Menschen, danach ein Futterstück werfen zur Suche.
  • Rückruf nicht zum Unterbrechen angenehmer Aktivitäten verwenden, um seine Attraktivität zu erhalten.

Orientierung und Nähetraining

  • Belohnung von Rückorientierung (Blickkontakt, freiwilliges Zurückkommen) in regelmäßigen Abständen.
  • Nutzung eines Markerworts zur Verstärkung der Aufmerksamkeit.
  • Orientierungssignale und Markersignale gezielt in aufregenden Umgebungen trainieren.
  • Sichtzeichen wie Baumgruppen oder Wege als natürliche Begrenzung nutzen.
  • Distanzaufbau kontrolliert gestalten – der Hund lernt, wie weit er sich entfernen darf.

Belohnungssysteme & Motivation

  • Auswahl der Belohnung individuell an Erregungsniveau und Situation anpassen.
  • Belohnungszonen bewusst gestalten (z. B. bei der Bezugsperson).
  • Wechsel von Futter-, Spiel- und Umweltbelohnung zur Motivationserhaltung.
  • Verstärkerzonen (Nähe zum Menschen) durch Apportieren oder Zerrspiele attraktiv machen.

Strukturierte Spaziergänge & Erregungsregulation

  • Spaziergänge als Trainingsinstrument bewusst planen (Zeit, Ort, Reizlage).
  • Schrittweises Training in reizarmen Umgebungen mit zunehmender Reizsteigerung.
  • Erregungsregulation durch Bewegungslenkung (z. B. Loops, ruhige Streckenwahl).
  • Wechsel von Aktions- und Ruhephasen gezielt einbauen.

Sozialkontakt & Begegnungstraining

  • Kontakte mit Artgenossen kleinschrittig und kontrolliert aufbauen.
  • Erstkontakte ruhig und mit ausreichend Abstand gestalten – kein Frontalkontakt.
  • Schleppleinentraining als Mittel zur Steuerung bei Begegnungen einsetzen.
  • Lernen, Hundebegegnungen frühzeitig zu erkennen und ggf. auszuweichen.
  • Beobachtung der Körpersprache zur Einschätzung von Unsicherheit oder Reizbarkeit.

Freilaufroutinen & Übergangsrituale

  • Klarer Übergang zwischen Leinenführung und Freilauf mit festen Signalen.
  • Abrufübungen regelmäßig auch in ruhigen Situationen üben.
  • Rückkehrrituale nach Freilauf (z. B. Click + Belohnung) etablieren.
  • Wiederkehrende kleine Aufgaben (z. B. Apport, Futtersuche) zur Strukturierung des Freilaufs.
  • Einbindung ortsgebundener Reize für kleine Übungen im Gelände.

Trainingsroutine beim Anleinen

  • Anleinen positiv besetzen: Belohnung oder kurzes Spiel nach dem Anleinen.
  • Anleinen nicht mit dem Ende des Spaziergangs koppeln.
  • Gewohnte Signale für An- und Ableinen einführen, um Erwartungssicherheit zu fördern.

Barriereclickern: Training und Ausbildung

Einleitung

Barriereclickern ist eine gewaltfreie Trainingsmethode, die Hunden hilft, Grenzen zu erkennen und einzuhalten. Dies erleichtert nicht nur den Alltag, sondern stärkt auch die Kommunikation und Bindung zwischen Mensch und Hund.

Veränderung des Blickwinkels

Um Grenzen zu erklären, ist es wichtig, dem Hund positive Alternativen anzubieten. Statt Nein! zu sagen, sollten Verhaltensweisen trainiert werden, die der Hund aktiv zeigen kann. Zum Beispiel kann der Hund lernen, an einer Bordsteinkante stehen zu bleiben oder am Wegesrand zu warten, wenn er Wildgeruch wahrnimmt.

Visuelle Barrieren

Barrieren sind sichtbare Grenzen wie Bordsteinkanten, Türrahmen oder Hecken. Sie signalisieren dem Hund, wo er stehen bleiben soll. Es ist wichtig, die Wahrnehmungsfähigkeiten der Hunde zu berücksichtigen, da sie Farben und Kontraste anders wahrnehmen als Menschen.

Das Markersignal

Für das Barriereclickern wird ein Markersignal wie ein Clicker oder ein Markerwort verwendet. Dieses Signal hilft, das gewünschte Verhalten klar zu kommunizieren. Nach jedem Markersignal sollte der Hund eine Belohnung erhalten, die seinen Bedürfnissen entspricht, um die Motivation zu fördern.

Die ersten Schritte

  1. Grenzen etablieren: Sobald sich der Hund einer Grenze nähert, markieren Sie das Verhalten und belohnen Sie ihn großzügig.
  2. Belohnungen anpassen: Je attraktiver die Grenzüberschreitung, desto hochwertiger sollte die Belohnung sein. Ein Zerrspiel kann effektiver sein als ein trockener Keks, wenn der Hund Jagdverhalten zeigen möchte.

Alternativverhalten aufbauen

Sobald der Hund die Grundprinzipien versteht, kann das Alternativverhalten eingeführt werden:

  • Erwartungshaltung fördern: Der Hund lernt, an der Grenze zu warten, bevor ein Signal gegeben wird.
  • Selbstständigkeit entwickeln: Der Hund soll das gewünschte Verhalten an der Grenze zeigen, ohne dass ein Signal erforderlich ist.

Fehlerquellen und Lösungen

  1. Falsches Timing: Markieren Sie das Verhalten, bevor der Hund die Grenze überschreitet.
  2. Unpassende Belohnungen: Die Belohnung muss attraktiv und situationsgerecht sein.
  3. Unklare Grenzen: Grenzen müssen für den Hund gut sichtbar und verständlich sein.

Vorteile des Barriereclickerns

  • Der Hund lernt, Grenzen selbstständig zu respektieren.
  • Spaziergänge werden entspannter und sicherer.
  • Die Kommunikation zwischen Mensch und Hund wird verbessert.

Stopp und Bleib

Das Training des Signals "Stopp und Bleib" ermöglicht es, deinen Hund zuverlässig auf Distanz zu kontrollieren - selbst unter starker Ablenkung. Ob herannahende Mountainbiker oder plötzlich aufspringende Hasen: Mit diesem Training kannst du zahlreiche Situationen entschärfen.

Plan und Struktur

Neben einem zuverlässigen Rückruf zählt auch das "Stopp und Bleib" in der Distanz zu den wichtigsten Signalen für einen entspannten Freilauf. Im Training gibt es jedoch viele Stolperfallen:

  • Manche Hunde laufen nach dem Stoppsignal auf ihre Menschen zu.
  • Andere verlassen die Bleib-Position nach wenigen Sekunden.

Um solche Fehler zu vermeiden, ist ein klarer Plan notwendig. Bevor du mit dem praktischen Training beginnst, benötigst du:

  • Eine genaue Vorstellung des zu trainierenden Verhaltens.
  • Einen Schritt-für-Schritt-Plan, der dir hilft, das Trainingsziel sicher zu erreichen.

Das Training teilt sich in zwei Hauptverhaltensweisen:

  1. Stoppen auf Distanz.
  2. Bleiben in einer bestimmten Position.

Diese beiden Verhaltensweisen sollten zunächst getrennt trainiert werden, bevor sie kombiniert werden. Wichtig ist ein schrittweises Vorgehen, um Frustration zu vermeiden.

Achtung, Aufregung!

Wenn dein Hund in bestimmten Situationen (z. B. bei Radfahrern oder Artgenossen) sehr aufgeregt oder ängstlich reagiert, solltest du das Training nicht in diesen Situationen beginnen. Ein aufgebrachter Hund wird Schwierigkeiten haben, dem Training zu folgen, und könnte diese Emotionen mit dem Verhalten "Stopp und Bleib" verknüpfen. Starte daher immer in einer ruhigen, kontrollierten Umgebung.

Bleib - Trainingsgrundsatz

Das Bleiben in einer Position über längere Zeit erfordert Geduld und Struktur. Hier sind die wichtigsten Grundsätze:

  • Beginne mit kurzen Zeitintervallen und steigere die Dauer schrittweise.
  • Nutze ein Markersignal (z. B. "Gut!"), um korrektes Verhalten zu bestätigen.
  • Belohne immer in der Position, damit der Hund nicht aufsteht, um die Belohnung zu erhalten.

Bleib - Dauer trainieren

Ein häufiger Fehler im Training ist, den Hund immer nach der gleichen Zeitdauer zu belohnen. Dies führt dazu, dass der Hund selbstständig die Position verlässt. Um dies zu vermeiden:

  • Verwende eine Stoppuhr, um die Trainingszeit genau zu kontrollieren.
  • Variiere die Belohnungszeit in einem zufälligen Schema (z. B. 2 Sekunden, 5 Sekunden, 3 Sekunden).

Beispieltraining:

  • Teste vorab, wie lange dein Hund in der Position bleiben kann.
  • Erstelle eine Reihe von Zeiten (z. B. 2 Sekunden, 4 Sekunden, 6 Sekunden) und belohne entsprechend.
  • Nutze "Fünfer-Durchgänge", um die durchschnittliche Dauer schrittweise zu steigern.

Bleib - Entfernung trainieren

Sobald dein Hund die gewünschte Position zuverlässig über 10 Sekunden halten kann, kannst du die Entfernung trainieren.

  • Beginne mit kleinen Distanzen (z. B. 1 Meter).
  • Erhöhe die Entfernung in Fünfer-Durchgängen (z. B. 1 Meter, 2 Meter, 5 Meter).

In Alltagssituationen wirst du dich vorwärtslaufend vom Hund entfernen. Übe dies direkt von Anfang an, um sicherzustellen, dass dein Hund auch ohne Blickkontakt in der Position bleibt.

Bleib - Ablenkung trainieren

Das Training der Ablenkung beginnt, wenn dein Hund mindestens 5 Sekunden zuverlässig in der Position bleiben kann.

  • Erstelle eine Liste mit Ablenkungen, von gering bis stark (z. B. Husten, bewegte Hand, spielende Hunde).
  • Trainiere jede Ablenkung einzeln und steigere schrittweise den Schwierigkeitsgrad.

Beispiele für Ablenkungen:

  • Gering: Husten, Arm hochheben.
  • Stark: Spielende Hunde, ein vorbeifahrender Radfahrer.

Stopp - Welches Signal?

Überlege dir, welches Signal dein Hund verwenden soll:

  • Bekannte Signale: "Sitz", "Platz".
  • Neue Signale: Ein spezieller Pfiff oder das Wort "Stopp".

Trainiere zunächst in unmittelbarer Nähe, indem du das Stopp-Signal mit einem Positionssignal kombinierst (z. B. "Stopp" und "Sitz"). Wiederhole dies, bis dein Hund sich automatisch setzt, sobald er "Stopp" hört.

Stopp - Wo und wie belohnen?

Die Belohnung sollte sich nach dem Verhalten des Hundes richten:

  • Hund nähert sich dem Menschen an: Belohne hinter dem Hund, um das Herankommen zu verhindern.
  • Hund stoppt präzise: Belohne genau am Ort des Stopps.
  • Hund entfernt sich weiter: Belohne in der Nähe des Menschen.

Nutze Belohnungen, die geworfen werden können, um das Verhalten präzise zu verstärken.

Stopp - Entfernung trainieren

Das Training des Stoppsignals auf Entfernung erfolgt ähnlich wie das Bleib-Training:

  • Beginne in unmittelbarer Nähe.
  • Erhöhe die Entfernung in Fünfer-Durchgängen rund um eine durchschnittliche Distanz.
  • Nutze bei Bedarf Hilfsmittel wie eine Leine oder einen Zaun. Entferne diese jedoch schrittweise, damit der Hund das Verhalten ohne Hilfsmittel zeigt.

Stopp - Ablenkung trainieren

Analog zum Training der Ablenkung beim Bleiben kannst du das Stoppen unter verschiedenen Ablenkungen trainieren.

  • Übe in unterschiedlichen Entfernungen und mit steigenden Ablenkungsgraden.

Wie geht es weiter?

Sobald dein Hund das Verhalten "Stopp und Bleib" unter allen Schwierigkeitsfaktoren zuverlässig beherrscht, ist es Zeit, das Gelernte in den Alltag zu integrieren. Trainiere in unterschiedlichen Umgebungen und Situationen, damit dein Hund versteht: "Bleiben, egal was passiert."

Fokus

Ziel: Der Hund lernt, dass das Wort Fokus den Trainingsmodus einleitet: volle Konzentration zwischen Mensch und Hund – für effektives Lernen und klare Kommunikation.

Bedeutung

  • Fokus ist kein Kommando, sondern ein Meta-Signal
  • Es markiert den Start eines klar abgegrenzten Lernkontexts
  • Hund und Mensch sind beide präsent, ansprechbar und verbindlich
  • Die Phase endet immer mit dem Signal Frei

Vorteile

Voraussetzungen

  • Ruhige Ausgangslage
  • Motivierende, kleine Belohnungen vorbereitet
  • Klare mentale Haltung beim Menschen („Ich bin jetzt im Training“)

Signale im Ablauf

  • Trainingsstart: Fokus
  • Belohnung: Prima → Sofort Futter
  • Trainingsende: Frei

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Hund ist in neutraler Position (stehend oder sitzend, ohne Kommando)
  2. Mensch sagt einmal deutlich: Fokus
  3. Sofort danach: Prima und Belohnung
  4. Mensch geht langsam 2–3 Schritte rückwärts, Hund darf folgen
  5. Bei jedem Schritt: Prima + Futter
  6. Nach 3–5 Wiederholungen: Frei → Trainingsphase endet

Zielverhalten

  • Der Hund orientiert sich aktiv am Menschen
  • Beide bleiben über eine definierte Phase hinweg konzentriert miteinander verbunden
  • Der Hund erwartet klaren Input und Belohnung bei gewünschtem Verhalten

Erweiterte Anwendungen

Fokus unter Ablenkung

  • In Partnerübung: ein Team im Fokus, das andere sorgt für Ablenkung (z. B. mit Fragen oder Reizen)
  • Ziel: Mensch bleibt beim Hund, Hund bleibt beim Menschen
  • Erst nach Frei wird auf äußere Reize reagiert

Fokus als Trainingsrahmen

  • Fokus dient als Einstieg für gezielte Übungen (Sitz, Platz, Rückruf etc.)
  • Fokus bleibt bestehen, bis alle Übungen beendet sind
  • Zwischenübungen: „Okay“, Trainingsende: „Frei“

Fokus im Alltag

  • Einsatz z. B. bei Hundebegegnungen, beim Tierarzt, im Restaurant
  • Voraussetzung: saubere Generalisierung in ablenkungsarmen Settings

Häufige Fehler

  • Mehrfaches Wiederholen von Fokus
  • Trainingsbeginn ohne echte Präsenz beim Menschen
  • Belohnung nicht punktgenau nach dem Lobwort
  • Trainingsende nicht klar mit Frei markiert → Verwirrung beim Hund

Geruchsdifferenzierung als kognitive Nasenarbeit

Ziel: Der Hund lernt, einen zuvor gezeigten Zielgeruch in einem Suchfeld gezielt wiederzufinden – unabhängig vom Kontext oder der Ablenkung. Dies fördert Konzentration, Selbstwirksamkeit und kooperative Kommunikation zwischen Mensch und Hund.

Vorbereitung

  • Windstille, reizarme Umgebung
  • Einweg-Handschuhe, geruchsdichte Behälter
  • Zielgeruch (z. B. Teebeutel, Kräuter), auf neutralem Träger (z. B. Wattepad)
  • Mehrere identische Behälter mit nur einem „richtigen“ Ziel

Trainingsablauf

  1. Ritualisieren: Geruch zeigen („Riech“), Glas schließen, dann Startsignal („Such“).
  2. Ziel anzeigen lassen: Hund sucht selbstständig, Anzeigeverhalten wird individuell geformt (z. B. Nase einfrieren, Sitz, Platz).
  3. Belohnung direkt am Fundort: zur Förderung eigenständiger Problemlösung.
  4. Fehler neutral halten: kein Abbruch, sondern Geruch erneut zeigen und auf Neustart achten.

Steigerung der Schwierigkeit

  • Mehr Ablenkgerüche (z. B. ähnliche Kräuter)
  • Reduzierung der Geruchsmenge
  • Verstecken der Geruchsquelle (z. B. unter Karton, hinter Möbeln)

Wichtig

  • Keine Kontamination – Handschuhe und getrennte Lagerung beachten.
  • Anzeigeverhalten frühzeitig formen und konsistent belohnen.
  • Trainingseinheiten kurz halten (2–3 Durchgänge), dann Pause.

Lernziele

\== Besuchssituationen trainieren == Ein häufiges Alltagsthema ist der Umgang mit Besuch. Viele Hunde bellen, springen auf oder geraten in Aufregung. Ziel ist ein ruhiger, kontrollierter Ablauf.

\=== Vorbereitung ===

  • Klare Rituale etablieren (z. B. Platz auf der Decke, Markerwort bei Ruhe)
  • Besuch ankündigen durch Signal („Besuch kommt!“)
  • Vorab kurze Entspannungsphase einplanen

\=== Training in kleinen Schritten ===

  1. Klingeltraining: Ruhiges Verhalten bei Klingelton belohnen
  1. Türöffnung: Hund bleibt auf Position, belohnt wird In-der-Ruhe-Bleiben
  1. Besuch tritt ein: Kein Begrüßen durch den Hund erlaubt, erst nach Freigabe

\=== Alternative Verhaltensweisen fördern ===

  • Blickkontakt zum Menschen statt zur Tür
  • Auf Signal zur Decke gehen und warten
  • Maul schließen als Signal mit Markerwort koppeln

\=== Hinweise ===

  • Kein Schimpfen bei Bellen – lieber Verhalten umlenken
  • Entspannung vorher üben, nicht erst in der Besuchssituation

\== Alleinbleiben aufbauen == Viele Hunde entwickeln Stress, wenn sie allein gelassen werden. Der Aufbau sollte strukturiert, kleinschrittig und ohne Druck erfolgen.

\=== Grundlagen ===

  • Hund lernt, dass Weggehen immer auch ein Zurückkommen bedeutet
  • Klare Signale für "Ich gehe" und "Ich bin wieder da"
  • Entspannung fördern, bevor echte Trennung geübt wird

\=== Trainingsaufbau ===

  1. Minutentraining: 1–2 Minuten verlassen, Lob beim Wiederkommen
  1. Sichttrennung: Tür zu, aber nicht abgeschlossen
  1. Dauer langsam steigern, je nach Reaktion des Hundes

\=== Beschäftigung während Abwesenheit ===

  • Kauartikel, Schleckmatte oder Schnüffelbox
  • Kein Ball oder Spielzeug, das zu Frust führen kann

\== Stubenreinheit trainieren == Bei Welpen ist Geduld und Beobachtung entscheidend.

\=== Tagesstruktur ===

  • Nach dem Schlafen, Spielen, Fressen immer sofort rausgehen
  • Erfolgreiches Lösen draußen direkt belohnen
  • Drinnen keine Strafen – lieber kommentarlos wegwischen

\=== Signale einführen ===

  • Wortsignal wie „Pipi“ oder „Mach schnell“ im passenden Moment geben
  • Immer gleiche Stelle draußen nutzen

\== Zerstörungsverhalten & Langeweile vermeiden == Wenn Hunde Dinge zerbeißen oder Wohnungseinrichtung zerstören, steckt oft Unterforderung oder Frust dahinter.

\=== Ursachen klären ===

  • Zu wenig Ruhezeiten?
  • Zu wenig artgerechte Beschäftigung?
  • Zu viel unbeobachteter Freiraum?

\=== Strategien ===

  • Kauspiel fördern (geeignete Kauartikel)
  • Schnüffelspiele und Nasenarbeit einbauen
  • Trainingsimpulse über den Tag verteilt anbieten

\== Integration in den Alltag == All diese Trainingsansätze profitieren von klaren Ritualen, vorausschauender Planung und geduldigem Aufbau. Ziel ist immer ein selbstwirksamer, entspannter Hund im menschlichen Lebensumfeld.

\== Jagdverhalten umlenken == Ein Hund, der einmal Jagderfolg hatte, wird dieses Verhalten wieder zeigen wollen. Ziel ist, Jagderfolge zu vermeiden und alternative Auslastung zu bieten.

\=== Reize früh erkennen ===

  • Hund läuft locker, aber scannt die Umgebung? Jetzt eingreifen
  • Appetenzverhalten stoppen: Blick ins Dickicht, Spürmuster erkennen

\=== Unterbrechen statt verbieten ===

  • Kommando wie "Raus da!" einüben
  • Schleppleine nutzen, um Jagdversuche sicher zu blockieren
  • Hund loben, wenn er sich abwendet oder Blickkontakt sucht

\=== Alternativen anbieten ===

  • Nasenarbeit, z. B. Verlorensuche
  • Mantrailing, Dummyarbeit
  • Kontrolliertes Hetzspiel (z. B. Futterbeutel)

\== Apportieren als Auslastung == Richtig aufgebautes Apportieren befriedigt Jagdtrieb, Frustrationstoleranz und Bindung.

\=== Aufbau in Schritten ===

  1. Hund bleibt sitzen, während Dummy geworfen wird
  1. Auf Signal holen
  1. Auf den Menschen zu bewegen, ggf. durch Rückwärtsgehen animieren
  1. Tauschgeschäft für das Abgeben anbieten (Leckerli, Lob)

\=== Varianten ===

  • Futterdummy mit Geruch des Menschen
  • Mehrere Fallpunkte einüben
  • Kombinieren mit Geruchsunterscheidung

\== Spielverhalten sinnvoll nutzen == Spielen schafft Bindung, Lernsituationen und mentale Auslastung.

\=== Grundregeln ===

  • Spiel ist freiwillig und ohne Zwang
  • Rollenwechsel: Mal Mensch, mal Hund "gewinnt"
  • Sofortiger Abbruch bei Überdrehen

\=== Ideen ===

  • Zerrspiele mit klaren Regeln (Start- und Stoppsignal)
  • Beutespiele mit Impulskontrolle (Warten vor Freigabe)
  • Verstecken und Suchen (Beute, Mensch, Spielzeug)

\== Welpen gezielt unterstützen == Gerade bei jungen Hunden entscheidet das Training über spätere Verhaltensweisen.

\=== Beisshemmung etablieren ===

  • Welpe darf Hand ins Maul nehmen, aber bei Schmerz: Quieken, Hand entziehen
  • Danach neue Chance geben, korrekt zu interagieren

\=== Erste Rituale aufbauen ===

  • Ruhe lernen durch vorhersehbare Abläufe
  • Lob für selbstgewählte Pausen
  • Aufmerksamkeit umlenken durch Schnüffelspiel oder Kauen

\== Struktur im Alltag schaffen == Je mehr Struktur, desto mehr Sicherheit. Hunde profitieren von Vorhersehbarkeit:

  • Klar definierte Abläufe (z. B. beim Gassi, Füttern)
  • Wiederkehrende Übergangsrituale (z. B. vor Alleinbleiben)
  • Fixpunkte für Ruhe, Spiel und Training

Rückruf zuverlässig aufbauen

Ein zuverlässiger Rückruf entsteht durch klare Abläufe, konsequente Belohnung und vorausschauendes Handeln.

Rückrufsystem etablieren

  • Nur rufen, wenn man durchsetzen kann, dass der Hund kommt
  • Rückrufsignal (z. B. „Hier“) niemals negativ belegen
  • Belohnung erfolgt IMMER, auch wenn der Hund trödelt

Aufbau mit Schleppleine

  • Rückruf bei mittlerer Ablenkung trainieren
  • Leine nutzen, um Verhalten zu sichern, nicht zu bestrafen
  • Hund anschließend sofort wieder freigeben

Belohnung variieren

  • Leckerli, Spiel, Freilauf – je nach Situation
  • „Doppelbelohnung“: erst Lob, dann weiterlaufen dürfen
  • Hund spürt: Rückruf lohnt sich und bedeutet nicht das Ende

Hochspringen abgewöhnen

Viele Hunde springen in Begrüßungssituationen Menschen an. Das Ziel ist, vier Pfoten am Boden zu belohnen, statt das Hochspringen zu beachten.

Management & Training

  • Vorbeugung: Hund anleinen, Fuß draufstellen
  • Bei Hochspringen: sich abwenden, ignorieren
  • Bei vier Pfoten am Boden: sofort loben, Aufmerksamkeit geben

Besuch vorbereiten

  • Besucher informieren, wie sie reagieren sollen
  • Kindersichere Alternativen (z. B. Sitz oder Decke)
  • Auf Erregungslevel achten: Pause statt Training, wenn nötig

Spezialthemen im Alltag

Betteln abgewöhnen

  • Betteln entsteht durch Erfolg – nicht mehr füttern, wenn Hund zuschaut
  • Alternativverhalten aufbauen: z. B. auf die Decke schicken
  • Konsequenz ist entscheidend – alle Haushaltsmitglieder müssen mitmachen

Autofahren üben

  • Positive Verknüpfung: Futter im Auto, ruhige Einstiegssituationen
  • Anfangs nur kurze Strecken fahren, ggf. zu zweit
  • Ziel: Der Hund erlebt das Auto als sicheren, angenehmen Ort

Fahrradfahren lernen

  • Erst im ausgewachsenen Zustand trainieren (je nach Größe ab ca. 14 Monaten)
  • Angeleint neben schiebendem Fahrrad gehen lassen
  • Später langsam steigern – nie lange Strecken ohne Pausen

Hundebox positiv verknüpfen

  • Box als Rückzugsort – niemals als Strafe einsetzen
  • Füttern in der Box, Kauspielzeug dort anbieten
  • Anfangs Tür offen lassen, später kurz schließen und wieder öffnen

Angst vor Kindern abbauen

  • Verhalten beobachten – Auslöser identifizieren
  • Positive Verknüpfung: Kind gibt Leckerli oder spielt unter Anleitung mit dem Hund
  • Hund darf immer Abstand nehmen – kein Zwang zum Kontakt