Allokoprophagie
Aus wiki.hundekultur-services.de
Allokoprophagie beschreibt das Verhalten, bei dem ein Hund den Kot eines anderen Tieres frisst – im Gegensatz zur Autokoprophagie (Selbstkotaufnahme).
Formen
- Kotaufnahme von Artgenossen (Hunde, Welpen)
- Aufnahme von Kot anderer Tierarten (z. B. Pferde, Katzen, Wildtiere)
- Besonders häufig beobachtet bei Spaziergängen oder in Gärten mit Zugang zu fremden Hinterlassenschaften
Mögliche Ursachen
- Erkundungsverhalten bei jungen Hunden (neophiles Verhalten)
- Nährstoffmangel oder Verdauungsprobleme – Kot anderer Tiere enthält teils unverdaute Futterreste
- Stressverhalten oder Langeweile – besonders bei reizarmer Haltung oder zu wenig Auslastung
- Aufzuchtbedingungen – Welpen aus Zuchten ohne Trennung von Futter- und Kotbereich entwickeln dieses Verhalten häufiger
- Selbstbelohnung – durch intensive Geruchswahrnehmung oder Geschmack (z. B. bei mit Medikamenten belastetem Pferdekot)
Risiken
- Übertragung von Parasiten, Bakterien und Viren
- Aufnahme von Medikamentenresten (z. B. Ivermectin, Antibiotika) – gefährlich bei MDR1-Gendefekt
- Soziale Folgen: Meideverhalten durch Menschen oder Artgenossen, gestörte Mensch-Hund-Beziehung
Verhaltenstherapie
- Prävention durch Management: Kot sofort entfernen, „Risikozonen“ meiden
- Maulkorbtraining für unkontrollierbare Situationen
- Aufbau von Alternativverhalten mit Rückruf, Belohnung, Beschäftigung
- Ursachenforschung: Tierarztcheck, Ernährungsanalyse, Stressreduktion
Siehe auch: Koprophagie, Autokoprophagie, Pankreasinsuffizienz, Maulkorbtraining positiv gestalten
