Bauchspeicheldrüse
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Funktion der Bauchspeicheldrüse
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) übernimmt zwei zentrale Aufgabenbereiche:
- Exokrine Funktion:
- Produktion von Verdauungsenzymen zur Aufspaltung von Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten.
- Aktivierung der Enzyme erfolgt erst im Dünndarm, um das Organ selbst vor Selbstverdauung zu schützen.
- Endokrine Funktion:
Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
Exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI)
- Definition: Mangel an Verdauungsenzymen durch degeneriertes exokrines Gewebe.
- Ursachen:
- Genetisch: v. a. bei DSH, Collie, Eurasier.
- Chronische Pankreatitis oder Autoimmunprozesse.
- Symptome:
- Starker Gewichtsverlust trotz Heißhunger.
- Großer, heller, fettiger Kot (Fettstuhl).
- Häufige, übelriechende Kotabsätze.
- Koprophagie (als Kompensationsverhalten).
- Flatulenz, gelegentliches Erbrechen.
- Diagnose:
- Bluttest auf cTLI (canine Trypsin-like Immunoreactivity).
- Vitamin B12-Spiegel (oft erniedrigt).
- Therapie:
- Lebenslange Gabe von Pankreasenzymen.
- Hochverdauliche Diät mit Fettmodulation.
- Supplementierung von Vitamin B12.
- Prognose:
- Bei konsequenter Behandlung sehr gute Lebensqualität möglich.
Diabetes mellitus
- Definition: Mangel oder verminderte Wirkung von Insulin.
- Symptome:
- Starker Durst, häufiges Wasserlassen.
- Plötzlicher Sehverlust.
- Abgeschlagenheit, Gewichtsveränderungen.
Auswirkungen auf den Stoffwechsel
- Störungen des Blutzuckerhaushalts wirken sich unmittelbar aus auf:
- Energieverfügbarkeit (besonders im Training, Lernen, Stress).
- Verhalten: Unsicherheit, Reizbarkeit oder Aggressionsverhalten bei Glukosemangel.
- Verdauung: Mangelhafte Nährstoffaufnahme → Kreislaufschwäche, Immunantwort sinkt.
- Sekundäre Verhaltensauffälligkeiten:
- Verlust der Stubenreinheit bei Diabetes.
- Reaktives Verhalten bei Sehstörungen (z. B. durch Katarakt).
Verhaltenstherapeutische Relevanz
- Bei diagnostizierten Stoffwechselstörungen ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Tierarzt, Ernährungsexperte und Verhaltenstherapeut notwendig.
- Training muss individuell angepasst werden:
- Kurze, frequente Einheiten.
- Energieschonend, reizarm.
- Berücksichtigung von Medikationsrhythmen (z. B. Insulingabe).
