Diabetes mellitus

Aus wiki.hundekultur-services.de
Version vom 5. April 2025, 14:20 Uhr von w>Admin (Die Seite wurde neu angelegt: „= Diabetes mellitus beim Hund = '''Diabetes mellitus''' ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper des Hundes nicht genug Insulin produziert (Typ 1) oder dieses nicht mehr ausreichend wirkt (Typ 2 – selten beim Hund). Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel dauerhaft an. Die Erkrankung betrifft vor allem ältere Hunde und unkastrierte Hündinnen. == Formen von Diabetes == * **Typ 1** (insulinabhängig): Zerstörung der insulinpr…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Diabetes mellitus beim Hund

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper des Hundes nicht genug Insulin produziert (Typ 1) oder dieses nicht mehr ausreichend wirkt (Typ 2 – selten beim Hund). Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel dauerhaft an. Die Erkrankung betrifft vor allem ältere Hunde und unkastrierte Hündinnen.

Formen von Diabetes

  • **Typ 1** (insulinabhängig): Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse
  • **Typ 2** (insulinresistent): sehr selten beim Hund – eher bei Katzen
  • **Sekundäre Formen**: z. B. durch Hormonstörungen (Cushing, Läufigkeit), Medikamente (Cortison), Pankreatitis

Symptome

Körperlich

  • vermehrter Durst (Polydipsie) und Harnabsatz (Polyurie)
  • Gewichtsverlust trotz Heißhunger
  • Müdigkeit, Schwäche, evtl. Erbrechen
  • Trübung der Augenlinse (Katarakt) bei längerer Erkrankung

Verhaltensbezogen

  • Reizbarkeit oder Frustration (v. a. bei Unterzuckerung)
  • „Schwankende“ Lernbereitschaft
  • Konzentrationsmangel
  • gelegentliche Unruhe, Nervosität
  • Inkontinenzähnliches Verhalten durch häufiges Urinieren

Diagnose

  • Erhöhter Blutzucker (BZ) in Verbindung mit Glukose im Harn
  • Fruktosamin-Wert zur Beurteilung des Langzeit-BZ
  • Ausschluss anderer Grunderkrankungen

Behandlung

  • **Lebenslange Insulintherapie**, meist 1–2× täglich subkutan
  • **Feste Fütterungs- und Bewegungszeiten**
  • Spezialfutter mit komplexen Kohlenhydraten
  • Regelmäßige Blutzuckerkontrolle

Training und Verhaltenstherapie bei Diabetes

  • Trainingszeiten an **Blutzuckerkurve anpassen** – weder bei Unter- noch Überzucker trainieren
  • Unkontrollierter BZ → beeinträchtigt Reizverarbeitung und Belastbarkeit
  • **Vermeidung von Stress**, da dieser den Blutzucker erhöhen kann
  • Positive Verstärkung mit geeigneten Leckerlis planen (BZ-neutral)
  • Bei „auffälligem Verhalten“ immer an mögliche **Unter- oder Überzuckerung** denken

Hypoglykämie (Unterzucker) – Notfall!

  • Symptome: Zittern, Orientierungslosigkeit, Schwäche, Krampfanfälle
  • Sofortmaßnahme: Traubenzucker (z. B. Honig auf Zunge), Tierarzt!
  • Besonders wichtig: vor, während und nach dem Training beobachten

Verhalten und Läufigkeit

  • Bei Hündinnen kann das Hormon Progesteron die Insulinwirkung blockieren → häufige Ursache für instabilen Diabetes → ggf. Kastration notwendig

Siehe auch