Stresssystem

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Das Stresssystem beschreibt die Reaktion des Körpers und der Psyche auf innere oder äußere Belastungen (sogenannte Stressoren). Es setzt sich aus verschiedenen Phasen zusammen, die aufeinander aufbauen und sowohl physiologische als auch psychologische Prozesse umfassen.

Aktivierung

In dieser Phase erkennt der Körper eine Bedrohung oder Herausforderung. Die Wahrnehmung eines Stressors führt zur Aktivierung des autonomen Nervensystems, insbesondere des sympathischen Nervensystems.

Typische Prozesse:

Alarmreaktion

Der Körper bereitet sich auf eine "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion vor. Die Stresshormone Cortisol und Adrenalin werden verstärkt ausgeschüttet.

Auswirkungen:

  • Steigerung der Energieverfügbarkeit
  • Unterdrückung nicht-akuter Körperfunktionen (z. B. Verdauung)
  • Fokus auf das unmittelbare Überleben

Widerstandsphase

In dieser Phase versucht der Körper, den Stressor zu bewältigen. Ressourcen werden mobilisiert, um die Herausforderung zu meistern.

Charakteristika:

  • Anhaltend erhöhter Cortisolspiegel
  • Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit
  • Mentale und körperliche Anstrengung

Erschöpfungsphase

Wenn der Stressor nicht beseitigt wird und der Körper keine Erholung erfährt, tritt Erschöpfung ein. Dies kann zu gesundheitlichen Problemen führen.

Mögliche Folgen:

Bedeutung für die Praxis

Ein Verständnis des Stresssystems ist zentral für:

  • Prävention von chronischem Stress
  • Gestaltung gesunder Arbeitsumgebungen
  • Entwicklung von Bewältigungsstrategien (Coping)

Siehe auch

Literatur

  • Selye, H. (1956): *The Stress of Life*.
  • Schandry, R. (2003): *Biologische Psychologie*.