Campylobacter: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 21. Mai 2025, 05:45 Uhr
Campylobacter spp. sind spiralige, gramnegative Bakterien, die bei Hunden Durchfallerkrankungen verursachen können. Sie gehören zu den wichtigsten zoonotischen Erregern und sind auch für Menschen (v. a. Kinder) potenziell gefährlich.
Eigenschaften
- Häufigste Spezies: Campylobacter jejuni und Campylobacter coli
- Leben im Darmtrakt von Tieren (v. a. Geflügel, Wildtiere, Rind)
- Relativ empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen, aber über Kot oder rohes Fleisch übertragbar
Übertragungswege
- Aufnahme von kontaminiertem Futter (v. a. rohes Geflügel)
- Koprophagie – besonders bei Kontakt mit Wildtier- oder Reptilienkot
- Übertragung von infizierten Tieren oder verschmutztem Trinkwasser
- Kontakt- und Schmierinfektionen (auch über Futternäpfe, Spielzeuge)
Symptome beim Hund
- Akuter oder wiederkehrender Durchfall (teils blutig oder schleimig)
- Fieber, Erbrechen, Abgeschlagenheit
- Bauchschmerzen, häufiges Kotabsatzverhalten
- Manche Hunde sind asymptomatische Träger – ansteckend ohne selbst erkrankt zu sein
Risikofaktoren
- Rohfütterung (insbesondere Geflügel)
- Reizarme oder unhygienische Haltungsbedingungen
- Welpen, immungeschwächte oder gestresste Hunde
- Hohe Populationsdichte (Tierheim, Zucht, Urlaubshundegruppen)
Zoonosepotenzial
- Hohe Ansteckungsgefahr für Menschen (v. a. Kleinkinder, ältere oder kranke Personen)
- Symptome beim Menschen: Fieber, starker Durchfall, Bauchkrämpfe – in seltenen Fällen Guillain-Barré-Syndrom
- Wichtig: konsequente Hygiene im Umgang mit Hundekot, Napfreinigung, Händewaschen
Diagnostik
- Kotuntersuchung mittels PCR oder selektiver Bakterienkultur
- Ggf. Kombination mit Untersuchung auf Giardien, Salmonellen und Clostridien
Behandlung
- Leichte Fälle: symptomatische Behandlung (Diät, Flüssigkeit, Probiotika)
- Schwere Fälle: gezielte Antibiotikatherapie (z. B. Makrolide) nach Resistenztest
- Hygiene im Haushalt: Desinfektion, Flächenschutz, Trennung empfindlicher Personen
Prävention
- Kein Kontakt mit Wildtierkot oder Aas
- Kein rohes Geflügel füttern ohne sichere Quelle
- Sorgfältige Küchen- und Napfhygiene
- Verzicht auf Koprophagie-fördernde Umgebungen und Reizarmut
Siehe auch: Zoonosen beim Hund, Durchfall durch Bakterien, Hygiene bei Rohfütterung, [[Koprophagie als Gesundheits
