Giardien
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Einleitung / Themenüberblick
Giardien sind weltweit verbreitete Endoparasiten, die besonders bei Welpen und Junghunden häufig zu Durchfallerkrankungen führen. Die Infektion erfolgt über Zysten im Kot infizierter Tiere. Diese sind hochresistent und können bis zu drei Monate infektiös bleiben. Infizierte Tiere scheiden diese über den Kot aus, wodurch eine Ansteckung über kontaminierte Umwelt (Wasser, Erde, Schuhe) erfolgt.
Symptome
Typische Symptome sind:
- Kurzzeitiger oder phasenweiser wiederkehrender Durchfall
- Schleimbeimengungen im Kot
- Bauchschmerzen, Unwohlsein
- Mangelnde Gewichtszunahme
- Auffälligkeiten im Verhalten (z. B. Schnappigkeit, Rückzug, Unruhe)
Verhaltenserklärungen
Infektionen mit Giardien können Verhaltensauffälligkeiten hervorrufen:
- Übermäßige Reizbarkeit oder Aggression
- Schwierigkeiten beim Ruhe finden
- Verändertes Sozialverhalten
- Zusammenhang zwischen Darmmikrobiom und neurologischen Prozessen (z. B. Epilepsie, Stressverarbeitung)
Testverfahren
Zum Nachweis einer Giardien-Infektion:
- Mikroskopische Nachweise von Zysten oder Trophozoiten im Kot (geringe Sensitivität)
- Antigen-Schnelltests (hochspezifisch, auch für zu Hause geeignet)
- ELISA-Test (Labortest, testet spezifische Zellwandproteine)
- PCR-Test (höchste Sensitivität und Spezifität)
Sammelkotproben über mehrere Tage erhöhen die Nachweiswahrscheinlichkeit.
Behandlung
- Wirkstoffe: Fenbendazol (Panacur®) und Metronidazol (Metrobactin®)
- Dosierung: z. B. 50 mg/kg Fenbendazol für 3–5 Tage, mit Wiederholung nach 7–14 Tagen
- Wichtig ist eine hygienebegleitende Maßnahme zur Vermeidung von Reinfektionen:
- Tägliches Reinigen und Trocknen von Böden
- Waschen von Decken bei 60 °C
- Entfernen von Kot im Garten
Fachliche Empfehlungen
- Testung auf Giardien bei wiederkehrendem Durchfall oder Verhaltensauffälligkeiten
- Hygienemanagement zur Reinfektionsvermeidung
- Behandlung aller Tiere im Haushalt
- Bei asymptomatischen Hunden ist eine Testung sinnvoll, wenn sie mit infizierten Hunden zusammenleben
- Welpen und Jungtiere sind besonders gefährdet
Darmgesundheit unterstützen
- Morosche Möhrensuppe: Unterstützt die Darmschleimhaut bei Durchfall
- Probiotika und Präbiotika: Förderung nützlicher Darmbakterien
- Butyrat (Buttersäure): Unterstützt Heilung der Darmschleimhaut
- Ergänzungsfuttermittel mit spezifischen Präbiotika können gezielt unterstützend wirken
