Clostridien

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Clostridien sind anaerobe, sporenbildende Bakterien, die natürlicherweise im Darmtrakt von Hunden vorkommen können. Einige Arten sind harmlos – andere können beim Hund schwere Darmerkrankungen verursachen.

Eigenschaften

  • Gattung: Clostridium (z. B. *C. perfringens*, *C. difficile*)
  • Bilden hitzestabile Sporen – sehr widerstandsfähig in der Umwelt
  • Aktivieren sich oft bei gestörter Darmflora oder Immunabwehr

Pathogene Clostridienarten beim Hund

  • Clostridium perfringens – häufigster Durchfallerreger dieser Gruppe
 * Produziert Enterotoxine (CPE), die zu akuten und chronischen Darmentzündungen führen können
  • Clostridium difficile
 * Meist nach Antibiotikabehandlung oder starker Darmschädigung
 * Gefürchtet bei immungeschwächten Hunden, kann auch auf Menschen übertragbar sein

Übertragungswege

  • Fäkal-oral (Kontakt mit kontaminiertem Kot, Boden, Wasser)
  • Koprophagie, insbesondere bei Zugang zu Aas oder kontaminierten Bereichen
  • Gärende oder unsachgemäß gelagerte Barf-Mahlzeiten
  • Langfristige Störung der Darmflora durch Antibiotika, Stress, Futterwechsel

Symptome

  • Plötzlicher oder chronischer Durchfall (mit Schleim, Blut, unangenehmer Geruch)
  • Blähungen, Bauchschmerzen, häufiges Kotdrücken
  • In schweren Fällen: Kreislaufprobleme, Dehydratation, Fieber

Diagnostik

  • Kotuntersuchung: Nachweis von Toxinen (CPE) per ELISA oder PCR
  • Klassische Bakterienkultur reicht nicht aus – viele Clostridien sind Teil der Normalflora!
  • Wichtig: gleichzeitige Untersuchung auf andere Erreger (z. B. Giardien, Campylobacter)

Therapie

  • Je nach Schweregrad:
 * Symptomatisch: Diät, Flüssigkeit, Probiotika, Ruhe
 * Medikamentös: gezielte Antibiotikatherapie (z. B. Metronidazol) nur bei klinischer Relevanz
  • Aufbau und Stabilisierung der Darmflora nach Antibiotikagabe (Darmsanierung, Futterumstellung)

Prävention

  • Hygiene im Haushalt und bei der Fütterung (insb. bei Barf)
  • Vermeidung unnötiger Antibiotikagaben
  • Stärkung der Darmgesundheit durch hochwertige Nahrung, Probiotika, stressarmes Umfeld
  • Keine Aufnahme von Aas oder altem Kot bei Spaziergängen

Zoonosepotenzial

  • Besonders bei *C. difficile* – Übertragung auf Menschen ist möglich
  • Vorsicht bei Kleinkindern, Senioren, immunsupprimierten Personen

Siehe auch: Dysbiose beim Hund, Durchfallerkrankungen, Koprophagie und Gesundheitsrisiken, Barfen hygienisch sicher, Zoonosen beim Hund