Campylobacter
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Campylobacter spp. sind spiralige, gramnegative Bakterien, die bei Hunden Durchfallerkrankungen verursachen können. Sie gehören zu den wichtigsten zoonotischen Erregern und sind auch für Menschen (v. a. Kinder) potenziell gefährlich.
Eigenschaften
- Häufigste Spezies: Campylobacter jejuni und Campylobacter coli
- Leben im Darmtrakt von Tieren (v. a. Geflügel, Wildtiere, Rind)
- Relativ empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen, aber über Kot oder rohes Fleisch übertragbar
Übertragungswege
- Aufnahme von kontaminiertem Futter (v. a. rohes Geflügel)
- Koprophagie – besonders bei Kontakt mit Wildtier- oder Reptilienkot
- Übertragung von infizierten Tieren oder verschmutztem Trinkwasser
- Kontakt- und Schmierinfektionen (auch über Futternäpfe, Spielzeuge)
Symptome beim Hund
- Akuter oder wiederkehrender Durchfall (teils blutig oder schleimig)
- Fieber, Erbrechen, Abgeschlagenheit
- Bauchschmerzen, häufiges Kotabsatzverhalten
- Manche Hunde sind asymptomatische Träger – ansteckend ohne selbst erkrankt zu sein
Risikofaktoren
- Rohfütterung (insbesondere Geflügel)
- Reizarme oder unhygienische Haltungsbedingungen
- Welpen, immungeschwächte oder gestresste Hunde
- Hohe Populationsdichte (Tierheim, Zucht, Urlaubshundegruppen)
Zoonosepotenzial
- Hohe Ansteckungsgefahr für Menschen (v. a. Kleinkinder, ältere oder kranke Personen)
- Symptome beim Menschen: Fieber, starker Durchfall, Bauchkrämpfe – in seltenen Fällen Guillain-Barré-Syndrom
- Wichtig: konsequente Hygiene im Umgang mit Hundekot, Napfreinigung, Händewaschen
Diagnostik
- Kotuntersuchung mittels PCR oder selektiver Bakterienkultur
- Ggf. Kombination mit Untersuchung auf Giardien, Salmonellen und Clostridien
Behandlung
- Leichte Fälle: symptomatische Behandlung (Diät, Flüssigkeit, Probiotika)
- Schwere Fälle: gezielte Antibiotikatherapie (z. B. Makrolide) nach Resistenztest
- Hygiene im Haushalt: Desinfektion, Flächenschutz, Trennung empfindlicher Personen
Prävention
- Kein Kontakt mit Wildtierkot oder Aas
- Kein rohes Geflügel füttern ohne sichere Quelle
- Sorgfältige Küchen- und Napfhygiene
- Verzicht auf Koprophagie-fördernde Umgebungen und Reizarmut
Siehe auch: Zoonosen beim Hund, Durchfall durch Bakterien, Hygiene bei Rohfütterung, [[Koprophagie als Gesundheits
