Aversionslernen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Aversionslernen''' beschreibt das '''schnelle, oft einmalige Lernen aufgrund einer unangenehmen oder schmerzhaften Erfahrung'''. Der Hund verknüpft dabei einen bestimmten Reiz oder eine Situation mit einer negativen Konsequenz und meidet diesen Reiz zukünftig.
'''Aversionslernen''' beschreibt das '''schnelle, oft einmalige Lernen aufgrund einer unangenehmen oder schmerzhaften Erfahrung'''. Der Hund verknüpft dabei einen bestimmten [[Reiz]] oder eine Situation mit einer negativen Konsequenz und meidet diesen Reiz zukünftig.


=== Charakteristika ===
=== Charakteristika ===
* Oft durch **einmaliges Erlebnis** ausgelöst
* Oft durch '''einmaliges Erlebnis''' ausgelöst
* Emotional stark besetzt ([[Angst]], [[Schmerz]], Ekel)
* Emotional stark besetzt ([[Angst]], [[Schmerz]], Ekel)
* Führt häufig zu [[Vermeidungsverhalten]], [[Fluchtverhalten]] oder [[Aggression]]
* Führt häufig zu [[Vermeidungsverhalten]], [[Fluchtverhalten]] oder [[Aggression]]
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=== Relevanz im Hundetraining ===
=== Relevanz im Hundetraining ===
* Unerwünschtes [[Verhalten]] kann durch aversive Methoden unterdrückt werden – dies ist jedoch tierschutzrelevant und risikobehaftet
* Unerwünschtes [[Verhalten]] kann durch aversive Methoden unterdrückt werden – dies ist jedoch tierschutzrelevant und risikobehaftet
* **Gefahr von Fehlverknüpfungen**: Der Hund assoziiert nicht das unerwünschte Verhalten, sondern den Menschen, die Umgebung oder andere Tiere mit dem aversiven Reiz
* '''Gefahr von Fehlverknüpfungen''': Der Hund assoziiert nicht das unerwünschte Verhalten, sondern den Menschen, die Umgebung oder andere Tiere mit dem aversiven Reiz
* Einsatz nur unter strengsten tierschutzrechtlichen und ethischen Bedingungen
* Einsatz nur unter strengsten tierschutzrechtlichen und ethischen Bedingungen


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* [[Tierschutzgesetz]] §1: Verbot von Leiden ohne vernünftigen Grund
* [[Tierschutzgesetz]] §1: Verbot von Leiden ohne vernünftigen Grund
* Einsatz aversiver Mittel (z. B. Stromreizgeräte) in Deutschland verboten
* Einsatz aversiver Mittel (z. B. Stromreizgeräte) in Deutschland verboten
* Aversionslernen kann zu **erlernter [[Hilflosigkeit]]**, **dauerhafter Angst** oder **Aggressionsverlagerung** führen
* Aversionslernen kann zu '''erlernter [[Hilflosigkeit]]''', '''dauerhafter Angst''' oder '''Aggressionsverlagerung''' führen


=== Kontrastierende Methoden ===
=== Kontrastierende Methoden ===

Aktuelle Version vom 2. Juni 2025, 17:55 Uhr

Aversionslernen beschreibt das schnelle, oft einmalige Lernen aufgrund einer unangenehmen oder schmerzhaften Erfahrung. Der Hund verknüpft dabei einen bestimmten Reiz oder eine Situation mit einer negativen Konsequenz und meidet diesen Reiz zukünftig.

Charakteristika

Beispiel

Ein Hund wird beim Trinken aus einem Napf durch ein lautes Geräusch erschreckt. Danach meidet er den Napf oder zeigt Angst vor Wasserquellen.

Neurobiologische Grundlage

  • Starke Aktivierung des limbischen Systems (Amygdala)
  • Emotionale Verknüpfung → hohe Erinnerungsstärke
  • Preparedness“ begünstigt bestimmte Formen (z. B. Geschmack → Übelkeit)

Relevanz im Hundetraining

  • Unerwünschtes Verhalten kann durch aversive Methoden unterdrückt werden – dies ist jedoch tierschutzrelevant und risikobehaftet
  • Gefahr von Fehlverknüpfungen: Der Hund assoziiert nicht das unerwünschte Verhalten, sondern den Menschen, die Umgebung oder andere Tiere mit dem aversiven Reiz
  • Einsatz nur unter strengsten tierschutzrechtlichen und ethischen Bedingungen

Tierschutz und Ethik

  • Tierschutzgesetz §1: Verbot von Leiden ohne vernünftigen Grund
  • Einsatz aversiver Mittel (z. B. Stromreizgeräte) in Deutschland verboten
  • Aversionslernen kann zu erlernter Hilflosigkeit, dauerhafter Angst oder Aggressionsverlagerung führen

Kontrastierende Methoden

Siehe auch