Wachstumshormon (GH)

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Wachstumshormon (GH) beim Hund

Das Wachstumshormon (GH = *Growth Hormone*, auch: Somatotropin) ist ein Peptidhormon, das im Vorderlappen der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) produziert wird. Es ist für das Körperwachstum, die Zellregeneration und den Stoffwechsel verantwortlich. Eine Über- oder Unterproduktion kann sowohl körperliche als auch verhaltensbezogene Auffälligkeiten verursachen.

Funktion beim Hund

  • Stimulation von Zellteilung und Zellwachstum
  • Förderung von Knochenwachstum und Muskelaufbau
  • Erhöhung des Blutzuckerspiegels (antagonistisch zu Insulin)
  • Unterstützung von Regenerationsprozessen
  • Beteiligung an der Steuerung des Stoffwechsels (v. a. Eiweiß- und Fettstoffwechsel)

GH und Verhalten

GH beeinflusst indirekt:

  • **Energieverfügbarkeit und Motivation**
  • **Stressreaktionen** durch Wechselwirkung mit Cortisol und Insulin
  • **Kognitive Entwicklung** in der Wachstumsphase
  • Bei Störungen: auffällige Müdigkeit, Bewegungsunlust, evtl. „verlangsamtes Verhalten“

Erkrankungen durch GH-Störungen

GH-Mangel (Hypersomatotropismus)

  • angeboren oder erworben
  • führt zu **proportionalem Zwergwuchs** (Zwerghunde mit normalem Körperbau, aber klein)
  • oft bei Deutscher Schäferhund, Spitz, Karelischer Bärenhund
  • weitere Symptome: verzögerte Zahnentwicklung, weiches Fell, kindliches Verhalten
  • Verhalten: oft verspielt, unterwürfig, leicht zu überfordern

GH-Überschuss (Hypersomatotropismus)

  • meist durch **Hypophysentumor**
  • kann zu **Akromegalie** führen:
 - Vergröberung des Kopfes
 - Verbreiterung der Gliedmaßen
 - Organvergrößerung (Herz, Leber)
  • häufiger bei Hündinnen mit Dauerscheinträchtigkeit (Progesteron-induzierte GH-Freisetzung)
  • kann mit **Diabetes mellitus** verknüpft sein → Insulinresistenz

Bedeutung im Training

  • Hunde mit GH-Störungen benötigen **angepasstes Bewegungstraining**
  • Zwerghunde: motorisch eingeschränkt – Vorsicht vor Überforderung
  • Akromegalie: erhöhter Energiebedarf, Atemprobleme, Bewegungsapparat belastet
  • Stressarme Umgebung, positive Verstärkung und Rücksicht auf körperliche Grenzen

Diagnostik & Therapie

  • Bluttest auf IGF-1 (indirekter Marker für GH)
  • Bildgebung (MRT/CT) bei Tumorverdacht
  • Bei GH-Mangel: Substitution in Spezialfällen
  • Bei GH-Überschuss: ggf. Hormontherapie, OP oder medikamentöse Tumorkontrolle

Siehe auch