Nebennierenrinde: Unterschied zwischen den Versionen
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* Blutbild inkl. Cortisol-Status und ggf. ACTH-Stimulationstest sinnvoll | * Blutbild inkl. Cortisol-Status und ggf. ACTH-Stimulationstest sinnvoll | ||
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* Verhalten bessert sich oft nach hormoneller Stabilisierung | * Verhalten bessert sich oft nach hormoneller Stabilisierung | ||
Aktuelle Version vom 2. Juni 2025, 18:13 Uhr
Nebennierenrinde beim Hund
Die Nebennierenrinde (lat. *Cortex glandulae suprarenalis*) ist ein Teil der Nebenniere und produziert lebenswichtige Hormone. Sie spielt eine Schlüsselrolle in der Regulation von Stress, Stoffwechsel, Wasserhaushalt und Immunsystem – und beeinflusst damit direkt das Verhalten, die Belastbarkeit und die emotionale Stabilität des Hundes.
Anatomie
- Die Nebennieren liegen jeweils oberhalb der Nieren.
- Sie bestehen aus zwei Anteilen:
- Nebennierenrinde (Cortex): produziert Steroidhormone - Nebennierenmark (Medulla): produziert Katecholamine (z. B. Adrenalin)
Hormonproduktion der Nebennierenrinde
Die Rinde gliedert sich in drei Zonen:
- Zona glomerulosa → produziert Aldosteron:
- reguliert den Natrium-Kalium-Haushalt - beeinflusst den Blutdruck
- Zona fasciculata → produziert Cortisol:
- wichtig für Stressphysiologie beim Hund - reguliert Stoffwechsel, Immunsystem, emotionale Stabilität
- Zona reticularis → produziert Androgene:
- Sexualhormone mit Einfluss auf Verhalten, v. a. bei kastrierten Tieren
Relevanz für Verhalten und Training
Die Nebennierenrinde beeinflusst:
- Stressantworten (HPA-Achse: Hypothalamus → Hypophyse → Nebenniere)
- Reaktionsfähigkeit bei Bedrohung oder Frust
- Erholung nach Stress
- Emotionale Stabilität und Reizverarbeitung
Erkrankungen der Nebennierenrinde
- Cushing-Syndrom beim Hund – Cortisol-Überschuss durch Tumor oder Hyperplasie
- Morbus Addison beim Hund – Cortisol- und Aldosteron-Mangel durch Autoimmunzerstörung
- Nebennierentumore – hormonaktiv oder hormoninaktiv, oft verhaltensverändernd
Verhaltensauffälligkeiten bei Funktionsstörungen
- Plötzliche Ängstlichkeit, Unruhe oder Apathie
- Aggressionsverhalten durch hormonelle Dysregulation
- Belastungsschwäche, Antriebslosigkeit, „Lernunlust“
- Bei Addison: reduzierte Stressresistenz → Rückzug, Angst
- Bei Cushing: Reizbarkeit, Desinteresse, Überfressen
Bedeutung in der Verhaltenstherapie
- Jede unklare Verhaltensänderung → medizinisch abklären
- Blutbild inkl. Cortisol-Status und ggf. ACTH-Stimulationstest sinnvoll
- Training bei Nebennieren-Erkrankungen nur stressarm und ressourcenschonend
- Verhalten bessert sich oft nach hormoneller Stabilisierung
