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* Training bei Nebennieren-Erkrankungen nur **stressarm und ressourcenschonend** | * [[Training]] bei Nebennieren-Erkrankungen nur **stressarm und ressourcenschonend** | ||
* Verhalten bessert sich oft nach hormoneller Stabilisierung | * Verhalten bessert sich oft nach hormoneller Stabilisierung | ||
Version vom 21. Mai 2025, 05:49 Uhr
Nebennierenrinde beim Hund
Die Nebennierenrinde (lat. *Cortex glandulae suprarenalis*) ist ein Teil der Nebenniere und produziert lebenswichtige Hormone. Sie spielt eine Schlüsselrolle in der Regulation von **Stress**, **Stoffwechsel**, **Wasserhaushalt** und **Immunsystem** – und beeinflusst damit direkt das Verhalten, die Belastbarkeit und die emotionale Stabilität des Hundes.
Anatomie
- Die Nebennieren liegen jeweils oberhalb der Nieren.
- Sie bestehen aus zwei Anteilen:
- **Nebennierenrinde** (Cortex): produziert Steroidhormone - **Nebennierenmark** (Medulla): produziert Katecholamine (z. B. Adrenalin)
Hormonproduktion der Nebennierenrinde
Die Rinde gliedert sich in drei Zonen:
- **Zona glomerulosa** → produziert **Aldosteron**:
- reguliert den Natrium-Kalium-Haushalt - beeinflusst den Blutdruck
- **Zona fasciculata** → produziert **Cortisol**:
- wichtig für Stressphysiologie beim Hund - reguliert Stoffwechsel, Immunsystem, emotionale Stabilität
- **Zona reticularis** → produziert **Androgene**:
- Sexualhormone mit Einfluss auf Verhalten, v. a. bei kastrierten Tieren
Relevanz für Verhalten und Training
Die Nebennierenrinde beeinflusst:
- **Stressantworten** (HPA-Achse: Hypothalamus → Hypophyse → Nebenniere)
- **Reaktionsfähigkeit bei Bedrohung oder Frust**
- **Erholung nach Stress**
- **Emotionale Stabilität und Reizverarbeitung**
Erkrankungen der Nebennierenrinde
- Cushing-Syndrom beim Hund – **Cortisol-Überschuss** durch Tumor oder Hyperplasie
- Morbus Addison beim Hund – **Cortisol- und Aldosteron-Mangel** durch Autoimmunzerstörung
- Nebennierentumore – hormonaktiv oder hormoninaktiv, oft verhaltensverändernd
Verhaltensauffälligkeiten bei Funktionsstörungen
- Plötzliche Ängstlichkeit, Unruhe oder Apathie
- Aggressionsverhalten durch hormonelle Dysregulation
- Belastungsschwäche, Antriebslosigkeit, „Lernunlust“
- Bei Addison: reduzierte Stressresistenz → Rückzug, Angst
- Bei Cushing: Reizbarkeit, Desinteresse, Überfressen
Bedeutung in der Verhaltenstherapie
- **Jede unklare Verhaltensänderung → medizinisch abklären**
- Blutbild inkl. Cortisol-Status und ggf. ACTH-Stimulationstest sinnvoll
- Training bei Nebennieren-Erkrankungen nur **stressarm und ressourcenschonend**
- Verhalten bessert sich oft nach hormoneller Stabilisierung
