Limbisches System: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. Mai 2025, 20:30 Uhr
Das Limbische System ist ein funktionelles Netzwerk aus mehreren Hirnstrukturen, das eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen, Gedächtnis, Motivation und der Steuerung des vegetativen Nervensystems spielt. Es ist eng mit dem Stresssystem und dem Hypothalamus verbunden.
Anatomie
Das Limbische System besteht aus verschiedenen Strukturen des Groß- und Zwischenhirns:
- Amygdala (Mandelkern)
- Hippocampus
- Gyrus cinguli
- Fornix
- Septum pellucidum
- Hypothalamus (funktionell zugehörig)
- Mamillarkörper
Diese Strukturen sind durch Faserverbindungen miteinander verknüpft.
Funktionen
Das Limbische System steuert zahlreiche emotionale und kognitive Prozesse:
- Verarbeitung und Bewertung von Emotionen (z. B. Angst, Freude, Wut)
- Bildung und Abruf von Gedächtnisinhalten (v. a. Hippocampus)
- Emotionale Konditionierung (z. B. Furchtlernen)
- Steuerung von Motivation und Belohnung
- Einfluss auf das autonome Nervensystem und das endokrine System
Bedeutung im Stresssystem
Das Limbische System ist stark in die Wahrnehmung und Verarbeitung von Stress eingebunden:
- Die **Amygdala** erkennt potenzielle Gefahrenreize und aktiviert den **Hypothalamus**.
- Dadurch wird die **HPA-Achse** angestoßen und Stresshormone wie **Cortisol** werden freigesetzt.
- Der **Hippocampus** kontrolliert und hemmt bei chronischem Stress die übermäßige Aktivierung der HPA-Achse.
Klinische Relevanz
Störungen im Limbischen System können zu einer Vielzahl psychischer Erkrankungen führen:
- Angststörungen und Phobien
- Depressionen
- Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
- Gedächtnisstörungen (z. B. Amnesie)
Siehe auch
Literatur
- Kalat, J. W. (2013): *Biopsychologie*.
- Bear, M. F., Connors, B. W., Paradiso, M. A. (2016): *Neuroscience – Exploring the Brain*.
