Limbisches System

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Das Limbische System ist ein funktionelles Netzwerk aus mehreren Hirnstrukturen, das eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen, Gedächtnis, Motivation und der Steuerung des vegetativen Nervensystems spielt. Es ist eng mit dem Stresssystem und dem Hypothalamus verbunden.

Anatomie

Das Limbische System besteht aus verschiedenen Strukturen des Groß- und Zwischenhirns:

  • Amygdala (Mandelkern)
  • Hippocampus
  • Gyrus cinguli
  • Fornix
  • Septum pellucidum
  • Hypothalamus (funktionell zugehörig)
  • Mamillarkörper

Diese Strukturen sind durch Faserverbindungen miteinander verknüpft.

Funktionen

Das Limbische System steuert zahlreiche emotionale und kognitive Prozesse:

  • Verarbeitung und Bewertung von Emotionen (z. B. Angst, Freude, Wut)
  • Bildung und Abruf von Gedächtnisinhalten (v. a. Hippocampus)
  • Emotionale Konditionierung (z. B. Furchtlernen)
  • Steuerung von Motivation und Belohnung
  • Einfluss auf das autonome Nervensystem und das endokrine System

Bedeutung im Stresssystem

Das Limbische System ist stark in die Wahrnehmung und Verarbeitung von Stress eingebunden:

  • Die Amygdala erkennt potenzielle Gefahrenreize und aktiviert den Hypothalamus.
  • Dadurch wird die HPA-Achse angestoßen und Stresshormone wie Cortisol werden freigesetzt.
  • Der Hippocampus kontrolliert und hemmt bei chronischem Stress die übermäßige Aktivierung der HPA-Achse.

Klinische Relevanz

Störungen im Limbischen System können zu einer Vielzahl psychischer Erkrankungen führen:

  • Angststörungen und Phobien
  • Depressionen
  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
  • Gedächtnisstörungen (z. B. Amnesie)

Siehe auch

Literatur

  • Kalat, J. W. (2013): *Biopsychologie*.
  • Bear, M. F., Connors, B. W., Paradiso, M. A. (2016): *Neuroscience – Exploring the Brain*.