Autonomes Nervensystem: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. April 2025, 16:05 Uhr
Das Autonome Nervensystem (ANS), auch vegetatives Nervensystem genannt, steuert lebenswichtige Körperfunktionen, die nicht willentlich beeinflusst werden können. Dazu zählen Herzschlag, Atmung, Verdauung, Stoffwechsel und Drüsentätigkeit.
Aufbau
Das autonome Nervensystem besteht aus drei Hauptkomponenten:
Sympathikus
Der Sympathikus wird in Stresssituationen aktiv und bereitet den Körper auf körperliche Leistung vor ("Fight-or-Flight"-Reaktion).
- Erhöht die Herzfrequenz
- Weitet die Bronchien
- Hemmt die Verdauung
- Erhöht den Blutdruck
Parasympathikus
Der Parasympathikus ist für Ruhe, Erholung und Regeneration zuständig ("Rest-and-Digest").
- Verlangsamt die Herzfrequenz
- Fördert die Verdauung
- Regt die Speichel- und Drüsentätigkeit an
- Unterstützt den Energieaufbau
Enterisches Nervensystem (ENS)
Auch als „Bauchhirn“ bekannt, steuert es weitgehend autonom die Funktionen des Magen-Darm-Traktes.
- Koordiniert Verdauungsprozesse
- Reagiert sensibel auf Stress und emotionale Zustände
Funktion
Das autonome Nervensystem reguliert automatisch und kontinuierlich die inneren Organe, um ein Gleichgewicht (Homöostase) im Körper aufrechtzuerhalten. Es passt sich dabei an äußere und innere Reize an.
Bedeutung im Stresskontext
Bei Stress wird primär der Sympathikus aktiviert:
- Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin
- Vorbereitung auf körperliche Aktivität
- Hemmung nicht-akuter Prozesse (z. B. Verdauung, Fortpflanzung)
Nach der Stressreaktion übernimmt der Parasympathikus, um die Erholung einzuleiten.
Klinische Relevanz
Störungen des autonomen Nervensystems können sich in verschiedenen Symptomen äußern:
- Herzrhythmusstörungen
- Verdauungsprobleme
- Schlafstörungen
- Blutdruckschwankungen
Siehe auch
Literatur
- Berne, R. M., Levy, M. N. (2006): *Physiology*.
- Guyton, A. C., Hall, J. E. (2011): *Textbook of Medical Physiology*.
