Prüfung Hundeerzieher und Verhaltensberater: Unterschied zwischen den Versionen
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''Tipp: Gruppenunterricht heißt nicht, alle nacheinander zu coachen – sondern alle gemeinsam strukturiert durch die Aufgabe zu führen.'' | ''Tipp: Gruppenunterricht heißt nicht, alle nacheinander zu coachen – sondern alle gemeinsam strukturiert durch die Aufgabe zu führen.'' | ||
== Das Beratungsgespräch – Leitfaden für die Prüfung == | |||
Der dritte Teil der praktischen Prüfung besteht aus einem simulierten oder realen Beratungsgespräch mit einer Hundehalterin oder einem Hundehalter. Ziel ist es, in ca. 10–12 Minuten strukturiert und empathisch vorzugehen, Ursachen für ein gezeigtes Problemverhalten zu erkennen und erste praktikable Lösungsschritte zu vermitteln. | Der dritte Teil der praktischen Prüfung besteht aus einem simulierten oder realen Beratungsgespräch mit einer Hundehalterin oder einem Hundehalter. Ziel ist es, in ca. 10–12 Minuten strukturiert und empathisch vorzugehen, Ursachen für ein gezeigtes Problemverhalten zu erkennen und erste praktikable Lösungsschritte zu vermitteln. | ||
=== 1. Rahmenbedingungen === | |||
* Das Gespräch findet entweder in der Hundeschule oder als Hausbesuch statt. | * Das Gespräch findet entweder in der Hundeschule oder als Hausbesuch statt. | ||
* '''In der Hundeschule:''' kontrollierte Umgebung, geeignet für klare Struktur und Sicherheit. | * '''In der Hundeschule:''' kontrollierte Umgebung, geeignet für klare Struktur und Sicherheit. | ||
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''Tipp: In der Prüfung wird meist eine Praxis-Situation nachgestellt. Achte auf freundliche Gesprächsatmosphäre, klare Gliederung und Sicherheit.'' | ''Tipp: In der Prüfung wird meist eine Praxis-Situation nachgestellt. Achte auf freundliche Gesprächsatmosphäre, klare Gliederung und Sicherheit.'' | ||
=== 2. Gesprächsaufbau === | |||
'''Einstieg (Beziehungsaufbau)''' | '''Einstieg (Beziehungsaufbau)''' | ||
* Begrüßung, Vorstellung, lockerer Einstieg | * Begrüßung, Vorstellung, lockerer Einstieg | ||
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* Einschätzung: Wie zeigt sich das Problemverhalten konkret? Körpersprache, Erregung, Ausdruck? | * Einschätzung: Wie zeigt sich das Problemverhalten konkret? Körpersprache, Erregung, Ausdruck? | ||
=== 3. Verhaltensanalyse – ABC-Modell === | |||
'''Ziel: Struktur in die Beobachtung bringen''' | '''Ziel: Struktur in die Beobachtung bringen''' | ||
* '''A – Antezedens (Auslöser):''' Was passiert direkt vor dem Verhalten? Reize, Situationen, Körpersprache? | * '''A – Antezedens (Auslöser):''' Was passiert direkt vor dem Verhalten? Reize, Situationen, Körpersprache? | ||
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→ Das ABC-Modell ist in der Prüfung **erwartet**. Es zeigt, dass du Ursache-Wirkung verstehst und Trainingslogik anwenden kannst. | → Das ABC-Modell ist in der Prüfung **erwartet**. Es zeigt, dass du Ursache-Wirkung verstehst und Trainingslogik anwenden kannst. | ||
=== 4. Managementvorschläge === | |||
'''Ziel: Sofortige Entlastung für Mensch & Hund''' | '''Ziel: Sofortige Entlastung für Mensch & Hund''' | ||
* Sichtschutz, Rückzugsorte, strukturierter Tagesablauf | * Sichtschutz, Rückzugsorte, strukturierter Tagesablauf | ||
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''Wichtig: Management ist kein Ersatz für Training – aber Voraussetzung für sinnvolle Veränderung.'' | ''Wichtig: Management ist kein Ersatz für Training – aber Voraussetzung für sinnvolle Veränderung.'' | ||
=== 5. Trainingsideen entwickeln === | |||
'''Ziel: Erste konkrete Schritte aufzeigen''' | '''Ziel: Erste konkrete Schritte aufzeigen''' | ||
* Auswahl geeigneter Methode: | * Auswahl geeigneter Methode: | ||
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:: – Verstärkerliste abfragen, Markerwort klären | :: – Verstärkerliste abfragen, Markerwort klären | ||
=== 6. Kommunikation & Gesprächsführung === | |||
* Keine Schuldzuweisungen („Sie machen alles falsch“) – stattdessen: Beobachtungen teilen, Impulse geben. | * Keine Schuldzuweisungen („Sie machen alles falsch“) – stattdessen: Beobachtungen teilen, Impulse geben. | ||
* Ich-Botschaften: „Ich habe beobachtet …“, „Mir fällt auf …“ | * Ich-Botschaften: „Ich habe beobachtet …“, „Mir fällt auf …“ | ||
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: „Das ist ein guter Ausgangspunkt, wir haben eine Richtung.“ | : „Das ist ein guter Ausgangspunkt, wir haben eine Richtung.“ | ||
=== 7. Abschluss & Ausblick === | |||
* Gemeinsam nächste Schritte festlegen | * Gemeinsam nächste Schritte festlegen | ||
* Evtl. Hausaufgabe: z. B. Tagebuch führen, Spazierwege wechseln, Ruhezeiten einbauen | * Evtl. Hausaufgabe: z. B. Tagebuch führen, Spazierwege wechseln, Ruhezeiten einbauen | ||
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''Tipp für die Prüfung: Lieber weniger Inhalte, dafür verständlich, realistisch und mit guter Verbindung zum Gegenüber. Empathie zählt genauso wie Fachwissen.'' | ''Tipp für die Prüfung: Lieber weniger Inhalte, dafür verständlich, realistisch und mit guter Verbindung zum Gegenüber. Empathie zählt genauso wie Fachwissen.'' | ||
=== Prüfungsrelevante Bewertungskriterien === | |||
* Struktur und Klarheit der Gesprächsführung | * Struktur und Klarheit der Gesprächsführung | ||
* Fachliche Richtigkeit bei Analyse & Trainingsidee | * Fachliche Richtigkeit bei Analyse & Trainingsidee | ||
Version vom 25. Juni 2025, 20:18 Uhr
Prüfungsbestandteil: Kurzvortrag – Leitfaden für die Prüfung
Im ersten Teil der praktischen Prüfung hältst du einen etwa 10-minütigen Kurzvortrag. Ziel ist es, ein Thema aus der Hundeerziehung oder Verhaltensberatung strukturiert, verständlich und praxisnah zu präsentieren – so, wie du es auch im echten Kundenkontakt tun würdest.
Ablauf und Gliederung
1. Einleitung (ca. 2 Minuten)
- Begrüßung & Vorstellung: „Guten Tag, mein Name ist …“
- Thema benennen: „Ich möchte Ihnen heute einen kompakten Überblick über [Thema] geben.“
- Relevanz aufzeigen: Warum ist das Thema aktuell oder wichtig für Halter:innen?
- Ablauf skizzieren: „Ich werde Ihnen kurz [Aspekt A] erklären, dann auf [Aspekt B] eingehen und abschließend [Aspekt C] zusammenfassen.“
2. Hauptteil (ca. 6 Minuten)
- Kernaussage 1 – Begriff & Bedeutung:
- Definition, Ursprung, Zielsetzung
- Beispiel: „Beim Halti handelt es sich um ein kopfführendes Führhilfsmittel, das …“
- Kernaussage 2 – Funktion & Anwendung:
- Wie funktioniert es? Wo wird es eingesetzt?
- Beispiel: „Ähnlich wie bei einem Pferdehalfter …“
- Kernaussage 3 (optional) – Praxisbezug:
- Was bedeutet das für den Alltag? Wann ist der Einsatz sinnvoll?
- Beispielhafte Szenarien, Nutzen und Grenzen
Tipp: Veranschauliche jeden Abschnitt mit einem alltagsnahen Beispiel oder Vergleich.
3. Schluss (ca. 2 Minuten)
- Zusammenfassung der Hauptpunkte: „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass …“
- Ausblick oder Impulsfrage: „Vielleicht denken Sie beim nächsten Spaziergang daran, wie …“
- Abschluss & Einladung: „Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ich freue mich auf Ihre Fragen.“
Bewertungskriterien
- Verständlichkeit & logischer Aufbau
- Fachliche Richtigkeit
- Adressatengerechte Sprache
- Praxisbezug durch Beispiele
- Zeitmanagement & Auftreten (Körpersprache, Stimme)
Rahmenbedingungen
- Dauer: ca. 10 Minuten (± 1 Minute Toleranz)
- Hilfsmittel (z. B. Karteikarten, Flipchart) erlaubt, aber nicht verpflichtend
- Einstieg meist über alltagsnahe Frage („Was tun, wenn mein Hund jagt?“)
- Es gibt 10 Punkte für Inhalt, 10 Punkte für Kommunikation – mindestens 10 insgesamt erforderlich zum Bestehen
- Auch nicht im Bewertungsbogen stehende Inhalte können bei guter Argumentation positiv gewertet werden
Tipp: Kein auswendig gelernter Text – sondern ein gesprächsnaher, klar strukturierter und praxisorientierter Vortrag überzeugt am meisten.
Prüfungsbestandteil: Praktischer Teil – Gruppenunterricht
Im zweiten Teil der Prüfung wird eine Gruppenstunde mit mindestens zwei bis drei Mensch-Hund-Teams durchgeführt. Die Aufgabe orientiert sich an alltagsrelevanten Trainingszielen und wird in der Regel vorgegeben.
Ziel des Prüfungsteils
Geprüft wird die Fähigkeit, eine sinnvolle, sichere und verständliche Gruppenstunde anzuleiten. Dabei sollen die Prüflinge auf verschiedene Mensch-Hund-Teams eingehen und mit typischen Herausforderungen kompetent umgehen können.
Bewertet werden:
- Aufbau und Struktur der Trainingseinheit
- Klarheit der Anweisungen
- Anpassung an unterschiedliche Leistungsniveaus
- Körpersprache, Tonfall und Auftreten
- Sicherheit im Umgang mit Hunden und Halter:innen
- Kundenorientierung und empathische Begleitung
Typische Aufgabenbeispiele
- Hund soll auf ein rein akustisches Signal die Position Sitz einnehmen und halten
- Rückruf unter Ablenkung (z. B. aus dem Spiel oder von Futter weg)
- Distanzarbeit: Hund legt sich aus Entfernung ins Platz
- Handling: Hund steckt eigenständig den Kopf durch ein Geschirr oder Halsband
- Verharren bei Bewegung des Halters: Mensch setzt sich neben den liegenden Hund und steht wieder auf
Fehlerquellen aus früheren Prüfungen
- Schnüffelteppich als Pausenstation eingesetzt, jedoch missverstanden als Impulskontrollübung
- Pausenstationen wurden außerhalb des Sichtfelds platziert
- Aufgaben missverstanden oder falsch umgesetzt
- Halter:innen aus dem Blick verloren – fehlende Anleitung bei Unsicherheit
- Keine Anpassung an individuelle Hunde oder Überforderung durch zu hohe Anforderungen
Hinweise aus der Praxis
- Der Gruppenunterricht ist mit 25 Punkten der größte Einzelteil der Prüfung
- Weitere 15 Punkte werden für Kommunikation mit Halter:innen vergeben – beide zusammen ergeben 40 Punkte, davon sind 20 zum Bestehen erforderlich
- Ein klarer, ruhiger Unterrichtsfluss, gutes Timing und sicheres Auftreten sind entscheidend
- Kleine Pausen und ruhige Umorientierungen (statt ständiger Korrektur) werden positiv bewertet
Tipp: Lieber weniger Aufgaben, dafür sicher vermittelt. Weniger ist mehr – besonders unter Prüfungsstress.
Ablauf des praktischen Prüfungsteils – Gruppenunterricht
Ein strukturierter Ablauf ist entscheidend für die Qualität des Gruppenunterrichts in der Prüfung. Er vermittelt Sicherheit, reduziert Stress bei Halter:innen und Hunden und erleichtert den Prüfer:innen die Bewertung.
Vor der Prüfung
- Die Gruppenschulungsaufgabe wird ca. 10 Tage vor dem Prüfungstermin vergeben.
- Abgabe eines schriftlichen Trainingsplans bis Sonntag vor der Prüfung (0 Uhr).
- Teilnehmer:innen treffen sich am Prüfungstag meist an der Terrasse (ProDog), Prüfer holen die Gruppen dann nacheinander ab.
Aufbau auf dem Platz
- Der Platz wird individuell vorbereitet – Orientierung an Wetter (z. B. Schattenplätze) und Aufgabenstellung.
- Aufbau erfolgt eigenverantwortlich – Hilfsmittel (Pylonen, Wassernäpfe etc.) möglichst selbst mitbringen.
Vorbereitung und Einstieg
- Ausreichender Abstand zwischen Teilnehmenden zur Stressminimierung.
- Kurze Vorstellungsrunde von Mensch und Hund:
- – Name, Hundeverträglichkeit, Menschenverträglichkeit, Anredeform („Du“ oder „Sie“)
- Zielklärung der Übung:
- – Positiv formulieren („Hund bleibt ruhig bei Reizsichtung“ statt „Hund soll nicht ziehen“)
- – Teilziele benennen
- – Emotionale Bewertung und Bedürfnisse einbeziehen
- Durchführbarkeit klären:
- – Gesundheit, Wetter, Stresslevel, Motivation
- Praktische Ist-Analyse:
- – Jedes Team zeigt die Übung einmal ohne Eingreifen – zur Beobachtung und Verhaltensanalyse
Ergänzende Abfragen vor Beginn
- Verwendetes Lobwort (z. B. „Fein“, „Yes“)
- Abbruchsignal / „Übung beendet“-Signal
- Körpersprache, Signalstruktur
- Verstärkerprofil (Futter, Spiel, Sozialkontakt)
- Allergien, Futterunverträglichkeiten
- Optional: Verständnistest zur Signalbedeutung
Ablauf der Gruppenübung
- Einstieg mit einfacher Übung (z. B. Aufmerksamkeit, Handtouch)
- Alle Teams üben möglichst parallel
- Einzelanweisungen möglichst so geben, dass andere trotzdem beschäftigt bleiben
- Feedback und individuelle Hinweise gezielt, aber kurz halten
- Bei Unsicherheiten: lieber noch einmal die Aufgabe wiederholen lassen
Strukturierung und Methoden
- IST-Stand klären: Reagiert der Hund auf Marker? Gibt es körperliche Einschränkungen?
- Timer verwenden: Phasen klar definieren (z. B. 2 Min. Übung / 1 Min. Pause)
- Abstände einhalten: Sicht- und Handlungsfreiheit für jedes Team
- Start- und Endsignale nutzen: Einheitliche Koordination für Gruppenfluss
- Beobachtungsphasen als Lernzeit nutzen: Reflexion über andere Teams fördern
- Flexible Flows kombinieren: Anpassung an Gruppendynamik, Wetter oder Tagesform
Umgang mit heterogenen Trainingsständen
- Teilnahme nach Einzeltermin oder Basiskurs strukturieren
- Übungskomplexität differenzieren: gleicher Inhalt mit verschiedenen Anforderungen
- Anfänger:innen starten mit Basics – Fortgeschrittene verfeinern Technik
- Positiver Umgang mit Unterschieden: kein Leistungsdruck, sondern gemeinsames Lernen
- Nutzen: Lerntransfer, soziale Kompetenz, motivierender Gruppeneffekt
Feedbackkultur in der Gruppe
- Feedback wohlwollend, sachlich und konstruktiv geben
- Ich-Botschaften statt Pauschalkritik („Ich habe beobachtet, dass …“)
- Positives zuerst, dann Verbesserungsvorschläge
- Feedback nur in passenden Momenten (z. B. nach der Übung, in Pausen)
- Keine Kritik vor der Gruppe – sensible Themen ins Einzelgespräch verlagern
Pausengestaltung
- Aktive Pausen durch ruhiges Beobachten oder Liegephasen
- Kein „Schnüffelteppich“ als Pausenstation – dies führte mehrfach zu Missverständnissen und Abwertungen
Abschluss und Hausaufgabe
- Ca. 2 Minuten vor Ende erfolgt Hinweis der Prüfer („Noch 2 Minuten!“)
- Ab diesem Punkt: Keine Übung mehr – Hausaufgaben geben!
- – „Wenn du das zu Hause üben möchtest, achte besonders auf …“
- – „Als nächsten Schritt empfehle ich dir …“
- Hausaufgaben sind individuell, tierschutzkonform und alltagstauglich
- Kurze Feedbackrunde („Was war heute euer schönster Moment?“)
- Dank und Ausblick auf nächste Stunde
Wichtige Tipps
- Zeiteinteilung trainieren: Wer nach dem 2-Minuten-Hinweis noch trainiert, riskiert Punktabzug
- Klarer Unterrichtsfluss: Alle Teams im Blick behalten, kein hektisches Springen
- Sicher auftreten, ruhig leiten: Verständlich, freundlich und präsent kommunizieren
Tipp: Gruppenunterricht heißt nicht, alle nacheinander zu coachen – sondern alle gemeinsam strukturiert durch die Aufgabe zu führen.
Das Beratungsgespräch – Leitfaden für die Prüfung
Der dritte Teil der praktischen Prüfung besteht aus einem simulierten oder realen Beratungsgespräch mit einer Hundehalterin oder einem Hundehalter. Ziel ist es, in ca. 10–12 Minuten strukturiert und empathisch vorzugehen, Ursachen für ein gezeigtes Problemverhalten zu erkennen und erste praktikable Lösungsschritte zu vermitteln.
1. Rahmenbedingungen
- Das Gespräch findet entweder in der Hundeschule oder als Hausbesuch statt.
- In der Hundeschule: kontrollierte Umgebung, geeignet für klare Struktur und Sicherheit.
- Hausbesuch: authentischer Einblick in Alltag und Umfeld, aber unvorhersehbare Störquellen.
- Atmosphäre: ruhig, störungsarm, strukturiert – auch räumlich (Sitzplatz, Sichtachsen, Hund sichern)
Tipp: In der Prüfung wird meist eine Praxis-Situation nachgestellt. Achte auf freundliche Gesprächsatmosphäre, klare Gliederung und Sicherheit.
2. Gesprächsaufbau
Einstieg (Beziehungsaufbau)
- Begrüßung, Vorstellung, lockerer Einstieg
- Anlass für das Gespräch klären: „Was ist das Anliegen?“
- Ziel des Gesprächs benennen: „Wir schauen heute gemeinsam auf das Verhalten und erarbeiten erste Ideen.“
Anamnese (gezielte Fragen)
- Herkunft, Alter, Vorgeschichte des Hundes
- Gesundheitszustand (aktuell & in der Vergangenheit)
- Beschreibung des Problemverhaltens:
- – Wann, wo, wie oft, in welchem Kontext?
- – Gibt es erkennbare Auslöser oder Muster?
- Aktueller Alltag: Auslastung, Rituale, Familienstruktur, Bindung
- Vorwissen / bisherige Maßnahmen der Halter:in
Beobachtungsanteil (wenn möglich)
- Verhalten des Hundes ansehen – ggf. kontrollierte Simulation, z. B. Reizauslöser vorsichtig erzeugen
- Einschätzung: Wie zeigt sich das Problemverhalten konkret? Körpersprache, Erregung, Ausdruck?
3. Verhaltensanalyse – ABC-Modell
Ziel: Struktur in die Beobachtung bringen
- A – Antezedens (Auslöser): Was passiert direkt vor dem Verhalten? Reize, Situationen, Körpersprache?
- B – Verhalten (Behavior): Was genau macht der Hund? Bewegungsmuster, Tonlage, Mimik etc.
- C – Konsequenz (Consequence): Was folgt darauf? (z. B. Aufmerksamkeit, Distanzgewinn, Abbruch durch Halter:in)
→ Das ABC-Modell ist in der Prüfung **erwartet**. Es zeigt, dass du Ursache-Wirkung verstehst und Trainingslogik anwenden kannst.
4. Managementvorschläge
Ziel: Sofortige Entlastung für Mensch & Hund
- Sichtschutz, Rückzugsorte, strukturierter Tagesablauf
- Reizreduktion bei Außenreizen oder in der Wohnung
- Leinenmanagement, Maulkorbtraining, Trennungen
- Realistische Erwartungshaltung gegenüber dem Hund
Wichtig: Management ist kein Ersatz für Training – aber Voraussetzung für sinnvolle Veränderung.
5. Trainingsideen entwickeln
Ziel: Erste konkrete Schritte aufzeigen
- Auswahl geeigneter Methode:
- – klassische Konditionierung (Reize positiv verknüpfen)
- – operante Konditionierung (Alternativverhalten etablieren)
- – Desensibilisierung (langsame Reizgewöhnung)
- – Shaping oder Markersignaltraining
- Trainingsplan:
- – klein anfangen, Reizschwelle beachten
- – Belohnung gezielt einsetzen (Futter, Spiel, Sozialkontakt)
- – Verstärkerliste abfragen, Markerwort klären
6. Kommunikation & Gesprächsführung
- Keine Schuldzuweisungen („Sie machen alles falsch“) – stattdessen: Beobachtungen teilen, Impulse geben.
- Ich-Botschaften: „Ich habe beobachtet …“, „Mir fällt auf …“
- Realistische Ziele setzen, Hoffnung vermitteln
- Abschluss mit positiver Verstärkung:
- „Das ist ein guter Ausgangspunkt, wir haben eine Richtung.“
7. Abschluss & Ausblick
- Gemeinsam nächste Schritte festlegen
- Evtl. Hausaufgabe: z. B. Tagebuch führen, Spazierwege wechseln, Ruhezeiten einbauen
- Rückmeldung geben lassen: „Was nehmen Sie heute für sich mit?“
- Kontaktangebot für Nachfragen
Tipp für die Prüfung: Lieber weniger Inhalte, dafür verständlich, realistisch und mit guter Verbindung zum Gegenüber. Empathie zählt genauso wie Fachwissen.
Prüfungsrelevante Bewertungskriterien
- Struktur und Klarheit der Gesprächsführung
- Fachliche Richtigkeit bei Analyse & Trainingsidee
- Einfühlungsvermögen und adressatengerechte Sprache
- Sicherheit im Umgang mit Reizthemen oder kritischen Verhalten
- Praktikabilität und Tierschutzorientierung der Vorschläge
