Homeschooling

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Ein Crashkurs in Leinenführigkeit

Einleitung / Themenüberblick

Leinenführigkeit bedeutet: Der Hund bewegt sich im Radius der lockeren Leine, ohne zu ziehen. Ziel ist ein entspanntes Gehen ohne Zerren. Kommunikationsprobleme sind häufige Ursache für Ziehen an der Leine. Gewünschtes Verhalten muss klar erkennbar und belohnenswert gemacht werden.

Trainingsmethoden / Übungen

  • Auswahl geeigneter Ausrüstung:
    • gut sitzendes Geschirr, das den Schulterbereich nicht einschränkt
    • lange Leine (zwischen drei und fünf Metern)
    • kleine, gut schluckbare, attraktive Leckerchen
    • Markersignal für präzises Belohnen
  • Vorgehen im Training:
    • Leine locker lassen, stehen bleiben, wenn der Hund zieht
    • Belohnen, sobald der Hund sich orientiert oder an lockerer Leine läuft
    • Trainingsstart an reizarmen Orten (z. B. leerer Parkplatz)
    • Schrittweise Steigerung der Ablenkung
    • Leckerchen an strategischen Punkten streuen (z. B. an der Haustür oder beim Einsteigen ins Auto), um erwünschtes Verhalten zu fördern
  • Markertraining:
    • richtiges Verhalten markieren, dann belohnen
    • sorgt für präzise Verstärkung und bessere Kommunikation
  • Umgang mit schwierigen Situationen:
    • bei Erregung oder starker Erwartungshaltung (z. B. Spaziergangsbeginn) gezielt vorher belohnen
    • Abbruch von Verhalten durch Richtungswechsel oder Rückwärtsschritte

Beobachtungen / Verhaltenserklärungen

  • Viele Hunde ziehen aus Erwartung, Frustration oder Erregung
  • Schlechte Erfahrungen mit Ziehen werden durch Schmerzen (z. B. Halsband) verstärkt
  • Erfolgreiche Leinenführigkeit ist auch eine Frage von Alltagstauglichkeit und klarer Kommunikation

Fachliche Empfehlungen

  • Geduldig und kleinschrittig trainieren
  • Belohnungen attraktiv und situationsgerecht einsetzen
  • Die Motivation des Hundes verstehen und nutzen
  • Immer wieder lockere Leine belohnen – nicht nur bei Spaziergängen, sondern auch im Alltag (z. B. beim Warten an Türen)

Hundetricks – viel mehr als lustiger Zeitvertreib

Einleitung / Themenüberblick

Tricktraining fördert die Beziehung zwischen Mensch und Hund, verbessert Timing und Trainingsverständnis und kann alltagstaugliche Elemente enthalten. Es bietet abwechslungsreiche, motivierende Aufgaben, die individuell anpassbar sind.

Trainingsmethoden / Übungen

1. „Stups“

  • Ziel: Hund berührt mit der Nase gezielt Gegenstände
  • Einstieg über Hand als Zielobjekt
  • Markern und belohnen bei Nasenkontakt
  • Übertragung auf andere Objekte möglich (z. B. Post-it, Türen, Schubladen)

2. „Zieh“

  • Ziel: Hund zieht gezielt an Gegenständen (z. B. Seil, Socke, Reißverschluss)
  • Einstieg mit Seil; Hund soll es greifen und ziehen
  • Markern, wenn gezielter Zug erfolgt
  • Einsatzmöglichkeiten: Türen öffnen, Jacken ausziehen, Socken abziehen

3. Bodentarget

  • Ziel: Hund bewegt sich gezielt zu einer markierten Stelle
  • Einsatz für Positionsarbeit, Fotos, Abstandstraining
  • Training mit Pfotenziel, z. B. Matte oder Kissen
  • Markern und belohnen beim Kontakt mit dem Target

4. Gegenstände aufheben

  • Ziel: Hund hebt gezielt Gegenstände auf und übergibt sie
  • Einstieg mit attraktivem Objekt (z. B. Spielzeug)
  • Tauschen gegen Futter bei Abgabe in die Hand
  • Schrittweise Übertragung auf andere Objekte und Distanzen

Beobachtungen / Verhaltenserklärungen

  • Hunde profitieren vom strukturierten Aufbau
  • Ziel ist freiwilliges, freudiges Mitmachen
  • Je nach Hundetyp müssen Anforderungen angepasst werden (z. B. Größe, Motivation)

Fachliche Empfehlungen

  • Kleinschrittiges Vorgehen, positive Verstärkung, Spaß am Training
  • Markertraining einsetzen für punktgenaue Belohnung
  • Kein Leistungsdruck – jeder Fortschritt zählt
  • Tricks mit praktischer Anwendung bevorzugt aufbauen

„Bitte einmal herkommen!“ – Aufmerksam machen, abrufen, herankommen

Einleitung / Themenüberblick

Ein sicherer Rückruf basiert auf gezielter Vorbereitung, positiver Verstärkung und sinnvoll eingesetzten Signalen. Der Aufbau erfolgt systematisch über die Vermittlung eines Aufmerksamkeitssignals, das später zum Rückruf erweitert wird.

Trainingsmethoden / Übungen

Voraussetzungen

  • Nur mit gesundem, trainierbarem Hund arbeiten
  • Management notwendig: Hund darf nicht selbstständig entlaufen können

Vorarbeit

  • Liste attraktiver Belohnungen erstellen
  • Ablenkungssituationen notieren und kategorisieren
  • Rückrufsignal definieren

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1: Aufmerksamkeitssignal etablieren

  • Neues Signal (z. B. Kosename) sagen und sofort belohnen, auch ohne Blickkontakt
  • Wiederholen, bis Hund das Signal mit Belohnung verknüpft

Schritt 2: Aufmerksamkeit mit Bewegung verbinden

  • Abstand schaffen
  • Signal geben, dann rückwärts gehen
  • Hund folgt = belohnen
  • Wiederholen, steigern, variieren

Schritt 3: Herankommen trainieren

  • Aufmerksamkeitssignal in Distanz geben
  • Bei Zuwendung: Herankomm-Signal einsetzen
  • Hund kommt = belohnen

Schritt 4: Ablenkung integrieren

  • Training mit vorher definierter Ablenkung kombinieren
  • Passende Belohnung für jede Situation wählen

Weitere Tipps

  • Training dokumentieren (welche Ablenkung, welche Belohnung, welches Signal wirksam war)
  • Alternativen suchen, wenn Fortschritt stockt
  • Bei Unsicherheit Trainer*in hinzuziehen

Beobachtungen / Verhaltenserklärungen

  • Der Rückruf ist ein komplexes Verhalten, das aus mehreren Schritten besteht
  • Erfolg hängt stark von Timing, Körpersprache und Belohnungswahl ab
  • Rückruf ist keine einmalige Übung, sondern langfristiges, wiederholtes Training

Fachliche Empfehlungen

  • Belohnungen individuell und abwechslungsreich gestalten
  • Signale klar und eindeutig einsetzen
  • Training kleinschrittig aufbauen und regelmäßig üben
  • Körpersprache bewusst einsetzen