IGF-1
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IGF-1 beim Hund
IGF-1 (Insulin-like Growth Factor 1) ist ein wachstumsförderndes Hormon, das in der Leber produziert wird – angeregt durch das Wachstumshormon (GH). Es ist strukturell dem Insulin ähnlich, wirkt jedoch primär auf Zellwachstum, Regeneration und Entwicklung. IGF-1 ist ein wichtiger biologischer Marker zur Beurteilung der GH-Aktivität beim Hund.
Funktion
- Vermittler der Wachstumswirkungen von GH (→ Wachstum, Zellteilung, Proteinsynthese)
- Unterstützt Muskel- und Knochenaufbau
- Fördert Geweberegeneration
- Reguliert im Zusammenspiel mit Insulin den Stoffwechsel (v. a. Eiweiß und Kohlenhydrate)
- Spielt eine Rolle bei Hirnentwicklung und Reifung
Bedeutung in der Tiermedizin
1. Diagnostik von GH-Störungen
- ↓ IGF-1 = Hinweis auf GH-Mangel → z. B. bei Zwergwuchs beim Hund
- ↑ IGF-1 = Hinweis auf GH-Überproduktion → z. B. bei Akromegalie beim Hund
2. Indirekter Marker für GH
GH selbst schwankt stark im Blut – IGF-1 ist stabiler und besser messbar.
3. Zusammenhang mit Diabetes mellitus beim Hund
- Erhöhte IGF-1-Spiegel können zu Insulinresistenz beitragen
- IGF-1 kann bei Akromegalie ursächlich für sekundären Diabetes sein
Einfluss auf Verhalten und Training
- IGF-1 fördert Leistungsfähigkeit, Ausdauer und Erholungsvermögen
- Mangel: schnell ermüdbar, trainingsunlustig, verspielt-kindlich (bei Zwergwuchs)
- Überschuss: hohe Energie, aber auch körperliche Überlastung möglich (bei Akromegalie)
Referenzwerte & Laboruntersuchung
- IGF-1 wird in ng/ml gemessen
- Referenzbereich rasse- und altersabhängig
- Spezialisierte Labore nötig, z. B. Endokrinologie-Tierlabore
- Blutentnahme nüchtern, ggf. mehrfache Kontrolle notwendig
Klinische Zusammenhänge
- Wachstumshormon (GH) – direkte Steuerung
- Insulin – synergistische und regulierende Wirkung
- Cortisol – kann IGF-1-Wirkung hemmen
