Zecken
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Zecken sind blutsaugende Ektoparasiten, die beim Hund nicht nur Juckreiz verursachen, sondern auch gefährliche Krankheiten übertragen können – teils mit schwerwiegenden Folgen. Ein effektives Zeckenmanagement ist deshalb ein zentraler Teil der Parasitenprophylaxe.
Häufige Zeckenarten in Mitteleuropa
- Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus)
* Hauptüberträger von Borreliose, Anaplasmose
- Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)
* Träger der Babesiose ("Hunde-Malaria")
- Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
* V. a. in südlichen Ländern verbreitet – kann sich jedoch durch Reisetiere auch bei uns ansiedeln
Lebensweise
- Zecken sind Lauerjäger: Sie warten in Gräsern oder Büschen auf vorbeilaufende Wirte
- Aktivität: Frühjahr bis Herbst, bei mildem Klima ganzjährig
- Nach dem Blutsaugen fallen sie ab – dabei kann es zur Erregerübertragung kommen (z. B. durch Rückfluss von Speichel)
Erkrankungen durch Zecken
- Borreliose – Bakterieninfektion (Borrelia burgdorferi), häufig schleichender Verlauf
- Anaplasmose – Bakterielle Erkrankung, Symptome wie Fieber, Lahmheit, Gelenkentzündung
- Babesiose – „Hunde-Malaria“, Zerstörung roter Blutkörperchen → lebensbedrohlich
- Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) – beim Hund selten, aber möglich
- Sekundärinfektionen durch Bissstellen (Abszesse, Hautreizungen)
Symptome nach Zeckenbefall
- Häufig zunächst symptomlos
- Spätere Anzeichen: Fieber, Lahmheit, Abgeschlagenheit, Gelenkschmerzen, neurologische Ausfälle
- Wichtig: Symptome können Wochen bis Monate verzögert auftreten!
Zeckenentfernung
- Zecke möglichst früh und vollständig mit Zeckenzange oder -karte entfernen
- Kein Drehen oder Quetschen!
- Einstichstelle beobachten – bei Rötung, Schwellung oder Krankheitsanzeichen Tierarzt aufsuchen
Prophylaxe
- Spot-on-Präparate, Tabletten oder Halsbänder mit repellierender Wirkung
- Wirkstoffe: z. B. Fluralaner, Afoxolaner, Permethrin (nur bei Hunden!)
- Meidung zeckenreicher Gebiete (hohes Gras, Waldränder) in Hochsaison
- Regelmäßige Körperkontrolle nach Spaziergängen – v. a. an Ohren, Hals, Achseln, zwischen Zehen
Reisehunde & Auslandsschutz
- In südlichen Ländern erhöhtes Risiko für Babesiose, Ehrlichiose, Hepatozoonose
- Schutz vor, während und nach der Reise besonders sorgfältig
- Regionale Unterschiede bei Zeckenarten und Erregern beachten
Zoonosepotenzial
- Zecken können Krankheiten auf Menschen übertragen – v. a. Borreliose, FSME
- Hunde sind keine Überträger, aber „Transportmittel“ (Zecke wechselt auf Mensch)
- Zeckenschutz beim Hund dient somit auch dem menschlichen Umfeld
Siehe auch: Parasiten beim Hund, Borreliose, Babesiose, Reisemedizin für Hunde, Zeckenprophylaxe im Jahresverlauf
