Schleppleinentraining

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Die Schleppleine ist ein hilfreiches Trainingsmittel, um dem Hund mehr Freiraum zu ermöglichen und dennoch Kontrolle zu behalten. Sie dient der sicheren Arbeit an Rückruf, Orientierung am Menschen und kontrolliertem Freilauf. Der richtige Umgang mit der Schleppleine will gelernt sein, um Sicherheit, Lernfortschritte und Stressfreiheit zu gewährleisten.

Fachliche Empfehlungen

Was ist eine Schleppleine?

  • Jede Leine ab etwa drei Metern, die hinter dem Hund herschleift.
  • Besteht meist aus Biothane oder Kunststoff – wichtig ist geringes Gewicht, geringe Wasseraufnahme und wenig Schmutzanhaftung.
  • Wird am Brustgeschirr befestigt, nicht am Halsband (Verletzungsgefahr!).
  • Karabiner muss hochwertig und belastbar sein.

Richtige Länge

  • Je nach Trainingsziel: 3–5 m für Sicherheit, 10 m für Arbeit mit mehr Raum.
  • Länge erlaubt differenziertes Arbeiten mit mehr oder weniger Abstand.
  • Für jagdlich ambitionierte Hunde besser kürzere Leinen.

Materialauswahl

  • Biothane: robust, pflegeleicht, griffig.
  • Baumwollleinen: weich, aber anfällig für Wasser und Schmutz.
  • Wichtige Eigenschaften: griffig, flexibel, nicht zu schwer.

Haltung und Handhabung

  • Handschuhe empfohlen zum Schutz vor Verbrennungen.
  • Leine sollte locker durch die Hand laufen, nicht gewickelt werden.
  • Im Stand mit Fuß fixieren, bei starkem Zug Leine auch loslassen können.
  • Grifftechniken wie „Daumenschlaufe“ oder „Seilbahngriff“ erhöhen Sicherheit.

Trainingsmethoden / Übungen

Ziel der Schleppleine

  • Verhindert Selbstbelohnung durch unkontrolliertes Rennen oder Jagen.
  • Ermöglicht gezieltes Belohnen erwünschten Verhaltens.
  • Sichert Übungen in der Distanz und unter Ablenkung ab.

Aufbau durch Belohnung

  • Jede gewünschte Reaktion auf Signal wird belohnt.
  • Belohnung variabel (Futter, Spiel, Rennen, Sichtkontakt).
  • Signal muss mit Erfolgserlebnis verknüpft sein.

Radiusarbeit

  • Der Hund lernt, sich in einem bestimmten Radius um den Menschen zu bewegen.
  • Vor dem Ende der Leine erfolgt ein Signal (z. B. bei Markierung nach 1,5 m).
  • Ziel: Selbstkontrolle des Hundes zur Einhaltung der Distanz.

Schleppleine im Alltag

  • Einsatz nur mit Training sinnvoll.
  • Kontaktaufnahme und Signale wie im Freilauf trainieren.
  • Reaktion auf Reize kontrolliert durch Rückruf oder Stoppen über die Leine.

Beobachtungen / Verhaltenserklärungen

  • Hunde, die ständig an der Leine laufen, benötigen ausreichend Bewegung und Frustrationstoleranz.
  • Schleppleine hilft, Fokus auf den Menschen zu lenken.
  • Häufiger Fehler: Schleppleine schleift unkontrolliert mit, ohne Trainingsstruktur.
  • Schleppleinenarbeit wirkt wie Freilauf mit Sicherheitsnetz – jedoch nur bei klarer Kommunikation.

Rund ums Training

  1. Kontaktaufnahme zum Menschen beachten.
  2. Schwierige Stellen im Gelände bewusst passieren.
  3. Jede Leinenhandlung mit Signal verknüpfen.
  4. Hund lernt, bei Zug aktiv die Leine zu lockern.
  5. Alle Freilaufsignale werden auch an der Schleppleine genutzt.

Fachliche Zusammenfassung

  • Schleppleinenarbeit erfordert Planung, Ausrüstung, Aufmerksamkeit und Geduld.
  • Leine ist kein reines Sicherungsmittel, sondern ein Kommunikationskanal.
  • Nur durch konsequente Anwendung wird die Schleppleine zum wirksamen Trainingsinstrument.