Exploration
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Exploration bezeichnet das aktive und selbstständige Erkundungsverhalten eines Tieres zur Informationsgewinnung über seine Umwelt. Sie ist ein natürlicher, angeborener Verhaltensmechanismus und Grundlage für Lernen, Anpassung und Selbstwirksamkeit.
Bedeutung
Exploration ermöglicht es dem Tier, neue Objekte, Orte, soziale Partner und Situationen kennenzulernen. Sie steht oft im Gegensatz zu Vermeidungsverhalten oder Passivität und zeigt, dass ein Tier sich sicher genug fühlt, um aktiv zu interagieren.
Ausdrucksformen bei Hunden
- Schnüffeln und Untersuchen neuer Orte, Objekte oder Menschen
- Visuelle Beobachtung mit Kopfbewegungen
- Körperliche Annäherung, Anstupsen, Klettern, Scharren
- Kurzes Markieren oder „Abscannen“ eines Raums
Einflussfaktoren
- Alter: Besonders ausgeprägt in der Sozialisierungsphase
- Umweltvertrautheit: In bekannter Umgebung wird mutiger exploriert
- Bindung: Ein sicher gebundener Hund exploriert eher
- Stress: Zu viel Stress hemmt, zu wenig fördert nicht – es braucht ein optimales Erregungsniveau
Förderung von Exploration im Training
- Gezielte Erkundungsspaziergänge
- Schnüffelspiele, Nasenarbeit, unbekannte Untergründe
- Neue, reizreiche Umgebungen in sicherem Rahmen
- Freiwilliges, druckfreies Ausprobieren ohne Zwang
Bedeutung für Lernprozesse
- Grundlage für latentes Lernen
- Unterstützt Habituation und Desensibilisierung
- Fördert Selbstwirksamkeit und Frustrationstoleranz
- Dient der emotionalen Stabilität
Abgrenzung zu:
- Fluchtverhalten – nicht aktiv gesteuert, sondern panikgetrieben
- Vermeidungsverhalten – passiv, zielgerichtet auf Distanzvergrößerung
