Aktivitätswelle

Aus wiki.hundekultur-services.de

Aktivitätswelle beim Hund

Die Aktivitätswelle beschreibt einen neurophysiologischen Zustand erhöhter zentralnervöser Erregung, der sich bei Hunden in **auffälligem Verhalten, Bewegungsdrang, gesteigerter Reaktionsbereitschaft oder Unruhe** äußern kann. Sie ist häufig ein Resultat von innerem Spannungsaufbau oder Reizüberflutung – und spielt eine Schlüsselrolle im **Erregungs- und Stressmanagement** im Training.

Definition

  • Aktivitätswellen sind **vorübergehende Erregungsphasen** im Zentralnervensystem.
  • Sie gehen mit einer Zunahme von:
 - Muskeltonus
 - Reaktionsgeschwindigkeit
 - hormoneller Aktivität (z. B. Adrenalin, Dopamin)
  • und einem Absinken der:
 - Impulskontrolle
 - Konzentrationsfähigkeit
 - Frustrationstoleranz

Auslöser

  • Starke oder wiederholte Reize (optisch, akustisch, olfaktorisch)
  • Erregung durch Erwartung (z. B. Spiel, Jagd, Futter)
  • Stress oder Frust
  • Mangelnde Reizverarbeitung durch Erschöpfung oder Reizüberflutung

Sichtbare Anzeichen

  • plötzliches Herumrennen („Zoomies“, Rennattacken)
  • Bellen, Jaulen, Hecheln, Anspringen
  • Pacing, aufgeregtes Pendeln
  • unkontrollierte Bewegungsmuster, Leinenaggression
  • ggf. Übersprungshandlungen

Bedeutung für Verhalten und Training

  • **Training in der Aktivitätswelle ist ineffektiv** – der Hund ist nicht mehr lernbereit
  • Aktivitätswellen **entladen sich reflexartig**, ähnlich wie Spannungskurven
  • Wiederkehrende Aktivitätswellen können sich **verfestigen** (→ Reaktionsmuster)
  • **Frühzeitiges Erkennen** ist entscheidend für erfolgreiches Management

Strategien zur Regulation

Zusammenhang mit hormonellen Faktoren

Relevanz für Verhaltenstherapie

  • Besonders relevant bei:
 - Leinenaggression
 - Reaktive Hunde
 - Hyperaktivität
 - Frustrationsverhalten
  • Ziel: Aktivitätswellen frühzeitig erkennen, umlenken oder vermeiden

Siehe auch