Neuroplastizität

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Neuroplastizität

Neuroplastizität beschreibt die Fähigkeit des Gehirns, sich durch Erfahrung, Lernen oder Umwelteinflüsse strukturell und funktionell zu verändern. Sie ist die biologische Grundlage für Lernprozesse, Verhaltensanpassung und emotionale Entwicklung – sowohl beim Menschen als auch beim Hund.

Arten der Neuroplastizität

  • Strukturelle Plastizität – Veränderung der neuronalen Architektur (z. B. Bildung neuer Synapsen)
  • Funktionelle Plastizität – Umbau von Zuständigkeiten und Verarbeitungswegen (z. B. nach Verletzungen)

Bedeutung im Hundetraining

  • Jeder Lernprozess verändert das Gehirn des Hundes
  • Wiederholtes Verhalten → neuronale Verschaltung wird gestärkt (Hebb’sches Lernen)
  • Neues Verhalten = neue Verbindungen
  • Unerwünschtes Verhalten = stabilisierte neuronale Muster

Positive Einflüsse auf die Neuroplastizität

Negative Einflüsse

  • Chronischer Stress → blockiert neuronales Wachstum
  • Erlernte Hilflosigkeit → Synapsenabbau in lernrelevanten Hirnregionen
  • Monotone, reizarme Umwelt

Trainingsrelevanz

Beispiele aus der Praxis

  • Ein ängstlicher Hund lernt durch systematische, positive Erfahrung neue Umgangsstrategien → Stressnetzwerke werden schwächer, Alternativverhalten stärker
  • Nach einem Trauma können durch gezielte Gegenkonditionierung neue, stabile Bahnungen entstehen

Siehe auch