Nebennierenmark: Unterschied zwischen den Versionen
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* Die [[Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA)]] steuert den längerfristigen Stress über [[Cortisol]] | * Die [[Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA)]] steuert den längerfristigen Stress über [[Cortisol]] | ||
* Beide Systeme wirken | * Beide Systeme wirken '''komplementär''': kurzfristig (Adrenalin), langfristig (Cortisol) | ||
== Klinische Relevanz == | == Klinische Relevanz == | ||
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* Nebennierentumoren (z. B. Phäochromozytom) sind beim Hund selten, aber möglich – Symptome oft neurologisch oder kardiovaskulär | * Nebennierentumoren (z. B. Phäochromozytom) sind beim Hund selten, aber möglich – Symptome oft neurologisch oder kardiovaskulär | ||
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Aktuelle Version vom 2. Juni 2025, 18:13 Uhr
Nebennierenmark beim Hund
Das Nebennierenmark (lat. *Medulla glandulae suprarenalis*) ist der innere Teil der Nebenniere. Es ist maßgeblich an der akuten Stressreaktion beteiligt und produziert die sogenannten Katecholamine – v. a. Adrenalin und Noradrenalin.
Funktion
- Aktiviert durch das sympathische Nervensystem bei plötzlichem Stress oder Gefahr
- Freisetzung von:
- Adrenalin (Epinephrin) – steigert Herzfrequenz, Atmung, Muskelkraft - Noradrenalin (Norepinephrin) – reguliert Gefäßverengung, Blutdruck
- Vorbereitung des Körpers auf Kampf oder Flucht ("Fight-or-Flight")
Auswirkung auf Verhalten beim Hund
- Steigerung von:
- Aufmerksamkeit - Muskeltonus - Reflexgeschwindigkeit - Flucht- oder Abwehrverhalten
- Hund wirkt „hochgefahren“, „übererregt“, zeigt Stresssymptome
- Beteiligung an Impulskontrolle und Frustrationstoleranz
Relevanz in der Verhaltenstherapie
- Angsthunde, reaktive Hunde oder Hunde mit Impulskontrollproblemen zeigen oft ausgeprägte Katecholaminreaktionen
- Adrenalin kann Lernen hemmen – vor allem unter starkem Stress
- Training in Hochstressphasen ist oft kontraproduktiv
Zusammenhang mit der HPA-Achse
- Das Nebennierenmark ist Teil der schnellen sympatho-adrenomedullären Achse
- Die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA) steuert den längerfristigen Stress über Cortisol
- Beide Systeme wirken komplementär: kurzfristig (Adrenalin), langfristig (Cortisol)
Klinische Relevanz
- Überaktivierung → chronischer Stress → Verhalten kann sich verändern (z. B. Reizbarkeit, Unsicherheit)
- Nebennierentumoren (z. B. Phäochromozytom) sind beim Hund selten, aber möglich – Symptome oft neurologisch oder kardiovaskulär
Trainingsrelevante Hinweise
- Stressarme Trainingsbedingungen fördern Lernerfolg
- Aktivitäts- und Erregungsniveau im Blick behalten
- Keine Konfrontationen oder Bestrafungen in akuter Adrenalinphase
