Melatonin: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 20. Mai 2025, 20:30 Uhr
Melatonin ist ein Hormon, das vor allem in der Zirbeldrüse (Epiphyse) produziert wird und eine zentrale Rolle bei der Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus spielt. Es wird häufig als „Schlafhormon“ bezeichnet, ist aber auch an zahlreichen weiteren biologischen Prozessen beteiligt.
Bildung und Ausschüttung
Melatonin wird aus dem Neurotransmitter Serotonin synthetisiert, der wiederum aus der Aminosäure Tryptophan entsteht.
Steuerung durch Licht:
- Bei Dunkelheit ↑ (verstärkte Ausschüttung)
- Bei Licht ↓ (gehemmte Ausschüttung)
- Gesteuert durch den suprachiasmatischen Nukleus (SCN) im Hypothalamus
Funktionen
- Steuerung des zirkadianen Rhythmus (innere Uhr)
- Förderung des Schlafs
- Hemmung der Aktivität des sympathischen Nervensystems
- Antioxidative und immunmodulierende Wirkung
Zusammenhang mit dem Stresssystem
Melatonin und Cortisol wirken entgegengesetzt im Tagesverlauf:
- Melatonin-Peak: nachts (fördert Erholung)
- Cortisol-Peak: frühmorgens (bereitet auf Aktivität vor)
Ein dauerhaft erhöhter Stresslevel oder Schichtarbeit kann den natürlichen Melatoninrhythmus stören → Schlafstörungen und chronische Erschöpfung.
Klinische Relevanz
- Melatoninmangel: Schlaflosigkeit, Jetlag, Depressionen
- Melatonin als Medikament: Einsatz bei Schlafstörungen, Schichtarbeit, Jetlag, zirkadianen Rhythmusstörungen
- Chronobiologie: Melatonin ist ein zentraler Marker für die Erforschung innerer Uhren
Siehe auch
Literatur
- Pandi-Perumal, S. R., et al. (2006): *Melatonin: From Molecules to Therapy*.
- Reiter, R. J. et al. (2005): *The Role of Melatonin in Health and Disease*.
