MDR1-Defekt: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 20. Mai 2025, 20:30 Uhr
Der MDR1-Defekt (Multidrug Resistance Gene 1) ist eine genetische Mutation, bei der das für den sogenannten P-Glykoprotein verantwortliche Gen fehlerhaft ist. Dieses Transportprotein spielt eine wichtige Rolle beim Schutz des zentralen Nervensystems, da es verhindert, dass bestimmte Substanzen die Blut-Hirn-Schranke überwinden.
Bedeutung für Verhalten und Gesundheit
- Hunde mit MDR1-Defekt reagieren empfindlicher auf bestimmte Medikamente und Umweltreize.
- Neuroaktive Substanzen, die bei gesunden Tieren aus dem Gehirn transportiert würden, können bei betroffenen Hunden zu einer Überstimulation des Nervensystems führen.
- Diese Überempfindlichkeit kann sich durch:
* erhöhte Reaktivität, * schnellere Erregbarkeit, * Angstverhalten oder * neurologische Symptome äußern.
- Auch bestimmte stressbedingte oder verhaltensmedizinische Reaktionen (z. B. Geräuschangst, Panikattacken) können bei betroffenen Tieren verstärkt auftreten.
Vererbung und betroffene Rassen
- Der Defekt wird autosomal-rezessiv vererbt.
- Besonders häufig betroffen sind:
* Collies * Australian Shepherds * Shetland Sheepdogs (Shelties) * Border Collies * Langhaar-Whippets * Deutsche Schäferhunde (selten)
- Es wird zwischen folgenden Genotypen unterschieden:
* MDR1 +/+ (frei) * MDR1 +/- (Träger) * MDR1 -/- (betroffen)
Diagnostik und Management
- Ein Gentest liefert eindeutige Informationen über den MDR1-Status.
- Bei bestätigtem Defekt:
* Medikamente mit bekannten Risiken meiden (z. B. Ivermectin, Loperamid, bestimmte Sedativa). * Tierärztliche Behandlungspläne individuell anpassen. * Verhaltenstherapeutische Maßnahmen möglichst reizarm gestalten.
