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Aktuelle Version vom 20. Mai 2025, 20:29 Uhr
Flöhe sind blutsaugende Ektoparasiten, die bei Hunden starken Juckreiz, Hautentzündungen und allergische Reaktionen auslösen können. Sie gelten außerdem als Überträger von Krankheitserregern und Zwischenwirte für Bandwürmer.
Häufigste Art
- Ctenocephalides felis – der Katzenfloh
* Befällt auch Hunde und ist die mit Abstand häufigste Flohart bei Heimtieren in Mitteleuropa
- Seltener: Hundefloh (Ctenocephalides canis), Menschenfloh (Pulex irritans)
Lebenszyklus
- Nur 5 % der Flohpopulation befinden sich als erwachsene Tiere auf dem Hund – 95 % in der Umgebung (Eier, Larven, Puppen)
- Entwicklungsdauer: 2–3 Wochen bis mehrere Monate – abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit
- Ein einzelnes Flohweibchen legt bis zu 50 Eier pro Tag
Symptome beim Hund
- Starker Juckreiz, vor allem an Rücken, Bauch, Rutenansatz
- Rötungen, Pusteln, Krusten – v. a. bei Flohspeichelallergie (FAD)
- Vermehrtes Lecken, Knabbern oder Kratzen
- Sichtbare Flöhe oder Flohkot im Fell (dunkle Krümel, die sich auf feuchtem Papier rötlich färben)
- Sekundärinfektionen durch ständiges Kratzen
Komplikationen
- Flohspeichelallergie (FAD): übersteigerte Immunreaktion mit extremem Juckreiz und Hautveränderungen
- Bandwurmübertragung (Dipylidium caninum) – über das Verschlucken infizierter Flöhe
- Blutarmut bei massivem Befall, v. a. bei Welpen oder alten Hunden
- Mögliche Übertragung zoonotischer Erreger (z. B. Bartonellen)
Diagnose
- Flohkamm, visuelle Inspektion (v. a. an Rücken, Kruppe, Hinterbeinen)
- Nachweis von Flohkot
- ggf. Ausschlussdiagnostik bei Juckreiz unbekannter Ursache
Behandlung
Am Hund
- Spot-on-Präparate, Tabletten oder Shampoos (tierärztlich empfohlen)
- Wirkstoffe: z. B. Imidacloprid, Fluralaner, Afoxolaner, Selamectin
- Behandlung ALLER Tiere im Haushalt gleichzeitig
In der Umgebung
- Gründliche Reinigung (Staubsaugen, Waschen, Dampfreiniger)
- Flohspray, Umgebungsspray oder Fogger (Eier und Larven bekämpfen!)
- Regelmäßige Wiederholung zur Unterbrechung des Lebenszyklus
Prävention
- Ganzjährige Parasitenprophylaxe empfohlen – besonders bei mildem Klima
- Regelmäßiges Staubsaugen und Waschen von Hundedecken, Körbchen, Autopolstern
- Meidekontakt zu wildlebenden oder stark befallenen Tieren
Zoonosepotenzial
- Flohbisse beim Menschen: juckende Pusteln, meist an Beinen oder Bauch
- Risiko v. a. für Kinder und allergisch reagierende Personen
- Übertragung von Bandwürmern oder Bartonella henselae möglich
Siehe auch: Parasiten beim Hund, Flohspeichelallergie, Bandwurm beim Hund, Umgebungshygiene bei Parasiten, Ganzjährige Parasitenkontrolle
