Bandwürmer

Aus wiki.hundekultur-services.de

Bandwürmer (Cestoden) sind flache, segmentierte Endoparasiten, die sich im Dünndarm des Hundes ansiedeln. Sie können über Zwischenwirte wie Flöhe, Wildtiere oder rohes Fleisch übertragen werden. Einige Arten stellen eine erhebliche Zoonose-Gefahr dar.

Häufige Arten beim Hund

  • Dipylidium caninum – der häufigste Bandwurm beim Hund
 * Übertragung durch verschluckte Flöhe
  • Taenia spp. – z. B. Taenia hydatigena, Taenia pisiformis
 * Übertragung durch rohes Fleisch (Wild, Schlachtabfälle)
  • Echinococcus granulosus/multilocularis – gefährlichste Zoonoseform
 * Hauptwirt: Hund, Zwischenwirt: Mensch (Zystenbildung in Organen)

Lebenszyklus

  • Aufnahme von Bandwurmlarven über:
 * Beutetiere (z. B. Nagetiere, Wildtiere)
 * Flohbefall → Hund nimmt Floh mit Larve beim Putzen auf
 * Rohes oder unzureichend erhitztes Fleisch (v. a. beim Barfen)
  • Entwicklung der Larve zur adulten Form im Dünndarm
  • Proglottiden (Bandwurmglieder) mit Eiern werden mit Kot ausgeschieden

Symptome

  • Oft symptomlos bei leichtem Befall
  • Sichtbare weiße „Reiskörner“ im Kot oder Fell am After (Proglottiden)
  • Juckreiz am After → „Schlittenfahren“
  • Gewichtsverlust, Appetitveränderung
  • Blähungen, gelegentlich Erbrechen

Diagnose

  • Sichtung von Proglottiden im Kot oder Fell
  • Kotuntersuchung auf Bandwurmeier (nicht immer zuverlässig)
  • PCR oder Antigentest bei Echinokokkenverdacht (Veterinäramtspflicht!)

Behandlung

  • Entwurmung mit Wirkstoffen wie:
 * Praziquantel (wirksam gegen alle relevanten Cestoden)
 * Kombinationspräparate mit Nematodenwirkung (z. B. gegen Spul- & Hakenwürmer)

Zoonosepotenzial

  • Besonders hoch bei Echinococcus spp.
 * Mensch = Fehlwirt → Bildung von Zysten in Leber, Lunge, Gehirn
 * Lebensbedrohlich, oft erst spät erkannt
  • Gute Hygiene, regelmäßige Entwurmung, Kontrolle von Wildtierkontakt notwendig

Prophylaxe

  • Flohprophylaxe – wichtigster Schutz vor Dipylidium caninum
  • Kein Zugang zu rohem Wild- oder Schlachtfleisch ohne Kontrolle
  • Keine unbeaufsichtigten Jagdausflüge
  • Regelmäßige Wurmkuren – mindestens vierteljährlich bei Freigängern oder Jagdhunden

Siehe auch: Spulwürmer, Hakenwürmer, Echinokokken, Flohbefall, Entwurmung, Parasiten beim Hund, Zoonosen durch Würmer