Cushing-Syndrom: Unterschied zwischen den Versionen
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* Nach medikamentöser Einstellung oft deutliche Verbesserung des Verhaltens | * Nach medikamentöser Einstellung oft deutliche Verbesserung des Verhaltens | ||
Aktuelle Version vom 2. Juni 2025, 17:57 Uhr
Cushing-Syndrom beim Hund
Das Cushing-Syndrom (medizinisch: *Hyperadrenokortizismus*) ist eine hormonelle Erkrankung, bei der zu viel Cortisol im Körper des Hundes produziert wird. Es betrifft vor allem ältere Hunde und hat sowohl körperliche als auch verhaltensbezogene Auswirkungen.
Ursachen
Es gibt drei Hauptformen:
- Hypophysenabhängiger Hyperadrenokortizismus (PDH):
– Überproduktion von ACTH durch gutartigen Tumor in der Hirnanhangsdrüse → Stimulation der Nebenniere
- Nebennierenabhängiger Hyperadrenokortizismus (ADH):
– Cortisol-produzierender Tumor in einer Nebenniere
- Iatrogenes Cushing:
– durch langfristige oder hochdosierte Gabe von Glukokortikoiden (z. B. Prednisolon)
Symptome
Körperlich
- gesteigerter Durst und Urinabsatz (Polydipsie/Polyurie)
- Heißhunger
- Haarausfall (symmetrisch), dünne Haut
- Muskelabbau, Hängebauch, Lethargie
- Infektanfälligkeit, verzögerte Wundheilung
Verhalten
- Antriebslosigkeit oder Apathie
- Reizbarkeit, Überempfindlichkeit
- Verminderte Belastbarkeit im Training
- Angst- oder Unsicherheitsverhalten
- Ggf. plötzlicher Rückfall in bereits gelerntes Verhalten
Diagnose
Die Diagnose erfolgt durch:
- klinische Untersuchung & Anamnese
- Bluttests (z. B. ACTH-Stimulationstest, Low-Dose-Dexamethason-Test)
- Ultraschall der Nebenniere
- evtl. CT/MRT des Kopfes (bei Verdacht auf Hypophysentumor)
Behandlung
- Medikamentös: z. B. mit Trilostan (hemmt Cortisolproduktion)
- Chirurgisch: Entfernung der Nebenniere bei einseitigem Tumor
- Kontrolle durch regelmäßige Blutwerte (ACTH, Cortisol, Elektrolyte)
Bedeutung für Verhaltenstherapie und Training
- Cushing verändert Lernfähigkeit und Belastbarkeit
- Hunde wirken oft "verändert", "alt", "unerklärlich unruhig"
- Kein Trainingserfolg → immer medizinische Abklärung!
- Aversive Trainingsmethoden kontraindiziert – führen zu Stress und gesundheitlicher Verschlechterung
- Nach medikamentöser Einstellung oft deutliche Verbesserung des Verhaltens
