Oxytocin: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 1. Juni 2025, 19:07 Uhr
Oxytocin beim Hund
Oxytocin ist ein Hormon und Neurotransmitter, das im Hypothalamus gebildet und über die Hypophyse ausgeschüttet wird. Es wird häufig als „Bindungshormon“ oder „Kuschelhormon“ bezeichnet, da es eine zentrale Rolle in sozialen Beziehungen, beim Stressabbau und bei der Vertrauensbildung spielt – auch bei Hunden.
Wirkung von Oxytocin
Oxytocin wirkt im Körper und im Gehirn auf vielfältige Weise:
- Stressreduktion – Senkung von Cortisol-Spiegeln
- Förderung von Kontaktverhalten, z. B. Annäherung, Blickkontakt, Körpernähe
- Unterstützt Kooperation und emotionale Nähe
- Beteiligung an Lernprozessen mit positiver emotionaler Valenz
Oxytocin und die Mensch-Hund-Beziehung
Studien zeigen:
- gegenseitiger Blickkontakt zwischen Hund und Mensch erhöht den Oxytocin-Spiegel bei beiden
- Streicheln, Lächeln und freundliche Stimme fördern Oxytocin-Ausschüttung
- Hunde mit sicherer Bindung zeigen nachweislich höhere Oxytocinwerte
Verhaltensrelevanz
- fördert vertrauensvolles Verhalten – wichtig für Training und Therapie
- kann Angst, Aggression und Unsicherheit reduzieren (indirekt)
- erhöht die sozial-kognitive Leistungsfähigkeit (z. B. Blickfolge, Kooperationssignale)
- kann im Training gezielt positiv beeinflusst werden (z. B. über Nähe, Interaktion, Lob)
Oxytocin vs. Cortisol
- Gegenspieler bei Stress: Während Cortisol in Stressreaktionen dominiert, puffert Oxytocin ab
- Hunde mit hoher Cortisolreaktivität zeigen oft geringere Oxytocinreaktionen
- Deshalb: Bindungsförderung = Stressprophylaxe
Klinische und therapeutische Aspekte
- In Studien wurde Oxytocin auch als Nasen-Spray getestet – z. B. bei Angsthunden
- Anwendung derzeit eher in Forschung als in Alltagstherapie
- Wichtiger: Förderung körpereigener Ausschüttung durch positive Interaktionen
Förderung von Oxytocin im Alltag
- Blickkontakt und gemeinsames Spiel
- sanftes Streicheln, Kraulen am Brustbein oder hinter den Ohren
- Clickertraining mit positiver Verstärkung
- sichere Bindung durch verlässliche Routinen und soziale Nähe
