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(kein Unterschied)

Version vom 30. Oktober 2025, 11:10 Uhr

Ein integratives Konzept für persönliche, kommunikative und organisationale Wirksamkeit

1. Einführung

Das Essential-Leadership-Service-Modell (ELSM) ist ein integratives Rahmenwerk, das die Essenzen aus fünf bedeutenden Denkrichtungen vereint:

  • Stephen R. Covey – 7 Wege zur Effektivität
  • Marshall Rosenberg – Gewaltfreie Kommunikation (GFK)
  • Greg McKeown – Essentialismus
  • ITIL – 7 Service-Management-Prinzipien
  • Joseph Campbell – Heldenreise (Monomythos)

Ziel des Modells ist es, Menschen und Organisationen in die Lage zu versetzen, bewusst, fokussiert, empathisch und werteorientiert zu handeln – und so wirksame, sinnstiftende Services für andere zu gestalten.

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2. Grundgedanke

Das Modell folgt dem Leitsatz:

> Vom reaktiven zum schöpferischen Menschen – die Reise vom Selbst zum Beitrag.

Die Entwicklung verläuft über drei Ebenen:

  1. Ich-Ebene – Selbstführung und Fokussierung
  2. Wir-Ebene – Kommunikation und Kooperation
  3. System-Ebene – Service und Beitrag

Diese Ebenen sind zyklisch verbunden und spiegeln den Prozess der Heldenreise wider.

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3. Theoretische Grundlagen

Das Essential-Leadership-Service-Modell (ELSM) integriert fünf Theorieströmungen, die unterschiedliche Dimensionen menschlicher und organisationaler Wirksamkeit abbilden. Gemeinsam beschreiben sie den Weg vom individuellen Bewusstsein über empathische Beziehungsgestaltung hin zu wertschöpfendem Handeln im System.

Die Verbindung dieser Ansätze folgt drei wissenschaftlichen Perspektiven:

  1. Der psychologischen Dimension – innere Haltung, Motivation, Selbstführung.
  2. Der kommunikativen Dimension – Empathie, Beziehungsaufbau, Resonanz.
  3. Der systemischen Dimension – Wertschöpfung, Service, kollektive Entwicklung.

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3.1 Stephen R. Covey – Die 7 Wege zur Effektivität

Theorieebene: Persönliche und interpersonale Effektivität

Coveys Modell ist im Kern ein Integrationsmodell von Charakterethik und Systemdenken. Es basiert auf der Annahme, dass echte Effektivität nicht aus Techniken, sondern aus Prinzipien erwächst. Diese Prinzipien wirken in zwei Entwicklungsachsen:

  • **Von Abhängigkeit zu Unabhängigkeit** – Selbstführung und Verantwortungsübernahme
  • **Von Unabhängigkeit zu Interdependenz** – Kooperation, Synergie und gemeinsame Wirkung

Covey sieht Wirksamkeit als Balance zwischen Produktion (P) und Produktionskapazität (PK), also zwischen Leistung und Erneuerung. Dieser Gedanke ist anschlussfähig an moderne Leadership-Modelle wie Servant Leadership und Adaptive Leadership.

Psychologischer Hintergrund:

  • Verankert in der Selbstbestimmungstheorie (Deci & Ryan): Autonomie, Kompetenz, Zugehörigkeit.
  • Betont die Entwicklung proaktiver Identität: Das Individuum als Ursprung seiner Handlungen.

Führungsethische Anwendung: Coveys Wege bilden den inneren Kompass werteorientierter Führung. Sie fördern Klarheit (Prinzip 2), Integrität (Prinzip 1), Priorisierung (Prinzip 3) und Kooperation (Prinzipien 4–6). Das siebte Prinzip („Die Säge schärfen“) entspricht der modernen Idee des resilienten Selbstmanagements.

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3.2 Marshall Rosenberg – Gewaltfreie Kommunikation (GFK)

Theorieebene: Beziehung und emotionale Intelligenz

Die GFK beruht auf der Überzeugung, dass hinter jedem menschlichen Verhalten universelle Bedürfnisse stehen. Kommunikation gelingt, wenn Menschen lernen, diese Bedürfnisse – bei sich und anderen – wahrzunehmen und auszudrücken.

Vier Schritte der GFK:

  1. Beobachtung – klare Wahrnehmung ohne Bewertung
  2. Gefühl – authentischer Ausdruck des emotionalen Erlebens
  3. Bedürfnis – Benennung des zugrunde liegenden Lebenswertes
  4. Bitte – konkrete, machbare Handlungsanfrage

Psychologische Grundlagen:

  • Verknüpft mit der Humanistischen Psychologie (Rogers): Empathie, Authentizität, Kongruenz.
  • Emotionspsychologisch anschlussfähig an die Modelle von Damasio und Goleman (Emotionale Intelligenz).
  • Systemisch betrachtet: GFK erhöht die Resonanzfähigkeit in sozialen Systemen.

Führungsethische Anwendung: In Führung und Service schafft GFK:

  • Vertrauenskultur statt Schuldzuweisung
  • Feedbackprozesse mit emotionaler Sicherheit
  • Grundlage für Coveys Prinzipien 4–6 (Win-Win, Empathie, Synergie)

Die GFK ist somit nicht nur ein Kommunikationsmodell, sondern ein ethisches Fundament serviceorientierter Führung.

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3.3 Greg McKeown – Essentialismus

Theorieebene: Fokus, Priorisierung und Energieökonomie

Essentialismus ist eine Gegenbewegung zur Überforderungskultur moderner Wissensarbeit. Er stellt die Frage: Was ist wirklich wesentlich?

  • Nur wenige Dinge haben einen entscheidenden Einfluss.
  • Alles andere ist „Noise“ – zu meiden im Sinne von Bewusstheitsökonomie.

Psychologische Grundlagen:

  • Eng verwandt mit der Aufmerksamkeitsökonomie (Kahneman: System 1 & 2).
  • Bezug zu Flow-Theorie (Csikszentmihalyi): Konzentration auf sinnvolle Herausforderungen.
  • Führt zur Reduktion von Decision Fatigue und kognitiver Überlastung.

Führungsethische Anwendung:

  • Führungskräfte als Kuratoren der Energie: Sie schützen Teams vor Überlastung.
  • Entscheidungen orientieren sich an Sinn, Wirkung und Beitrag (nicht an Dringlichkeit).
  • Essenzielles Handeln ist die Grundlage nachhaltiger Produktivität (Verknüpfung zu Covey 3).

Im Kontext des ELSM sorgt Essentialismus für Klarheit im Handeln und stärkt die Fähigkeit, Ressourcen bewusst zu lenken – persönlich wie organisatorisch.

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3.4 ITIL – Die 7 Service-Management-Prinzipien

Theorieebene: Systemische Wertschöpfung und Servicekultur

ITIL (Information Technology Infrastructure Library) definiert Prinzipien für effektive Serviceorganisationen. Im ELSM werden sie nicht als technische Vorgaben, sondern als systemische Führungsprinzipien verstanden.

ITIL-Prinzip Psychologischer & systemischer Hintergrund Verbindung zu ELSM
Wertorientierung Orientierung an Nutzen statt Tätigkeit – Prinzip der Sinnkopplung Essentialismus, Covey 2
Zusammenarbeit & Transparenz Psychologische Sicherheit und Vertrauen als Grundlage von Agilität GFK, Covey 5–6
Iterative Fortschritte mit Feedback Lernzyklen, „Fail Fast, Learn Fast“ – Prinzip der adaptiven Intelligenz Covey 7, Heldenreise
Ganzheitlich denken & arbeiten Systemisches Denken, Verbindung von Ursache und Wirkung Synergie, Covey 6
Einfach & praktikabel halten Entlastung kognitiver Systeme, Klarheit im Design Essentialismus
Optimieren & automatisieren Effizienz durch bewusste Prozessgestaltung Balance zwischen P und PK
Fokus auf den Nutzer Empathie und Bedürfnisorientierung als Serviceethik Rosenberg, Servant Leadership

Führungsethische Anwendung: Diese Prinzipien bilden die Brücke zwischen innerer Haltung (Bewusstsein) und äußerer Umsetzung (Servicekultur). Ein ELSM-geführtes System schafft nicht nur Prozesse, sondern Resonanz zwischen Bedarf und Beitrag.

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3.5 Joseph Campbell – Der Monomythos / Heldenreise

Theorieebene: Entwicklung, Sinn und Transformation

Campbells Monomythos beschreibt die universelle Struktur menschlicher Entwicklungsreisen. Sie ist sowohl psychologisch (individuell) als auch mythologisch (kollektiv) lesbar.

Phasen und psychologische Entsprechungen:

  1. Ruf des Abenteuers – Unzufriedenheit, Beginn der Selbstreflexion
  2. Weigerung & Mentor – Ambivalenz, erste Unterstützung
  3. Überschreiten der Schwelle – Commitment, Loslassen von Sicherheit
  4. Prüfungen & Verbündete – Lernen, Kooperation, Teamarbeit
  5. Krise & Transformation – Konfrontation mit Schatten, Reifeprozess
  6. Belohnung & Rückkehr – Integration des Gelernten
  7. Dienst am Ganzen – Beitrag, Führung, Mentorschaft

Psychologischer Hintergrund:

  • Tiefenpsychologisch verwurzelt in C. G. Jungs Archetypenlehre (Selbst, Schatten, Mentor, Trickster).
  • Entspricht den Entwicklungsstufen nach Loevinger / Cook-Greuter (Ich-Entwicklung).
  • In moderner Organisationsentwicklung lesbar als Transformationsarchitektur.

Führungsethische Anwendung:

  • Führung als Reisebegleitung anderer – nicht als Kontrolle.
  • Veränderungsprozesse als Heldenreisen des Systems (Change → Krise → Integration).
  • Rückkehr = Dienst: Führung wird zum Akt des Gebens, nicht des Habens.

Die Heldenreise verleiht dem ELSM die narrative und spirituelle Tiefe – sie beschreibt die innere Bewegung hinter äußerer Wirkung.

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3.6 Integrationsperspektive

Jedes dieser Modelle beschreibt eine andere Dimension desselben Phänomens: bewusste Wirksamkeit.

Modell Ebene Schlüsselqualität
Covey Selbstführung Verantwortung & Sinn
Rosenberg Beziehung Empathie & Verbindung
McKeown Handlung Fokus & Klarheit
ITIL System Struktur & Wertschöpfung
Campbell Entwicklung Wandel & Beitrag

Zusammen bilden sie den Kreislauf der Wirksamkeit – vom inneren Bewusstsein über gelebte Beziehung zum wirkungsvollen Beitrag im System.

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Schlüsselgedanke: > Effektive Führung ist die Integration von Bewusstsein, Beziehung und Beitrag. > Ohne Selbstführung keine Empathie, ohne Empathie kein Service, ohne Service kein Sinn.

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4. Das Integrationsmodell

Das Essential-Leadership-Service-Modell (ELSM) ist eine integrale Entwicklungsarchitektur, die individuelle Selbstführung, empathische Beziehungsgestaltung und wertschöpfendes Servicehandeln in einer gemeinsamen Struktur vereint.

Es beschreibt, wie Bewusstsein (Ich), Beziehung (Wir) und Beitrag (System) miteinander interagieren und sich gegenseitig verstärken. Das Modell ist zyklisch, nicht linear: Es bildet einen sich ständig erneuernden Prozess von Lernen, Handeln und Reflektieren.

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4.1 Die drei Ebenen des Modells

Die Grundstruktur des ELSM besteht aus drei miteinander verschränkten Wirkungsebenen:

Ebene Fokus Ziel Leitprinzip
Ich-Ebene Selbstführung & Bewusstsein Authentische Klarheit & Verantwortung Proaktivität & Integrität
Wir-Ebene Kommunikation & Beziehung Resonanz & Kooperation Empathie & Vertrauen
System-Ebene Organisation & Service Wertschöpfung & Beitrag Sinn & Nachhaltigkeit

Diese drei Ebenen bilden den Kreislauf der Wirksamkeit: > Bewusstsein → Fokus → Beziehung → Beitrag → Erneuerung

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4.2 Die Ich-Ebene – Selbstführung und Bewusstsein

Leitfrage: Wer bin ich – und wofür stehe ich?

Auf der Ich-Ebene steht die Entwicklung persönlicher Klarheit und Verantwortungsübernahme im Mittelpunkt. Führung beginnt nicht mit dem Leiten anderer, sondern mit der Fähigkeit, sich selbst zu führen.

Kernprinzipien (Covey, McKeown):

  • Proaktivität: Verantwortung statt Reaktion.
  • Zielklarheit: Handeln aus innerem Sinn heraus (Mission, Werte, Vision).
  • Fokus: Konzentration auf das Wesentliche – „Weniger, aber besser“.
  • Selbstpflege: Bewusstes Balancieren von Energie, Körper, Geist und Emotion (Covey 7).

Psychologische Dynamik:

  • Verbindung von Bewusstheit (Selbstreflexion) und Kohärenz (Selbstkongruenz).
  • Integration von Ratio und Emotion zur Entscheidungsfähigkeit.
  • Förderung von Selbstwirksamkeit und innerer Stabilität.

Führungsethische Bedeutung: Nur wer sich selbst führen kann, kann anderen Orientierung geben. Selbstführung erzeugt Vertrauen durch Authentizität – das Fundament jeder glaubwürdigen Leadership-Praxis.

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4.3 Die Wir-Ebene – Kommunikation und Kooperation

Leitfrage: Wie erschaffe ich Verbindung und Vertrauen?

Diese Ebene ist das Herz des Modells: Sie übersetzt persönliche Klarheit in zwischenmenschliche Resonanz. Hier wirken die Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation (Rosenberg) und Coveys interpersonale Gewohnheiten (4–6).

Kernprinzipien:

  • Empathie: Erst verstehen, dann verstanden werden.
  • Kooperation: Win-Win-Denken und gemeinsame Zielorientierung.
  • Synergie: Vielfalt als kreative Ressource.
  • Transparenz: Offene Kommunikation und Feedback-Kultur (ITIL-Prinzip 2).

Psychologische Dynamik:

  • Aktivierung des Sozialhirns (Porges’ Polyvagal-Theorie): Sicherheit schafft Offenheit.
  • Emotionaler Spiegelungsprozess → Resonanz → Vertrauen.
  • Transformation von Konflikt in Verbindung durch Bedürfnisorientierung.

Führungsethische Bedeutung: Führung auf dieser Ebene bedeutet, Räume zu schaffen, in denen Menschen sich gesehen, gehört und gebraucht fühlen. So entsteht eine Kultur psychologischer Sicherheit – die Basis für Lernen, Kreativität und Agilität.

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4.4 Die System-Ebene – Service, Sinn und Wertschöpfung

Leitfrage: Wie trägt mein Handeln zum Ganzen bei?

Auf der System-Ebene wird Wirksamkeit mess- und erfahrbar. Hier verbinden sich die Prinzipien von ITIL, Servant Leadership und Campbells Heldenreise zu einer Service-Ethik des Beitrags.

Kernprinzipien:

  • Wertorientierung: Ausgangspunkt allen Handelns ist der Nutzen für den Kunden oder Nutzer.
  • Ganzheitliches Denken: Prozesse im Kontext des Gesamtsystems betrachten.
  • Einfachheit und Klarheit: Reduktion auf Wesentliches (Essentialismus + ITIL 5).
  • Iteratives Lernen: Kontinuierliche Verbesserung durch Feedback und Reflexion.

Psychologische Dynamik:

  • Verschiebung vom „Ich-Nutzen“ zum „Wir-Nutzen“ (postkonventionelles Bewusstsein nach Kegan).
  • Sinn entsteht durch Beitrag – nicht durch Kontrolle.
  • Servicekultur als Ausdruck kollektiver Reife.

Führungsethische Bedeutung: Führung auf Systemebene heißt: Räume gestalten, in denen Menschen ihr Potenzial in den Dienst eines größeren Ganzen stellen können. Service ist hier nicht Funktion, sondern Haltung: Führen heißt Dienen.

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4.5 Der Zyklus der Wirksamkeit im Detail

Das ELSM versteht Entwicklung als zyklischen Prozess mit fünf Phasen:

  1. Bewusstsein – Wahrnehmen, was ist. (Selbstreflexion, Beobachtung, Sinnklärung)
  2. Fokus – Entscheidungen für das Wesentliche treffen. (Essentialismus, Prioritäten)
  3. Beziehung – Verbindung aufbauen, Bedürfnisse erkennen. (GFK, Empathie)
  4. Beitrag – Wertschöpfung durch sinnvolle Handlung. (ITIL, Service)
  5. Erneuerung – Lernen, Innehalten, Säge schärfen. (Covey 7, Feedbackzyklen)

Dieser Zyklus ist sowohl individuell (Selbstentwicklung), interpersonal (Teamprozesse) als auch organisational (Lernende Systeme) wirksam. Er ersetzt lineare Planungslogik durch eine dynamische Lernlogik.

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4.6 Führung als Entwicklungsarchitektur

Führung im Sinne des ELSM ist kein Rollenprivileg, sondern ein Entwicklungsprozess.

  • Auf der Ich-Ebene wird Führung zur Selbsterkenntnis.
  • Auf der Wir-Ebene zur Beziehungsarbeit.
  • Auf der System-Ebene zum Dienst am Ganzen.

Zentrale Führungsrollen:

  • Mentor: Begleitet andere auf ihrer Heldenreise.
  • Katalysator: Löst Lernen und Wandel aus.
  • Kurator: Schützt Fokus und Essenzialität im System.
  • Hüter: Pflegt Werte, Sinn und Serviceethik.

Diese Rollen entsprechen den Archetypen der Heldenreise (Mentor, Hüter der Schwelle, Weise) und spiegeln damit universelle Führungsprinzipien wider.

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4.7 Team- und Organisationsdynamik

In Teams und Organisationen entfaltet das ELSM seine volle systemische Kraft:

  • Transparente Kommunikation → reduziert Reibungsverluste.
  • Bedürfnisorientierte Führung → stärkt Motivation und Vertrauen.
  • Fokus auf Wertschöpfung → steigert Effektivität und Kundenzufriedenheit.
  • Iterative Lernzyklen → machen Wandel natürlich und dauerhaft.

Organisational gesehen bildet ELSM eine Brücke zwischen Persönlichkeitsentwicklung (Humanistic Management), Prozessdenken (ITIL, Lean) und systemischer Transformation (Theory U, Laloux).

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4.8 Der integrale Zusammenhang

Das ELSM ist weder linear noch hierarchisch, sondern fraktal: Jede Ebene enthält die anderen im Kleinen.

  • Individuen, die klar und empathisch handeln, erzeugen Teams, die resonant und effektiv sind.
  • Teams, die wertorientiert arbeiten, gestalten Organisationen, die Sinn stiften.
  • Organisationen, die dienen, fördern Individuen, die wachsen.

> Individuelle Bewusstheit erzeugt kollektive Wirksamkeit – und umgekehrt.

Damit wird das ELSM zu einer Landkarte evolutionärer Führung: vom Ego-System zum Eco-System, vom Reagieren zum Gestalten, vom Tun zum Dienen.

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4.9 Zusammenfassung: Die Architektur in Kürze

Ebene Kernkompetenz Hauptprinzip Ergebnis
Ich Selbstführung Bewusstsein & Fokus Authentizität & Klarheit
Wir Kommunikation Empathie & Kooperation Vertrauen & Resonanz
System Service Wert & Sinn Beitrag & Nachhaltigkeit

> Das ELSM ist kein Führungsstil – es ist ein Bewusstseinsprozess.

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5. Der Zyklus der Wirksamkeit im Detail

Der Zyklus der Wirksamkeit bildet das lebendige Herz des Essential-Leadership-Service-Modells (ELSM). Er beschreibt den kontinuierlichen Prozess, durch den Individuen, Teams und Organisationen ihre Wirksamkeit entwickeln, reflektieren und erneuern.

> Bewusstsein → Fokus → Beziehung → Beitrag → Erneuerung

Dieser Zyklus ist keine lineare Abfolge, sondern ein spiralförmiger Entwicklungsprozess – jede Durchlaufphase vertieft das Verständnis und erhöht die Integrationsfähigkeit des Systems. Er verbindet psychologische Selbsterkenntnis, soziale Resonanz und organisatorische Lernprozesse zu einer einheitlichen Dynamik.

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5.1 Phase 1: Bewusstsein – Wahrnehmen, was ist

Leitfrage: Was sehe ich wirklich – in mir, im anderen, im System?

Bewusstsein ist der Ursprung von Wirksamkeit. Es meint nicht nur Kognition (Wissen), sondern Präsenz, Achtsamkeit und die Fähigkeit, Muster zu erkennen.

Psychologische Dimension:

  • Aktivierung metakognitiver Prozesse – „Ich beobachte mich selbst beim Denken.“
  • Auflösung automatischer Reiz-Reaktions-Muster (Coveys Prinzip 1: Proaktivität).
  • Verknüpft mit der Achtsamkeitsforschung (Kabat-Zinn): Präsenz als Grundlage bewusster Handlung.

Systemische Dimension:

  • Bewusstsein als Sensorik des Systems – Wahrnehmung von Spannungen, Bedürfnissen, Abweichungen.
  • „Was im System fehlt, ruft nach Bewusstsein“ (Otto Scharmer, Theory U).

Führungspraxis:

  • Führung beginnt mit Zuhören – nach innen (Selbstbeobachtung) und nach außen (Systembeobachtung).
  • Methoden: Check-ins, Reflexionsrunden, Journaling, 360°-Feedback, Dialogische Supervision.

Ziel: Klarheit über Realität, Bedürfnisse und Potenziale. Ohne Bewusstsein bleibt jedes Handeln reaktiv.

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5.2 Phase 2: Fokus – Entscheidung für das Wesentliche

Leitfrage: Was ist jetzt wirklich wichtig?

Fokus verwandelt Bewusstsein in Richtung. Er bedeutet, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden und Energie bewusst zu bündeln.

Psychologische Dimension:

  • Willenskraft (Baumeister) und Konzentrationsfähigkeit (Kahneman System 2).
  • „Essentialismus“ (McKeown): Weniger, aber besser.
  • Fokussierung als Ausdruck von Selbstachtung und Klarheit.

Systemische Dimension:

  • Priorisierung nach Wertbeitrag – ITIL-Prinzip 1 („Wertorientierung“).
  • Ressourcensteuerung: Energie folgt Aufmerksamkeit.

Führungspraxis:

  • Vision und Mission kommunizieren (Covey 2).
  • Wöchentliche Prioritätenklärung, Fokusmeetings, Stop-Doing-Listen.
  • Leitfrage: „Was zahlt wirklich auf unseren Zweck ein?“

Ziel: Kohärentes, ressourcenschonendes Handeln. Fokus schützt das System vor Überlastung und Fragmentierung.

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5.3 Phase 3: Beziehung – Verbindung und Resonanz herstellen

Leitfrage: Wie schaffe ich echte Verbindung – mit Menschen und Kontexten?

Diese Phase bildet die Brücke zwischen innerer Klarheit und äußerem Handeln. Beziehung bedeutet hier mehr als Kommunikation – es geht um Resonanz, Vertrauen und Synergie.

Psychologische Dimension:

  • Verankerung in der Bindungs- und Emotionspsychologie (Bowlby, Porges).
  • Empathie als neuronaler Prozess (Spiegelneuronen-System).
  • Emotionale Kohärenz: Verbindung zwischen Gefühl, Bedürfnis und Ausdruck.

Systemische Dimension:

  • Kommunikation als Vernetzungsstruktur des Systems.
  • Resonanztheorie (Hartmut Rosa): Beziehung als Schwingungsfähigkeit zwischen Subjekt und Welt.
  • In Organisationen: Psychologische Sicherheit (Amy Edmondson) als Voraussetzung für Innovation.

Führungspraxis:

  • Aktives Zuhören (Rosenberg).
  • Konflikte empathisch transformieren (Bedürfnisklärung statt Schuld).
  • Rituale des Dialogs und Vertrauens (z. B. „Circle Practice“ oder Feedbackgespräche auf GFK-Basis).

Ziel: Eine Atmosphäre der Sicherheit und Zusammenarbeit, in der Unterschiede zur Quelle von Kreativität werden.

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5.4 Phase 4: Beitrag – Wirksames Handeln und Wertschöpfung

Leitfrage: Wie wird aus Sinn und Verbindung konkrete Wirkung?

Diese Phase ist der Moment der Manifestation. Sie übersetzt innere Klarheit (Bewusstsein, Fokus) und soziale Resonanz (Beziehung) in konkrete, messbare Handlungen.

Psychologische Dimension:

  • Motivationstheorie (Deci & Ryan): Autonomie, Kompetenz, Verbundenheit.
  • Handlungskompetenz durch Selbstwirksamkeit (Bandura).
  • Flow-Zustand (Csikszentmihalyi): Synchronität zwischen Können und Herausforderung.

Systemische Dimension:

  • Wertschöpfung als Dienstleistung (ITIL-Prinzip 7: Fokus auf den Nutzer).
  • Kooperation und iterative Verbesserung (ITIL 3).
  • Beitrag als emergentes Ergebnis stimmiger Prozesse.

Führungspraxis:

  • Umsetzung durch Empowerment: Menschen befähigen statt kontrollieren.
  • Wertorientierte Entscheidungsfindung (Impact statt Output).
  • Kontinuierliche Lernschleifen: Plan → Do → Check → Act.

Ziel: Sinnvolle, nachhaltige Wirkung durch koordiniertes Handeln. Beitrag ist das sichtbare Ergebnis innerer und kollektiver Klarheit.

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5.5 Phase 5: Erneuerung – Lernen, Innehalten und Integration

Leitfrage: Was habe ich gelernt – und was darf sich wandeln?

Erneuerung ist die regenerative Phase des Zyklus. Hier geschieht die Integration des Erlebten – individuell, zwischenmenschlich und organisatorisch.

Psychologische Dimension:

  • Resilienz und Selbstregulation (Siegel, Cozolino).
  • Lernen 2. Ordnung: Lernen über das Lernen (Argyris & Schön).
  • „Säge schärfen“ (Covey 7): Körper, Geist, Herz und Seele pflegen.

Systemische Dimension:

  • Feedbackkultur und Retrospektiven (ITIL 3).
  • Reflexion als Steuerungsinstrument adaptiver Systeme.
  • Erneuerung erzeugt evolutionäre Anpassungsfähigkeit („Learning Organization“ – Senge).

Führungspraxis:

  • Pausen und Rituale des Innehaltens einbauen.
  • Feedback systematisch einholen und feiern, was gelernt wurde.
  • Fehlerkultur fördern – als Treibstoff für Innovation.

Ziel: Balance zwischen Leistung und Lernen. Nur wer innehält, kann wachsen; nur Systeme, die reflektieren, bleiben lebendig.

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5.6 Zyklische Dynamik und Spiralentwicklung

Jede Phase enthält alle anderen im Keim. Ein Durchlauf des Zyklus führt nicht „zurück an den Start“, sondern auf eine höhere Bewusstseins- und Integrationsstufe.

Dynamisches Modell:

  1. Reflexion (Bewusstsein) → Wahrnehmung neuer Möglichkeiten
  2. Entscheidung (Fokus) → Bündelung von Energie
  3. Interaktion (Beziehung) → Resonanz und Feedback
  4. Aktion (Beitrag) → Wirkung und Erfahrung
  5. Integration (Erneuerung) → Lernen und Wachstum

Dieser Spiralprozess lässt sich auf Individuen, Teams und Organisationen anwenden. In agilen Umfeldern entspricht er dem Prinzip Inspect & Adapt – jedoch mit psychologisch-empathischer Tiefe.

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5.7 Praktische Umsetzung im Leadership-Alltag

Beispielhafte Praxisroutinen:

  • **Montag – Bewusstsein:** Check-in, Reflexionsrunde, Fokus auf Werte.
  • **Dienstag – Fokus:** Strategische Planung, Prioritätenklärung.
  • **Mittwoch – Beziehung:** 1:1-Gespräche, Feedback, Teamrituale.
  • **Donnerstag – Beitrag:** Umsetzung, Flow, produktive Schaffenszeit.
  • **Freitag – Erneuerung:** Review, Dankbarkeit, Lernreflexion.

Diese Struktur kann auch auf Organisationsrhythmus (Sprintzyklen, Quartalsplanung) übertragen werden. Führung wird so zu einem organischen, sich wiederholenden Lernprozess – kein starres Steuerungsinstrument.

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5.8 Zusammenfassung: Die 5 Phasen als evolutionärer Lernzyklus

Phase Leitfrage Fokus Wirkungsebene Ergebnis
1. Bewusstsein Was ist? Wahrnehmung & Achtsamkeit Individuell Klarheit
2. Fokus Was ist wesentlich? Entscheidung & Priorität Individuell / Team Orientierung
3. Beziehung Wie verbinde ich mich? Empathie & Kommunikation Interpersonal Vertrauen
4. Beitrag Was bewirke ich? Handlung & Service Organisational Wertschöpfung
5. Erneuerung Was habe ich gelernt? Reflexion & Regeneration Systemisch Wachstum

> Wirksamkeit ist kein Zustand, sondern ein lebender Prozess – ein ständiges Pendeln zwischen Bewusstheit, Handeln und Erneuerung.

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6. Praxis, Training und Implementierung

Das Essential Leadership Service Model (ELSM) wird erst durch gelebte Praxis wirksam. Dieses Kapitel zeigt, wie sich das Modell in persönliche Routinen, Teamprozesse und organisationale Entwicklungsstrukturen integrieren lässt.

Führung im ELSM bedeutet, bewusst Räume für Bewusstsein, Beziehung und Beitrag zu gestalten – auf allen Ebenen des Systems.

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6.1 Grundprinzip der Implementierung

ELSM folgt keinem starren Trainingsplan, sondern einem organischen Lernzyklus. Der Einstieg erfolgt dort, wo die größte Entwicklungsenergie im System spürbar ist.

Drei Stufen der Einführung:

  1. Selbstführung (Ich) – Bewusstsein und Fokus aufbauen.
  2. Beziehungsführung (Wir) – Kommunikation und Kooperation kultivieren.
  3. Serviceführung (System) – Wertschöpfung und Sinnorientierung etablieren.

Jede Stufe wird durch bewusste Praxis, Reflexion und dialogisches Lernen gestärkt.

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6.2 Trainingsarchitektur

Ein vollständiges ELSM-Trainingsprogramm besteht aus vier aufeinander aufbauenden Modulen, die den Zyklus der Wirksamkeit abbilden.

Modul Titel Fokus Zentrale Methoden Ziel
1 Selbstführung & Bewusstsein Proaktivität, Selbstreflexion, Wertearbeit Journaling, Achtsamkeit, Mission Statement Innere Klarheit
2 Fokus & Entscheidung Prioritäten, Energieökonomie, Essentialismus Fokusmatrix, „Stop-Doing“-Übung, Wertekompass Handlungssicherheit
3 Beziehung & Kommunikation Empathie, Feedback, Konflikttransformation GFK-Training, Listening Labs, Dialogzirkel Vertrauenskultur
4 Beitrag & Servicekultur Wertschöpfung, Servant Leadership, Systembewusstsein Stakeholder Mapping, Service Journey, Retrospektive Nachhaltige Wirkung

Nach jedem Modul folgt eine Phase der Erneuerung – Raum für Reflexion, Integration und Anpassung.

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6.3 Praxis auf der Ich-Ebene – Selbstführung trainieren

Ziel: Entwicklung von Bewusstsein, Fokus und Selbstverantwortung.

Empfohlene Übungen:

  • Das Essential Journal
 - Täglich drei Fragen:  
   1. Wofür bin ich dankbar?  
   2. Was ist heute wesentlich?  
   3. Was möchte ich erneuern oder loslassen?  
  • Werteklärung nach Covey
 - Identifiziere die 3 wichtigsten Lebensprinzipien.  
 - Schreibe ein persönliches Mission Statement.
  • Achtsamkeitsritual
 - 5 Minuten bewusste Stille vor jedem Arbeitstag.  
 - Ziel: Wahrnehmung statt Reaktion trainieren.

Leitfrage: > Wie kann ich heute bewusst wirken statt automatisch reagieren?

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6.4 Praxis auf der Wir-Ebene – Empathische Kommunikation und Teamkultur

Ziel: Aufbau von Vertrauen, Resonanz und Zusammenarbeit.

Empfohlene Teampraktiken:

  • Check-in / Check-out
 - Jedes Meeting beginnt mit einer kurzen emotionalen Standortbestimmung:  
   „Wie komme ich gerade an?“ – „Was brauche ich, um präsent zu sein?“  
  • GFK-Mini-Übung
 - Jede Person benennt: Beobachtung – Gefühl – Bedürfnis – Bitte.  
 - Fördert emotionale Klarheit und Empathie im Alltag.
  • Feedback in 3 Ebenen
 1. Wirkung (Was ist angekommen?)  
 2. Wahrnehmung (Wie wurde es erlebt?)  
 3. Wert (Was hat es ermöglicht oder verhindert?)  

Leitprinzip: > Beziehung ist die Grundlage von Wirkung. > Führung bedeutet, Verbindung zu schaffen, bevor man lenkt.

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6.5 Praxis auf der System-Ebene – Serviceorientierte Organisation entwickeln

Ziel: Aufbau einer Kultur des Dienens und der kontinuierlichen Verbesserung.

Systemische Interventionen:

  • Service Journey Mapping
 - Visualisiere die Reise des Kunden / Nutzers.  
 - Analysiere Berührungspunkte nach Wert, Aufwand und Emotion.  
  • ITIL-Prinzipien als Führungskodex
 - Jede Führungskraft reflektiert regelmäßig:  
   „Wie erzeugt mein Team heute Wert für andere?“  
  • Retrospektiven und Lernschleifen
 - Monatlich Feedbackzyklen zu „Was funktioniert – was lernen wir?“.  
 - Integration von Erfolgsgeschichten (Appreciative Inquiry).  
  • Wertzirkel
 - Interdisziplinäre Gruppen reflektieren Servicequalität und Nutzerbedürfnisse.  
 - Fokus auf Sinn, nicht auf Kennzahlen.

Leitfrage: > Wie dienen unsere Strukturen dem Menschen – und nicht umgekehrt?

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6.6 Führung als Lernkultur

In ELSM-orientierten Organisationen wird Lernen zum Führungsinstrument. Führungskräfte agieren als Lernarchitekten – sie schaffen Räume für Dialog, Reflexion und Erneuerung.

Praktische Instrumente:

  • **Dialogräume:** Monatliche Austauschformate über Werte, Sinn und Service.
  • **Mentoringprogramme:** Verbindung von Erfahrung und Entwicklungsdrang.
  • **Peer-Reflexion:** Führungskräfte lernen voneinander durch kollegiale Beratung.
  • **Micro-Learning-Impulse:** Kurze, wiederkehrende Lernreize (z. B. „Gedanke der Woche“).

Kulturelle Leitidee: > Lernen ist nicht das Ziel von Führung – es ist ihre Form.

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6.7 Methoden der Vertiefung

1. Reflexionsmethoden:

  • Journaling
  • Wertekompass
  • „Lighthouse Exercise“ – persönlicher Führungsstern
  • Lebensrad (Balanceanalyse)

2. Teammethoden:

  • Circle Practice
  • Fishbowl-Dialoge
  • Empathie-Interviews
  • Resonanz-Feedbacks

3. Systemische Methoden:

  • Stakeholder-Map
  • Purpose Canvas
  • Service Blueprint
  • Retrospektive nach ITIL-Logik

Diese Methoden können je nach Kontext skaliert und kombiniert werden.

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6.8 Implementierungsstrategie für Organisationen

Ein erfolgreicher ELSM-Rollout folgt denselben Prinzipien wie das Modell selbst: Bewusst – fokussiert – empathisch – wertorientiert – lernend.

Phasen der Implementierung:

  1. **Bewusstsein:** Diagnosephase – Wahrnehmung der bestehenden Kultur, Werte und Spannungen.
  2. **Fokus:** Definition von Entwicklungszielen und Leitwerten (z. B. „Empathie“, „Klarheit“, „Service“).
  3. **Beziehung:** Dialogformate und Co-Creation mit Schlüsselpersonen.
  4. **Beitrag:** Pilotprojekte in Teams – Lernen durch Tun.
  5. **Erneuerung:** Evaluation, Feedback, Skalierung, Anpassung.

Erfolgsfaktoren:

  • Klare Top-Management-Unterstützung.
  • Einbindung von „Change Champions“ auf allen Ebenen.
  • Integration in bestehende HR- und Lernsysteme.
  • Langfristige Begleitung statt Kurztrainings.

Messgrößen:

  • Mitarbeiter-Engagement
  • Vertrauen und psychologische Sicherheit
  • Kundenzufriedenheit / Wertschöpfung
  • Innovationsrate und Feedbackkultur

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6.9 Übungen zur Selbstanwendung für Führungskräfte

Tägliche Mikropraktiken:

  • 3 bewusste Atemzüge vor jedem Meeting.
  • 1 bewusster Akt des Zuhörens pro Tag.
  • 1 bewusste „Nein“-Entscheidung zugunsten des Wesentlichen.
  • 1 Dankbarkeitsmoment (schriftlich oder verbal).

Wöchentliche Routinen:

  • Wochenreview anhand der 5 Phasen (Bewusstsein–Fokus–Beziehung–Beitrag–Erneuerung).
  • Teamreflexion am Freitag: „Was haben wir gelernt, das uns stärker macht?“
  • Persönlicher Check-in mit Mentor oder Peergroup.

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6.10 Integration in bestehende Entwicklungsprogramme

ELSM lässt sich nahtlos in bestehende Systeme integrieren:

  • Agile Frameworks: Bewusstseins- und Beziehungsebene als Ergänzung zu Scrum/Kanban.
  • ITIL-Management: Menschliche und werteorientierte Ergänzung zur Prozesslogik.
  • Leadership-Programme: ELSM als Dachrahmen für Selbstführung, Kommunikation und Servant Leadership.
  • Organisationsentwicklung: Verbindung zu Theory U, Spiral Dynamics, Laloux („Teal Organizations“).

> ELSM ist kein Ersatz bestehender Systeme – es ist deren bewusster Integrator.

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6.11 Zusammenfassung: ELSM als Führungs- und Lernpraxis

Ebene Praxisform Wirkung
Ich Selbstreflexion, Mission Statement, Fokusübungen Klarheit & Selbstführung
Wir GFK, Feedback, Teamdialoge Vertrauen & Resonanz
System Servicekultur, Lernzyklen, Wertorientierung Nachhaltiger Beitrag

Leitgedanke: > Führung heißt, kontinuierlich zu lernen, zu verbinden und zu dienen. > Die Wirksamkeit eines Systems entspricht der Bewusstheit seiner Führenden.

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7. Leitprinzipien

  1. Verantwortung vor Reaktion (Covey)
  2. Verbindung vor Bewertung (Rosenberg)
  3. Wesentliches vor Vielheit (Essentialismus)
  4. Wert vor Aufwand (ITIL)
  5. Reise vor Ergebnis (Campbell)

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8. Beispielhafte Anwendung

Fallbeispiel: Serviceorientierte Führung in einem IT-Unternehmen

Ein Teamleiter implementiert das ELSM:

  • Richtet sein Team an einem gemeinsamen Sinn aus (Covey 2)
  • Kommuniziert empathisch und transparent (Rosenberg, ITIL 2)
  • Streicht überflüssige Prozesse (Essentialismus, ITIL 5)
  • Führt regelmäßige Lernzyklen ein (Covey 7)
  • Sieht sich selbst als Mentor auf der Reise anderer (Heldenreise)

Ergebnis:

  • Gesteigerte Motivation
  • Reduzierte Konflikte
  • Mehr Servicequalität
  • Sinnstiftende Kultur

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9. Reflexionsfragen

  • Wo befinde ich mich aktuell in meiner Heldenreise?
  • Welche Gewohnheit (Covey) möchte ich als Nächstes entwickeln?
  • Was ist das Wesentlichste, das ich heute beitragen kann?
  • Wo kann ich Empathie vertiefen?
  • Wie kann mein Team wertorientierter arbeiten?

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10. Zusammenfassung

Das Essential-Leadership-Service-Modell verbindet innere Haltung, bewusste Kommunikation, fokussiertes Handeln und systemische Serviceorientierung.

Es ist:

  • ein Weg der Persönlichkeitsentwicklung
  • ein Werkzeug der Führung
  • eine Kultur der Wirksamkeit

> „Führung ist der bewusste Dienst am Wachstum anderer – durch Klarheit, Empathie und Sinn.“

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11. Weiterführende Literatur

  • Stephen R. Covey – Die 7 Wege zur Effektivität
  • Marshall B. Rosenberg – Gewaltfreie Kommunikation
  • Greg McKeown – Essentialismus
  • AXELOS – ITIL Foundation
  • Joseph Campbell – Der Heros in tausend Gestalten

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12. Lizenz und Nutzung

Dieses Handout kann unter Nennung des Autors und des Modells frei verwendet und weiterentwickelt werden. Autor: Dein Name / Organisation Lizenz: CC BY-SA 4.0