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* Pacing, aufgeregtes Pendeln | * Pacing, aufgeregtes Pendeln | ||
* unkontrollierte Bewegungsmuster, Leinenaggression | * unkontrollierte Bewegungsmuster, Leinenaggression | ||
Aktuelle Version vom 23. Juni 2025, 19:50 Uhr
Aktivitätswelle beim Hund
Die Aktivitätswelle beschreibt einen neurophysiologischen Zustand erhöhter zentralnervöser Erregung, der sich bei Hunden in auffälligem Verhalten, Bewegungsdrang, gesteigerter Reaktionsbereitschaft oder Unruhe äußern kann. Sie ist häufig ein Resultat von innerem Spannungsaufbau oder Reizüberflutung – und spielt eine Schlüsselrolle im Erregungs- und Stressmanagement im Training.
Definition
- Aktivitätswellen sind vorübergehende Erregungsphasen im Zentralnervensystem.
- Sie gehen mit einer Zunahme von:
- Muskeltonus - Reaktionsgeschwindigkeit - hormoneller Aktivität (z. B. Adrenalin, Dopamin)
- und einem Absinken der:
- Impulskontrolle - Konzentrationsfähigkeit - Frustrationstoleranz
Auslöser
- Starke oder wiederholte Reize (optisch, akustisch, olfaktorisch)
- Erregung durch Erwartung (z. B. Spiel, Jagd, Futter)
- Stress oder Frust
- Mangelnde Reizverarbeitung durch Erschöpfung oder Reizüberflutung
Sichtbare Anzeichen
- plötzliches Herumrennen („Zoomies“, Rennattacken)
- Bellen, Jaulen, Hecheln, Anspringen
- Pacing, aufgeregtes Pendeln
- unkontrollierte Bewegungsmuster, Leinenaggression
- ggf. Übersprungshandlungen
Bedeutung für Verhalten und Training
- Training in der Aktivitätswelle ist ineffektiv – der Hund ist nicht mehr lernbereit
- Aktivitätswellen entladen sich reflexartig, ähnlich wie Spannungskurven
- Wiederkehrende Aktivitätswellen können sich verfestigen (→ Reaktionsmuster)
- Frühzeitiges Erkennen ist entscheidend für erfolgreiches Management
Strategien zur Regulation
- Impulskontrolltraining
- Konditionierte Entspannung
- Aufbau von Frustrationstoleranz
- Ruhetraining und gezielte Reizpause
- klarer Trainingsaufbau mit vorhersehbaren Abläufen
Zusammenhang mit hormonellen Faktoren
- getriggert durch Adrenalin, Noradrenalin
- unterstützt durch Dopamin (bei Erwartung, Motivation)
- ausbalanciert durch Serotonin (Ruhe, Regulation)
Relevanz für Verhaltenstherapie
- Besonders relevant bei:
- Leinenaggression - Reaktive Hunde - Hyperaktivität - Frustrationsverhalten
- Ziel: Aktivitätswellen frühzeitig erkennen, umlenken oder vermeiden
