Serotonin: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 21. Mai 2025, 05:51 Uhr
Serotonin beim Hund
Serotonin (5-Hydroxytryptamin, 5-HT) ist ein Neurotransmitter und Gewebshormon, das eine zentrale Rolle bei der Stimmungsregulation, Impulskontrolle, sozialen Kommunikation, dem Spielverhalten sowie der Stressverarbeitung beim Hund spielt. Ein ausgewogener Serotoninspiegel ist entscheidend für emotionale Stabilität, Lernfähigkeit und soziales Verhalten.
Bildung und Wirkung
- Serotonin wird im zentralen Nervensystem und im Darm aus der Aminosäure Tryptophan synthetisiert.
- Es wirkt u. a. im limbischen System, Hypothalamus und Hirnstamm.
- Zentrale Funktionen:
- Regulation von Stimmung, Antrieb, Appetit - Hemmung aggressiver Impulse - Förderung von Ruheverhalten - Unterstützung von Impulskontrolle und Frustrationstoleranz - Einfluss auf Schlaf-Wach-Rhythmus und Spielverhalten
Einfluss auf Spielverhalten
- Serotonin wirkt modulierend auf das Sozialspiel und auf die Spielbereitschaft.
- Erhöhte Serotoninaktivität:
- reduziert Spielverhalten, insbesondere Sozialspiel mit Artgenossen
- Verminderte Serotoninaktivität:
- erhöht Sozialspiel und die Reaktionsbereitschaft auf Spielaufforderungen
Studienergebnisse
- Siviy (1998): Serotonin ist ein stimmungsregulierender Transmitter.
- Ein niedriger Serotoninspiegel erleichtert die Initiierung und Teilnahme an Sozialspiel.
- Ratten mit niedrigen Serotoninspiegeln reagierten schneller auf Spielaufforderungen durch Artgenossen als Kontrolltiere.
Zusammenfassung
- Hohes Serotonin → weniger Spiel, insbesondere Sozialspiel
- Niedriges Serotonin → mehr Spielverhalten, erhöhte Reaktionsbereitschaft
- Interpretation: Spiel als *stimmungsregulierender* Ausdruck unter serotonerger Kontrolle
Serotoninmangel – mögliche Verhaltensfolgen
- erhöhte Reizbarkeit oder Impulsivität
- aggressive Reaktionen ohne erkennbare Ursache
- generalisierte Angst oder Rückzugsverhalten
- Apathie, Schlafstörungen
- Frustration und erlernte Hilflosigkeit
Serotoninüberschuss
- meist nur iatrogen (z. B. durch SSRI wie Fluoxetin)
- kann in seltenen Fällen zu Unruhe, Appetitverlust oder Serotonin-Syndrom führen
Serotonin in der Verhaltenstherapie
- Stabilisierung des Serotoninsystems zielt auf:
- Verbesserung der Stresstoleranz - Reduktion von Aggression und Angst - Erhöhung der Kooperationsbereitschaft
- Verhaltenstherapeutischer Einsatz:
- Positive Verstärkung, Ruhetraining, konditionierte Entspannung - ggf. medikamentöse Unterstützung (z. B. SSRI)
Ernährung und Serotonin
- tryptophanreiche Nahrungsmittel fördern Serotoninsynthese (z. B. Pute, Ei, Fisch)
- Kohlenhydrate unterstützen Tryptophanaufnahme ins Gehirn
- ausgewogene Ernährung beeinflusst auch Spiel- und Sozialverhalten
