Parvovirose: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 21. Mai 2025, 05:50 Uhr
Parvovirose ist eine hoch ansteckende, häufig tödlich verlaufende Viruserkrankung, die vor allem Welpen und ungeimpfte Hunde betrifft. Sie wird durch das Canine Parvovirus Typ 2 (CPV-2) verursacht, das extrem umweltresistent ist und wochen- bis monatelang infektiös bleiben kann.
Übertragung
- Aufnahme infektiösen Materials (Kot, Erbrochenes)
- Übertragungswege: fäkal-oral, indirekt über kontaminierte Gegenstände (z. B. Schuhe, Kleidung, Näpfe)
- Das Virus ist sehr stabil – Desinfektion nur mit speziellen viruziden Mitteln möglich
Symptome
Die Inkubationszeit beträgt meist 3–7 Tage. Es zeigen sich vor allem:
- Gastrointestinale Verlaufsform (häufigste Form):
- Starkes Erbrechen
- Blutiger Durchfall („Himbeerartiger Kot“)
- Apathie, Inappetenz, Fieber
- Schock durch Dehydrierung und Elektrolytverluste
- Myokardiale Verlaufsform (selten, v. a. bei sehr jungen Welpen):
- Plötzlicher Herztod
- Herzrhythmusstörungen, Atemnot
Diagnose
- Schnelltests (Kot-Antigentest)
- PCR-Nachweis im Kot
- Blutbild: meist Leuko- und Lymphopenie, Anämie
- Ultraschall bei Herzbeteiligung
Therapie
- Intensive, symptomatische Therapie notwendig:
- Infusionstherapie (Volumen- und Elektrolytausgleich)
- Antiemetika, ggf. Antibiotika gegen bakterielle Sekundärinfektionen
- Schonkost, Magenschutz
- Stationäre Aufnahme fast immer erforderlich
Prognose
- Ohne Behandlung oft tödlich
- Mit schneller, intensiver Therapie: 60–90 % Überlebenschance
- Überlebende Tiere sind meist dauerhaft immun
Prophylaxe
- Die Impfung gegen Parvovirose ist eine Core-Impfung
- Pflichtimpfung (veterinärmedizinisch empfohlen)
- Bestandteil der Grundimmunisierung ab der 8. Lebenswoche
- Wiederholungsimpfung im Rahmen des Impfplans – meist alle 3 Jahre
- Gute Hygiene im Haushalt/Tierheim/Pension entscheidend
- Bei Parvovirose-Fällen: Desinfektion mit speziellen viruziden Mitteln (z. B. NaOCl)
Zoonose?
- Parvovirose ist nicht auf den Menschen übertragbar
- Enge Verwandtschaft zu anderen Parvoviren (z. B. Felinem Parvovirus)
Rechtsbezug
- Nach TierSchG § 2 ist der Halter verpflichtet, sein Tier durch geeignete Maßnahmen zu schützen – dazu gehört auch die Impfung
- Bei Parvovirose-Verdacht: Meldung an den Tierarzt, ggf. Quarantänemaßnahmen nach Tiergesundheitsrecht
