Borreliose: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 20. Mai 2025, 20:16 Uhr
Die Canine Borreliose ist eine durch Zecken übertragene bakterielle Infektionskrankheit, ausgelöst durch das Bakterium Borrelia burgdorferi sensu lato. Sie zählt zu den wichtigsten vektorübertragenen Erkrankungen bei Hunden in Europa und ist regional unterschiedlich verbreitet – vor allem in Zeckengebieten.
Übertragung
- Überträger: hauptsächlich die Gemeine Holzbock-Zecke (Ixodes ricinus)
- Übertragung erfolgt erst nach etwa 12–24 Stunden Saugtätigkeit
- Risikomonate: März bis Oktober – bei mildem Klima ganzjährig möglich
Symptome
Die Erkrankung zeigt sich meist verzögert – Wochen bis Monate nach dem Zeckenbiss. Symptome sind oft unspezifisch und intermittierend:
- wiederkehrendes Fieber
- Lahmheit (wandernde Gelenkentzündungen)
- geschwollene Lymphknoten
- Appetitlosigkeit, Apathie
- seltener: Nierenschäden (glomerulonephritisähnlich), ZNS-Störungen
> Viele Hunde tragen die Erreger asymptomatisch – die klinische Manifestation tritt nur bei einem Teil der Infizierten auf.
Diagnose
- Anamnese (Zeckenbefall), klinische Untersuchung
- Antikörpernachweis durch ELISA oder Western Blot
- PCR aus Gewebe punktuell möglich
- Ausschlussdiagnose: Gelenkerkrankungen, Anaplasmose, Ehrlichiose etc.
Therapie
- Antibiotikatherapie (z. B. Doxycyclin, Amoxicillin) über mind. 4 Wochen
- Schmerz- und Entzündungshemmung (NSAIDs)
- Langzeitmonitoring bei Organbeteiligung
Prognose
- Bei früher Therapie: gute Chancen auf vollständige Genesung
- Spätfolgen (v. a. Gelenke, Niere) möglich
- Wiederholte Infektionen durch andere Borrelia-Stämme möglich
Prophylaxe
- Zeckenschutzmittel (Spot-ons, Tabletten, Zeckenhalsbänder)
- Zeckenkontrolle nach Spaziergängen (täglich!)
- Impfung gegen Borreliose:
- Non-Core-Impfung
- Empfohlen für Hunde mit hohem Zeckenrisiko (Waldgebiete, aktive Hunde, Jagdhunde)
- Impfstoffe schützen gegen mehrere Borrelien-Stämme (multivalente Vakzinen)
- Impfintervall: Grundimmunisierung + jährliche Auffrischung
> Die Impfung verhindert nicht die Infektion an sich, sondern reduziert das Risiko klinischer Symptome.
Zoonose?
- Ja. Die menschliche Lyme-Borreliose ist ebenfalls durch Zecken übertragbar.
- Mensch und Hund infizieren sich getrennt – der Hund ist keine direkte Infektionsquelle für den Menschen.
Rechtsbezug
- TierSchG § 2: Pflicht zur Vorsorge gegen vermeidbare Leiden – Zeckenprophylaxe und Impfung gehören dazu
- Keine gesetzliche Impfpflicht, aber Empfehlung durch die Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) bei Risikohunden
