Studien zum Aggressionsverhalten
Mehrere Studien deuten darauf hin, dass impulsive, plötzliche Aggression bei einigen Hunderassen gehäuft auftritt. Zu diesen gehören insbesondere der English Springer Spaniel und der English Cocker Spaniel.
Untersuchungsergebnisse
In einer groß angelegten Studie wurden 932 Fragebögen von Haltern reinrassiger Cocker Spaniels aus Großbritannien ausgewertet. Ziel war es, die Aggressionsbereitschaft, die Häufigkeit aggressiver Verhaltensweisen sowie deren Auslöser zu evaluieren. Das Aggressionsverhalten wurde in elf Kategorien unterteilt, darunter:
- Aggression gegenüber fremden Hunden,
- Aggression gegenüber der Bezugsperson,
- Verteidigung von Futter,
- "Grundlose" Aggression.
Die häufigste Aggressionsart war laut Angaben der Besitzer territorial motivierte Aggression, bei der Hunde einen räumlichen Bereich gegenüber fremden Eindringlingen (Mensch und Hund) verteidigten.
Impulsive Aggression
Besonders auffällig war die impulsive Aggression, die häufig ohne Warnzeichen wie steifere Körperhaltung, Knurren oder Zähnefletschen auftrat. Impulsive Aggression verläuft oft heftig bei vergleichsweise geringfügigen Auslösern, wobei die Hemmschwelle gemindert ist (Amat et al., 2009).
Neurobiologische Ursachen
Impulsivität, insbesondere impulsives Aggressionsverhalten, hat eine neurobiologische Ursache. Untersuchungen legen nahe, dass ein gestörtes Niveau des Neurotransmitters Serotonin vorliegt. Studien an aggressiven Hunden zeigten einen niedrigen Serotoninspiegel, insbesondere bei aggressiven Cocker Spaniels (Reisner, 1996; Amat, 2013).
Dieser Zusammenhang könnte auch die sogenannte "Cocker-Wut" erklären, ein anfallsartig erlebtes aggressives Verhalten dieser Rasse.
Schlussfolgerung
Die Studienergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit, impulsive Aggression bei Hunden besser zu verstehen und geeignete Maßnahmen zur Prävention und Behandlung zu entwickeln.
