Leptospirose

Leptospirose ist eine bakterielle Zoonose, die durch verschiedene Serovaren der Gattung Leptospira verursacht wird. Sie betrifft neben Hunden auch zahlreiche andere Tierarten – einschließlich des Menschen – und zählt damit zu den bedeutendsten Zoonosen beim Hund.

Übertragung

• Hauptinfektionsquelle: Kontakt mit kontaminiertem Wasser oder Erdreich
• Überträger sind vor allem Nagetiere (z. B. Ratten), die die Bakterien mit dem Urin ausscheiden
• Infektion durch:
  • direkten Kontakt mit Urin infizierter Tiere
  • kontaminierte Gewässer (Pfützen, Teiche, Seen)
  • Schleimhäute oder kleine Hautläsionen

Symptome

Der Verlauf ist sehr variabel und reicht von milden bis zu hochakuten Fällen:

• Akut:
  • hohes Fieber, Mattigkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Dehydration, Gelbsucht, Schleimhautblutungen
  • Nierenversagen, Leberversagen
• Chronisch/subklinisch:
  • leichte bis keine Symptome
  • Trägerschaft mit intermittierender Ausscheidung

Besonders gefährdet sind:

• ungeimpfte Hunde
• Wasser liebende Hunde
• Hunde mit Zugang zu Wildtierkot oder ländlichem Umfeld

Diagnose

• Blutuntersuchung (Leber- und Nierenwerte)
• Urinuntersuchung (mikroskopisch, PCR)
• Antikörpernachweis (MAT-Test)
• PCR aus Blut/Urin

Therapie

• Antibiotikatherapie (z. B. Doxycyclin, Amoxicillin)
• Infusionstherapie, Elektrolyt- und Säure-Basen-Ausgleich
• ggf. Leber-/Nierenschutzpräparate
• Isolierung wegen Zoonose-Risiko!

Prognose

• Gute Heilungschancen bei frühzeitiger Therapie
• Schwere Verläufe mit bleibenden Organschäden möglich
• Letalität bei Nieren- oder Leberversagen erhöht

Prophylaxe

• Die Impfung gegen Leptospirose ist eine Core-Impfung
  • Pflichtimpfung (veterinärmedizinisch empfohlen)
  • Bestandteil der Grundimmunisierung ab der 8. Lebenswoche
  • Jährliche Auffrischung erforderlich (anders als bei anderen Core-Impfstoffen)

• Umweltvermeidung: stehende Gewässer meiden, Rattenbekämpfung
• Hygienemaßnahmen beachten, insbesondere bei Erkrankungsverdacht

Zoonose?

• Ja – hochansteckend für Menschen!

Infektionsrisiko besonders hoch für Tier