Handlungsbereitschaftsmodell
Das Handlungsbereitschaftsmodell beschreibt die Motivation und das Verhalten von Hunden in Abhängigkeit von verschiedenen internen und externen Einflussfaktoren. Dieses Modell hilft, die Entstehung von Verhalten zu verstehen und gezielt darauf Einfluss zu nehmen.
Grundlagen des Modells
Das Modell basiert auf der Verknüpfung folgender Elemente:
Endogene Faktoren (Individuum): Biologische, genetische und emotionale Faktoren des Hundes (z. B. Rasse, Gesundheitszustand, Erfahrung, Triebe, Hormone).
Exogene Faktoren (Umwelt): Äußere Einflüsse, wie Umgebung, soziale Interaktionen oder Umweltreize.
Auslösender Reiz: Ein Stimulus, der eine Reaktion hervorrufen kann (z. B. Geräusch, Geruch, Bewegung).
Handlungsbereitschaft/Motivation: Die Entscheidung des Hundes, ob und wie er auf einen Reiz reagiert.
Endhandlung/Verhalten: Das gezeigte Verhalten als Ergebnis der Motivation.
Versorgungszustand: Rückkopplungsschleife, die den internen Zustand des Hundes verändert (z. B. Sättigung, Stressabbau, Lernen).
Anwendung im Hundetraining
Das Modell kann genutzt werden, um Trainingseffekte zu optimieren und unerwünschtes Verhalten zu verstehen. Beispiele:
Motivation steigern
Nutzung hochwertiger Belohnungen (Futter, Spielzeug, soziale Interaktion) als exogener Faktor. Anpassung des Schwierigkeitsgrads, um Frustration zu vermeiden. Berücksichtigung des individuellen Zustands (z. B. Hunger, Müdigkeit, Stresslevel).
Verhalten lenken
Kontrolle der Umweltfaktoren, um unerwünschte Reize zu minimieren. Setzen von gezielten Reizen, um gewünschtes Verhalten zu fördern. Berücksichtigung von Lernprozessen, um eine nachhaltige Verhaltensänderung zu bewirken.
Stress und Angst abbauen
Verringerung belastender Umweltreize. Erhöhung der Sicherheit, z. B. durch verlässliche Strukturen und Rituale. Positives Gegenkonditionieren von angstauslösenden Reizen.
Fazit
Das Handlungsbereitschaftsmodell liefert eine wertvolle Grundlage für das Verständnis von Hundeverhalten. Es hilft, Motivation gezielt zu steuern, effektives Training zu gestalten und Stress sowie Ängste zu reduzieren. Durch die Kombination interner und externer Einflussfaktoren kann das Verhalten des Hundes nachhaltig beeinflusst werden.
