Submissiv
Das Stichwort "Submissives" ist im bestehenden Wiki nicht explizit behandelt, wohl aber in zahlreichen verwandten Artikeln implizit angesprochen, etwa im Kontext von Impulskontrolle, Beschwichtigungssignalen, Konfliktvermeidung und kooperativem Verhalten. Um diese Lücke zu schließen, bietet sich ein eigener Artikel unter dem Titel "Submissives Verhalten beim Hund" an.
Vorschlag für einen neuen Artikel: "Submissives Verhalten beim Hund"
Einleitung
Submissives Verhalten bezeichnet unterwürfige, deeskalierende oder unterordnende Verhaltensweisen von Hunden gegenüber Artgenossen oder Menschen. Es dient der Konfliktvermeidung, dem Beziehungsaufbau sowie der sozialen Stabilisierung innerhalb von Gruppen. Dieser Artikel beschreibt Ausdrucksformen, biologische Grundlagen, Entwicklungsaspekte und praktische Implikationen für den Alltag mit Hunden.
Ausdrucksformen submissiven Verhaltens
Typische submissive Verhaltensweisen umfassen:
- Absenken des Körpers, Kauern oder Flachmachen
- Rute zwischen die Beine ziehen
- Lecken über die eigene oder fremde Schnauze
- Blick abwenden, Kopf senken
- Bauchzeigen oder auf die Seite rollen
- Urinabgabe (insbesondere bei sozialer Unsicherheit)
- langsame, geschmeidige Bewegungen
Diese Verhaltensweisen können aktiv (angeboten) oder reaktiv (ausgelöst durch Bedrohung oder Stress) auftreten.
Funktion im sozialen Kontext
Submissives Verhalten dient mehreren Funktionen:
- Deeskalation und Vermeidung aggressiver Konflikte
- Beschwichtigung in sozialen Interaktionen
- Anerkennung von Rang- oder Rollengefüge innerhalb sozialer Gruppen
- Appellverhalten zur Herstellung von Kooperation und Fürsorge
Entwicklung und Lerngeschichte
Submissives Verhalten entwickelt sich bereits im Welpenalter. Es wird durch Feedback von Mutterhündin, Wurfgeschwistern und später auch vom Menschen geprägt. Ungünstige Erfahrungen können zu übersteigerten oder fehlangepassten submissiven Reaktionen führen.
Abgrenzung zu Ängstlichkeit und Hilflosigkeit
Nicht jedes submissive Verhalten ist Ausdruck von Angst. Es kann auch aus Gewohnheit, sozialer Strategie oder gezieltem Konfliktmanagement resultieren. Wichtig ist die Differenzierung zu:
- erlernter Hilflosigkeit
- panikartiger Unterwerfung
- Stress-bedingtem Meideverhalten
Submissives Verhalten gegenüber Menschen
Einige Hunde zeigen insbesondere gegenüber Menschen submissives Verhalten, z. B. bei Blickkontakt, Annäherung oder in Erwartung von Kritik. Dies kann durch aversives Training, inkonsistente Kommunikation oder unsichere Bindung verstärkt werden.
Umgang und Training
Ein fein abgestimmter Umgang mit submissiven Hunden erfordert:
- Verzicht auf Bedrohungsgesten (z. B. frontal aufrichten, Anstarren)
- Belohnung von kooperativem Verhalten, nicht von Unterwerfung
- Aufbau von Selbstsicherheit durch Ritualisierung und positive Verstärkung
- Lesbarkeit eigener Körpersprache und emotionale Stimmigkeit
Verbindungen zu anderen Themen
Submissives Verhalten steht in engem Zusammenhang mit:
- Beschwichtigungssignale
- Soziale Kommunikation
- Impulskontrolle
- Stressverhalten
- Bindung
- Unsicherheit
- Aggressionsverhalten (insbesondere in der Deeskalation)
Fazit
Submissives Verhalten ist ein zentraler Bestandteil sozialer Intelligenz beim Hund. Es dient der Vermeidung von Konflikten, dem Aufbau kooperativer Beziehungen und der emotionalen Selbstregulation. Ein sachkundiger Umgang damit fördert Sicherheit, Vertrauen und Kommunikation im Mensch-Hund-Team.
ToDo-Liste zur weiteren Ausarbeitung
- Integration in bestehende Artikel zu Kommunikation, Aggressionsverhalten und Impulskontrolle
- Einfügen geeigneter Bildbeispiele zu typischem submissiven Verhalten
- ggf. Ausarbeitung eines Unterabschnitts zum Thema "submissive Hunde im Training"
- Verlinkung mit Begriffen wie "Appellverhalten", "sozial motivierte Urinabgabe", "Konditionierte Unsicherheit"
- Ergänzung um differenzialdiagnostische Hinweise zu Angstverhalten und Traumafolgen
