Lernen durch Versuch und Irrtum
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Lernen durch Versuch und Irrtum (auch: trial-and-error learning) bezeichnet einen Lernprozess, bei dem ein Individuum durch wiederholtes Ausprobieren unterschiedlicher Verhaltensweisen zufällig zur richtigen Lösung findet. Erfolgreiches Verhalten wird dabei beibehalten, erfolglose Versuche werden aufgegeben.
Ursprung
Das Konzept wurde maßgeblich von Edward Lee Thorndike beschrieben und gilt als Grundlage der operanten Konditionierung.
Ablauf
- Das Tier probiert verschiedene Verhaltensweisen aus.
- Eine davon führt zufällig zum Erfolg oder zur Belohnung.
- Diese Reaktion wird beim nächsten Mal bevorzugt wiederholt (→ Gesetz des Effekts).
Beispiel im Hundetraining
Ein Hund soll eine Kiste mit der Nase berühren. Anfangs probiert er verschiedene Bewegungen (schnüffeln, sitzen, kratzen). Bei zufälligem Nasenkontakt → Clicker → Belohnung → Verhalten wird häufiger gezeigt.
Merkmale
- Lernprozess ist aktiv, entdeckend
- Hohe Motivation erforderlich
- Geringe Frustrationstoleranz kann Lernfortschritt behindern
Bedeutung im Training
- Grundlage für freies Shaping (Verhaltensformung)
- Ideal bei kreativen Aufgaben oder Trickaufbau
- Fördert Problemlösefähigkeit und Eigeninitiative
- Fördert die kognitive Auslastung des Hundes
Vorteile
- Hund lernt eigenständig – „Aha-Effekt“
- Kein Zwang oder Druck
- Verhalten ist meist stabiler, da selbst erarbeitet
Nachteile
- Ungeeignet für Hunde mit geringer Frustrationstoleranz
- Falsche Verstärkung kann unerwünschtes Verhalten festigen
- Nicht zielführend bei gefährlichen oder stressauslösenden Verhaltensweisen
