Kooperationssignale
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Kooperationssignale sind vom Hund aktiv gezeigte Verhaltensweisen, mit denen er ausdrückt, dass er bereit ist, eine bestimmte Handlung oder Maßnahme mitzutragen. Sie ermöglichen eine partnerschaftliche Kommunikation zwischen Mensch und Hund – besonders bei pflegerischen oder medizinischen Eingriffen.
Zielsetzung
- Hund übernimmt eine aktive Rolle im Training
- Er signalisiert „Ich bin bereit“ oder „Ich brauche eine Pause“
- Aufbau von Selbstwirksamkeit und Vertrauen
- Reduktion von Stress, Vermeidungsverhalten und Abwehrreaktionen
Beispiele für Kooperationssignale
| Verhalten (Beispiel) | Bedeutung | Anwendungsbereich |
|---|---|---|
| Kinn auf Hand legen | „Ich bin bereit“ | Augentropfen, Maulkontrolle |
| Stehen auf Podest | „Du darfst meinen Körper berühren“ | Bürsten, Abtasten |
| Blickkontakt halten | „Ich höre zu / bin aufmerksam“ | Tierarzt, Handling |
| Kopf abwenden | „Ich brauche eine Pause“ | Körpersprache respektieren |
| Rückzug | „Abbruch erwünscht“ | Achtung: kein „Ungehorsam“, sondern Kommunikation |
Aufbau im Training
- Verhalten (z. B. Kinn ablegen) freiwillig etablieren
- Verhalten mit Belohnung verknüpfen
- Verhalten = Startsignal für Handlung (z. B. Kontrolle, Berührung)
- Wenn Signal nicht gezeigt oder abgebrochen → Handlung unterbrechen
- Shaping und Targettraining sind bewährte Methoden zur Einführung
Bedeutung im Alltag & Training
- Ermöglicht respektvollen Umgang, v. a. bei sensiblen, unsicheren oder ängstlichen Hunden
- Unterstützt Medical Training, Pflegehandlungen und Stressprävention
- Fördert Kommunikation, Bindung und freiwillige Mitwirkung
- Hilfreich im Tierschutz, bei Seniorenhunden, Angsthunden und im Alltag
Vorteile
- Vermeidet Zwang und Frustration
- Klare, vorhersagbare Abläufe
- Langfristiger Vertrauensaufbau
- Fördert Selbstwirksamkeit und Lernfreude
