Schilddrüse
Die Schilddrüse ist eine essenzielle Drüse im Körper, die die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) produziert. Diese Hormone beeinflussen die Stoffwechselprozesse der meisten Organe. Für ihre Produktion sind die Mikronährstoffe Jod und Selen von Bedeutung.
Lage
Die Schilddrüse befindet sich an der Unterseite des Halses, rechts und links neben der Luftröhre in der Nähe des Kehlkopfes.
Erkrankungen bei Hunden und Katzen
Erkrankungen der Schilddrüse treten bei Hunden und Katzen häufig auf, wobei die Art der Erkrankung variiert:
Hypothyreose beim Hund
Bei Hunden ist die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) verbreitet. Ursachen können die Zerstörung von Schilddrüsengewebe durch Entzündungen oder eine Atrophie unbekannter Ursache sein. Genetische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle; bestimmte Rassen wie Golden Retriever und Dobermänner sind häufiger betroffen. Symptome umfassen Gewichtszunahme, Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit sowie Haut- und Fellprobleme. Die Diagnose erfolgt durch Anamnese, klinische Untersuchung und Bluttests mit Fokus auf Schilddrüsenhormone. Die Behandlung besteht in der Gabe von synthetischen Hormonen. Zu Beginn der Therapie ist ein engmaschiges Monitoring wichtig.
Hyperthyreose bei der Katze
Katzen neigen zur Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), verursacht durch übermäßige Produktion der Hormone T3 und T4. Mögliche Ursachen sind Vergrößerungen des Drüsengewebes, gutartige Tumore (Adenome) oder selten bösartige Tumore (Karzinome). Symptome sind Gewichtsverlust trotz gesteigertem Appetit, ungepflegtes Fell, vermehrter Durst und Unruhe. Die Diagnose erfolgt durch Anamnese, Untersuchung und spezifische Bluttests. Bei Katzen über 8 Jahren wird eine routinemäßige Kontrolle der Schilddrüse empfohlen. Behandlungsmöglichkeiten umfassen die Gabe von Thyreostatika, chirurgische Entfernung des betroffenen Gewebes oder Radiojodtherapie. Die Wahl der Therapie sollte individuell mit dem Tierarzt besprochen werden.
Ernährungshinweise
Bei Hunden mit Hypothyreose sollte der reduzierte Energiebedarf berücksichtigt werden. Eine kalorienreduzierte Fütterung mit hoher Nährstoffdichte ist empfehlenswert, und regelmäßige Gewichtskontrollen sind wichtig. Bei Katzen mit Hyperthyreose sollte auf eine energiereiche und schmackhafte Nahrung geachtet werden. In einigen Fällen kann eine jodarme Diät hilfreich sein, um die Hormonproduktion zu reduzieren.
Zusammenfassung
- Die Schilddrüse produziert Hormone, die viele Körperfunktionen regulieren.
- Bei Hunden tritt häufig eine Unterfunktion (Hypothyreose) auf, bei Katzen eine Überfunktion (Hyperthyreose).
- Symptome variieren je nach Erkrankung und umfassen Gewichtsveränderungen, Energielevel und Fellzustand.
- Diagnosen werden durch klinische Untersuchungen und Bluttests gestellt.
- Behandlungen umfassen medikamentöse Therapien, chirurgische Eingriffe oder spezielle Diäten.
- Eine enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt ist für Diagnose und Therapie essenziell.
