Premack-Prinzip
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Das Premack-Prinzip (auch: Oma-Regel) ist ein Grundsatz aus der Verhaltenspsychologie, der besagt: „Eine wahrscheinliche (bevorzugte) Verhaltensweise kann als Verstärker für eine weniger wahrscheinliche (weniger beliebte) Verhaltensweise dienen.“
Definition
Ein Verhalten, das ein Tier gerne zeigt, wird erst ermöglicht, wenn es zuvor ein weniger attraktives Verhalten ausführt. So wird das unbeliebtere Verhalten durch das beliebtere positiv verstärkt.
Beispiel im Hundetraining
- Ein Hund darf erst nach dem „Sitz“ zum Spielen rennen
→ Sitz = weniger bevorzugtes Verhalten → Rennen/Spielen = starkes Verstärkerverhalten
- Hund geht bei Fuß → darf danach schnüffeln
→ Schnüffeln dient als Verstärker
Anwendung
- Alltagsverhalten absichern:
z. B. ruhiges Warten → Tür öffnet sich → Gassi
- Impulskontrolle fördern
- Belohnung durch Alltagsressourcen – nicht nur Futter
Vorteile
- Sehr natürliches und nachhaltiges Belohnungssystem
- Fördert Selbstbeherrschung und Frustrationstoleranz
- Verhaltensstärkung ohne klassische Hilfsmittel
Voraussetzungen
- Hund muss das „bevorzugte Verhalten“ stark motiviert zeigen wollen
- Klare Regelmäßigkeit: erst Verhalten → dann Belohnung
- Verstärkerverhalten darf nicht zugänglich sein, ohne das gewünschte Verhalten zuvor zu zeigen
Typische Verstärker im Alltag
- Freilauf
- Kontakt zu anderen Hunden
- Schnüffeln
- Spielen
- Wasser, Buddeln, Jagen (kontrolliert!)
