Verhaltensketten

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Verhaltensketten (engl. behavior chains) sind aufeinanderfolgende, verknüpfte Einzelverhalten, bei denen jede Handlung als Auslöser für die nächste fungiert – bis die Kette abgeschlossen ist und eine Verstärkung erfolgt.

Struktur

Eine Verhaltenskette besteht aus:

  • Mehreren Teilverhalten (V1 → V2 → V3 → …)
  • Klarem Anfangs- und Endpunkt
  • Verstärkung erfolgt am Ende der Kette

Beispiel im Hundetraining

Signal „Bring“ → Hund läuft zum Dummy → nimmt Dummy auf → kehrt zurück → setzt sich → gibt Dummy ab → erhält Verstärker

Aufbauvarianten

  • Forward Chaining: Aufbau vom ersten Verhalten zur letzten Reaktion
  • Backchaining: Aufbau rückwärts – letzte Reaktion zuerst, weil sie als erstes verstärkt wird (häufig bevorzugt)

Vorteile

  • Strukturierter Aufbau komplexer Abläufe (z. B. Apportieren, Parcours, Assistenzaufgaben)
  • Verstärkte Endverhalten motivieren vorangehende Schritte
  • Fördert präzises Timing und saubere Ausführung

Trainingshinweise

  • Klare Signale für jeden Kettenschritt
  • Nur stabile Einzelverhalten verketten
  • Fehler in einem Glied können ganze Kette destabilisieren
  • Gezieltes Üben von Kettenbestandteilen möglich

Unterschied zur Reiz-Reaktions-Kette

Bei Verhaltensketten steht der Abschluss im Fokus, während bei Reiz-Reaktions-Ketten jede Reaktion auch ein Reiz für die nächste ist – häufig unbewusst erlernt.

Siehe auch