Latente Hemmung

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Latente Hemmung ist ein psychologisches Konzept, das beschreibt, wie bereits bekannte Reize langsamer mit neuen Bedeutungen verknüpft werden. Dieses Phänomen spielt eine wichtige Rolle im Lernen und Verhalten, sowohl bei Menschen als auch bei Tieren.

Definition

Der Begriff der latenten Hemmung bezieht sich auf die reduzierte Lernfähigkeit gegenüber einem Reiz, der zuvor ohne Konsequenz erlebt wurde. Dies bedeutet, dass ein Organismus, der bereits an einen bestimmten Reiz gewöhnt ist, diesen weniger beachtet und somit schwerer neue Assoziationen damit bildet.

Latente Hemmung in der Hundeerziehung

In der Hundeerziehung kann latente Hemmung problematisch sein, wenn ein Hund auf einen bestimmten Reiz nicht mehr reagiert, weil er ihn als bedeutungslos abgespeichert hat. Beispiele hierfür sind:

  • Ein Hund hört regelmäßig eine Türklingel, ohne dass etwas für ihn Relevantes passiert. Später soll er lernen, dass das Klingeln bedeutet, dass er auf seinen Platz gehen soll. Der Lernprozess ist erschwert, weil der Reiz bereits als unwichtig eingestuft wurde.
  • Ein Welpe erlebt viele Umweltreize ohne Konsequenzen. Später kann es schwieriger sein, ihm beizubringen, auf diese Reize gezielt zu reagieren.

Strategien zur Überwindung der latenten Hemmung

Um die Effekte der latenten Hemmung zu umgehen oder abzuschwächen, können folgende Methoden hilfreich sein:

  • Neukontextualisierung: Den Reiz in einer neuen Umgebung oder Situation präsentieren.
  • Verstärkte Reizbedeutung: Den Reiz mit einem besonders starken Verstärker verknüpfen.
  • Gezieltes Training: Frühzeitiges und geplantes Einführen von Reizen mit Bedeutung.

Fazit

Latente Hemmung ist ein wichtiges Konzept im Lernverhalten, das sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich bringt. In der Hundeerziehung sollte darauf geachtet werden, dass relevante Reize von Anfang an eine klare Bedeutung haben, um späteren Lernhindernissen vorzubeugen.