Dissoziation
Einleitung
Dissoziation beschreibt einen Zustand, in dem der Hund sich innerlich von seiner Umwelt oder von sich selbst „abkoppelt“. Es handelt sich um eine extreme Stressreaktion, bei der Wahrnehmung, Reaktion und emotionale Beteiligung scheinbar unterbrochen sind. Ausgelöst wird dieser Zustand meist durch Überforderung, Bedrohung oder Kontrollverlust.
Ein dissoziierender Hund wirkt äußerlich ruhig – doch diese Ruhe ist keine Entspannung, sondern Ausdruck innerer Abschaltung. Er nimmt kaum noch Reize auf, zeigt keine oder nur verzögerte Reaktionen und scheint „nicht mehr erreichbar“.
Dissoziation ist kein Trotz, keine Sturheit und keine Verweigerung – sondern ein Schutzmechanismus des Nervensystems, vergleichbar mit einem „Not-Aus“. Besonders bei traumatisierten oder hochsensiblen Hunden kann Dissoziation Teil des alltäglichen Stressverhaltens sein.
Dieser Artikel erklärt, wie Dissoziation beim Hund erkennbar ist, was sie auslöst, wie man sie von anderen Zuständen abgrenzt – und was es für Training, Alltag und Therapie bedeutet.
