Pfotentraining

Einleitung / Themenüberblick

In der nasskalten Jahreszeit und bei Matschwetter stehen Hundehalter vor besonderen Herausforderungen. Viele Hunde lassen sich ungern die Pfoten reinigen oder sogar abduschen. Für solche Situationen ist es hilfreich, frühzeitig mit gezieltem Training zu beginnen, um den Hund an Pfotenpflege, Duschen und eventuell sogar das Tragen eines Mantels zu gewöhnen. Präventives Training kann dabei helfen, unangenehme Prozeduren stressfreier zu gestalten.

Trainingsmethoden / Übungen

Pfoten reinigen

• Bereits im Welpenkurs wird empfohlen, das Berühren der Pfoten regelmäßig mit einem Tuch zu üben.
• Positive Verstärkung nach jeder Berührung (z. B. mit Leckerchen) ist essenziell.
• Bei unsicheren oder neuen Hunden ohne Druck anfangen – kein Zwang!
• Ein Podest oder eine rutschfeste Unterlage hilft dem Hund, sich sicherer zu fühlen.
• Besonders saugfähige Mikrofasertücher oder spezielle Hundetücher eignen sich gut zum Abtrocknen.
• Immer dieselbe Reihenfolge beim Pfotenreinigen verwenden.
• Trockene Pfoten vorsichtig reiben und jede erfolgreiche Berührung belohnen.

Duschen

• Eine vorbereitete Dusche mit ausgelegtem Handtuch und Leckerchen kann helfen.
• Leckerlis in der Dusche platzieren, ohne den Hund hineinzudrängen.
• Leckmatten oder mit Futter bestrichene Fliesen fördern die positive Verknüpfung.
• Vorsichtiger Umgang mit dem Wasser: erst Hände nass machen und über Pfoten streichen, später Wasser langsam über die Pfoten laufen lassen.
• Für wasserempfindliche Hunde sind kleine, langsame Schritte sinnvoll.

Mantel anziehen

• Das Anziehen eines Hundemantels sollte in Ruhe geübt werden.
• Mantel als Schutz vor Kälte und Nässe frühzeitig trainieren – möglichst vor dem ersten Einsatz im Regen.
• Wichtig ist ein guter Sitz des Mantels, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.
• Verschiedene Varianten (zum Überziehen, mit Klett oder Schnallen) bieten Optionen für individuelle Vorlieben.
• Das Anziehen mit positiver Verstärkung koppeln, z. B. Leckerchen geben, wenn der Mantel angezogen wird.

Ab in die Schüssel!

• In Gebieten mit viel Streusalz im Winter kann das Abspülen der Pfoten notwendig werden.
• Eine Schüssel mit lauwarmem Wasser eignet sich, um die Pfoten einzutauchen.
• Auch eine Margarineverpackung oder Waschschüssel kann dafür verwendet werden.
• Pfotenbalsam kann vorbeugend verwendet werden, um die Ballen zu schützen.
• Nach dem Eintauchen sollte jede Pfote positiv behandelt werden.

Beobachtungen / Verhaltenserklärungen

• Viele Hunde empfinden das Anfassen der Pfoten als unangenehm.
• Hochheben oder das Überziehen eines Mantels kann Stress auslösen.
• Positives Verhaltenstraining reduziert Abwehrreaktionen und fördert die Kooperation.
• Besonders unangenehme Gerüche wie Fuchskot verstärken das Bedürfnis zur Reinigung, erfordern aber ebenfalls umsichtiges Training.
• Hunde lernen am besten in kleinen Schritten, wenn sie sich sicher fühlen.

Fachliche Empfehlungen

• Frühzeitiges, regelmäßiges Training zur Gewöhnung an Berührungen und Pflegeprozesse.
• Keine Zwangsmaßnahmen – lieber mit Geduld und positiver Bestärkung arbeiten.
• Hilfsmittel wie Mikrofaserbadematten, rutschfeste Unterlagen, Leckmatten und Pfotenbalsam gezielt einsetzen.
• Training dokumentieren, z. B. durch Videoaufnahmen, um Fortschritte zu erkennen.
• Salzreste mit feuchtem Lappen entfernen – oft reicht einfache Pflege aus.
• Jede Trainingseinheit ruhig und positiv abschließen, um nachhaltige Lernerfolge zu sichern.

Tipp

Ein hilfreiches Werkzeug ist das Filmen der eigenen Trainingsroutine. Dadurch erkennt man, ob man selbst ruhig und strukturiert arbeitet und ob der Hund die gewünschten Signale zeigt. Typische Konfliktzeichen wie Abwenden, Steifwerden oder Zurückweichen können dabei sichtbar werden und zeigen, wo Trainingsbedarf besteht.

Viel Erfolg beim Üben!