Verhaltensketten: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 2. Juli 2025, 13:32 Uhr
Verhaltensketten (engl. behavior chains) sind aufeinanderfolgende, verknüpfte Einzelverhalten, bei denen jede Handlung als Auslöser für die nächste fungiert – bis die Kette abgeschlossen ist und eine Verstärkung erfolgt.
Struktur
Eine Verhaltenskette besteht aus:
- Mehreren Teilverhalten (V1 → V2 → V3 → …)
- Klarem Anfangs- und Endpunkt
- Verstärkung erfolgt am Ende der Kette
Beispiel im Hundetraining
Signal „Bring“ → Hund läuft zum Dummy → nimmt Dummy auf → kehrt zurück → setzt sich → gibt Dummy ab → erhält Verstärker
Aufbauvarianten
- Forward Chaining: Aufbau vom ersten Verhalten zur letzten Reaktion
- Backchaining: Aufbau rückwärts – letzte Reaktion zuerst, weil sie als erstes verstärkt wird (häufig bevorzugt)
Vorteile
- Strukturierter Aufbau komplexer Abläufe (z. B. Apportieren, Parcours, Assistenzaufgaben)
- Verstärkte Endverhalten motivieren vorangehende Schritte
- Fördert präzises Timing und saubere Ausführung
Trainingshinweise
- Klare Signale für jeden Kettenschritt
- Nur stabile Einzelverhalten verketten
- Fehler in einem Glied können ganze Kette destabilisieren
- Gezieltes Üben von Kettenbestandteilen möglich
Unterschied zur Reiz-Reaktions-Kette
Bei Verhaltensketten steht der Abschluss im Fokus, während bei Reiz-Reaktions-Ketten jede Reaktion auch ein Reiz für die nächste ist – häufig unbewusst erlernt.
