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Sensitivierung ist bei Hunden häufig unerwünscht, da sie problematisches [[Verhalten]] verstärken kann – z. B.:
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* zunehmendes Bellen bei Geräuschen
* zunehmendes [[Bellen]] bei Geräuschen
* wachsendes [[Aggressionsverhalten]] bei Hundebegegnungen
* wachsendes [[Aggressionsverhalten]] bei Hundebegegnungen
* steigende Angst bei bestimmten Auslösern (z. B. Silvesterknallerei)
* steigende Angst bei bestimmten Auslösern (z. B. Silvesterknallerei)

Aktuelle Version vom 23. Juni 2025, 19:57 Uhr

Sensitivierung beim Hund

Sensitivierung (auch: Sensibilisierung) ist eine Form des nicht-assoziativen Lernens, bei der ein Tier auf einen bestimmten Reiz zunehmend stärker reagiert. Beim Hund bedeutet dies, dass wiederholte oder besonders intensive Reize eine gesteigerte Reaktionsbereitschaft auslösen – etwa in Form von Angst, Erregung oder Aggression.

Definition

Sensitivierung ist das Gegenteil von Habituation. Während bei der Habituation die Reaktion auf einen Reiz abnimmt, wird sie bei der Sensitivierung intensiver. Dieser Prozess kann spontan auftreten, insbesondere bei bedrohlich erlebten oder stark erregenden Reizen.

Neurobiologische Grundlagen

Sensitivierung beruht auf einer gesteigerten Erregbarkeit im zentralen Nervensystem (ZNS), die sich durch Wiederholung bestimmter Reize verstärken kann. Besonders emotionale Erregung oder Schmerzreize fördern diesen Lernprozess.

Bedeutung in der Hundeerziehung

Sensitivierung ist bei Hunden häufig unerwünscht, da sie problematisches Verhalten verstärken kann – z. B.:

  • zunehmendes Bellen bei Geräuschen
  • wachsendes Aggressionsverhalten bei Hundebegegnungen
  • steigende Angst bei bestimmten Auslösern (z. B. Silvesterknallerei)

Beispiel

Ein Hund, der bei jedem Gewitter stärker zittert oder sich versteckt, zeigt ein klassisches Muster von Sensitivierung. Statt sich an den Reiz zu gewöhnen, reagiert er zunehmend sensibler.

Abgrenzung zu anderen Lernformen

Relevanz in der Verhaltenstherapie

Sensitivierung ist ein zentraler Aspekt in der Verhaltensanalyse problematischer Hunde. Unkontrollierte Sensitivierung kann zu chronischem Stress und generalisierter Angst führen.

Ein gezieltes Gegensteuern durch:

ist essentiell für eine erfolgreiche Verhaltenstherapie.

Praktische Empfehlungen

  • Stressvermeidung in sensiblen Entwicklungsphasen (Welpen, Tierschutzhunde)
  • Früherkennung und Abbruch sensitiver Reizketten
  • Aufbau von Bewältigungsstrategien
  • Orientierung an individuellen Stress- und Reizschwellen

Literatur und Quellen

  • merged.pdf – Unterlagen zur Problemanalyse und Erregungskontrolle
  • Feddersen-Petersen, D.: Hundepsychologie, Kosmos-Verlag
  • Skinner, B.F.: Behavioral Science and Learning

Siehe auch